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Thema: Tschernobyl

  1. #1
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    Avatar von esiststeffen
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    Standard Tschernobyl

    wie ja sicherlich jeder mitbekommen hat, der heute irgendwann mal irgendeine Form von Nachrichten gehört, gesehen, gelesen oder was auch immer hat, ist heute der 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl

    was haltet ihr so davon? damals würde die Katastrophe im Osten ja weitestgehend zu vertuschen versucht, im Westen hingegen umso mehr Panik gemacht (ob es nun um das Essen von Gemüse oder das Verlassen der Häuser ging), was im Osten wiederum als antisowjetische Propaganda gewertet wurde. auch heute wird von einigen vermutet, dass es weit weniger Todesopfer gab als von den westlichen Organisationen angegeben wurde.

    da ja die meisten von euch die Katasrophe und die davon ausgehenden Ereignisse nicht mehr aus eigener Erfahrung kennen werden, frag ich nicht nur danach, was ihr von diesen Geschehnissen haltet, sondern auch, was ihr damals getan hättet bzw wie ihr reagieren würdet wenn sich heute irgendwo in Europa etwas ähnliches ereignet hätte, ob ihr die Gefahr einer solchen Katastrophe überhaupt noch seht und wie viel Angst wir eurer Meinung nach noch heute vor den Spätfolgen von Tschernobyl haben müssen


    was mich betrifft: ich wurde sieben Monate nach der Katastrophe gezeugt, ob an mir irgendwelche Strahlenschäden feststellbar sind, bleibt eurer Meinung überlassen ^^
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


    Ich kann euch spüren!

  2. #2
    Avatar von Lis25
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    In einer der letzten Ausgaben des Sterns gab es einen Bericht^^.
    Ich glaube, dass solche Katastrophen schon noch vorkommen könnten. In solchem Ausmaße, das weiß ich nicht.
    Es war ja mehr oder weniger ein Unfall und kein menschliches Versagen. Meiner Meinung nach haben es die da drüben viel zu lange die Klappe gehalten. Bis die die Stadt evakuiert haben, hat es einfach zu lange gedauert.

    Klar, dass es dann in Europa wieder ziemlich hochgespielt wird (man siehe Vogelgrippe ), aber doch hat es uns auch noch in einem gewissem Maß erwischt.
    Gab ja meines Wissens nach einige Fehlgeburten aufgrund der Strahlung.


    Wenn so eine Katastrophe in Europa passieren würde...tjoa...was sollte man da groß machen? Irgendwo mal schnell hinfliegen bringt auch nix^^.
    Dann ist es halt so und man kann nicht viel dagegen machen.

    Hoffen wir mal, dass sowas nicht mehr passiert. Weder in Europa, noch sonst irgendwo auf der Welt

  3. #3

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    Standard

    Zitat Zitat von Lis25
    Es war ja mehr oder weniger ein Unfall und kein menschliches Versagen.
    Da bin ich mir nicht mehr so sicher. Hab letztens eine Reportage drüber gesehen. Zu dem Zeitpunkt wurde ein Sicherheitstest durchgeführt, der aber nur mit Mühe von dem Verantwortlichen durchgesetzt wurde. Offenbar waren diejenigen an oberster Stelle der Meinung ein Sicherheitstest sei gar nicht nötig, warum auch immer.

    Die Ironie dabei ist, dass wohl gerade dieser Sicherheitstest zu dem Unfall geführt hat. 3 Techniker sollten für den Test den neuen Reaktorblock 4 auf 20% Leistung bringen. Einer war noch recht unerfahren und hat beim Einleiten des Tests wohl einen Fehler gemacht, d.h. einen Schritt übersprungen. Die Leistung des Reaktors ist komplett abgefallen statt hochzufahren. Er wurde nervös, wusste nicht wie er fortfahren sollte und hat einen erfahrenen Mann angerufen, doch dieser konnte auch nicht helfen und hat ihm geraten dem Handbuch entsprechend fortzufahren und darin eingetragene Änderungen zu ignorieren.

    Die Lage spitzte sich zu: 2 der Techniker, darunter der, der anfangs den Fehler gemacht hat, wollten den Reaktor abschalten ... doch der 3. wollte offensichtlich unbedingt seine Vorgesetzten beeindrucken und hat die beiden angewiesen mit dem Test fortzufahren.

    Schlussendlich hat der 3. Techniker dann auch noch die automatische Notabschaltung deaktiviert !

    Die beiden anderen Techniker haben den Befehlen des 3. Technikers folgegeleistet, obwohl sie große Bedenken hatten ...

    Die manuelle Notabschaltung soll dann bei dieser Verkettung unglücklicher Umstände zur Katastrophe geführt haben.

    Insofern haben nicht nur mangelnde Sicherheit, sondern auch Unerfahrenheit, falscher Stolz und Hörigkeit zur Katastrophe geführt

    Den genaueren Ablauf kann man bei wikipedia nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Katastr...on_Tschernobyl

  4. #4
    Avatar von AndreasZ
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    Es war ja mehr oder weniger ein Unfall und kein menschliches Versagen.
    Nein, es war in erster Linie kein Fehler der Technik, sondern wie Indy schon richtig sagte, einfach fatale Blödheit!

    Daher kann auch keiner dieser "Atomkraft-Nein-Danke!-Aufkleberverteiler" behaupten, Atomkraft wäre an sich eine höchst unsichere Sache. Diese Beispiele wie der Vergleich von Tschernobyl z.B. mit Landshut jetzt oder im Zusammenhang mit dem Thema Atomausstieg finde ich daher reinen Populismus, denn diese Sowjet-Schrottteile sind mit den deutschen Standards nunmal bis auf die grundlegende Funktionsweise kaum vergleichbar! Sonst könnte man auch sagen, Strom ganz abstellen, weil wenn ich Stricknadeln in die Steckdose halte, ist das auch nicht gesund. Nur leider müssen bei akuter Blödheit der Leute in einem AKW unter Umständen Millionen von Leuten "massivst drunter leiden"...

    Schon vergleichbar mit Tschernobyl ist anscheinend aber das durch zig Störungen in Bayern berüht berüchtigte Temelin! Diese Kisten vor allem in Osteuropa, die fast alle Marke Tschernobyl sein dürften, gehören so schnell wie möglich vom Netz! Leider checkt bei der Debatte keiner, dass die Pysik keine Landesgrenzen akzeptiert! Bei Tschernobyl ließ sie sich nicht mal vom eisernen Vorhang aufhalten, wie bekannt ist! Und wenn wir mal keine AKWs mehr haben sollten, gibt das womöglich Auftrieb für ganz viele neue Tschernobyls. Und das wäre die Ironie des Schicksals. Leider können einige, die da politisch mitmischen, nicht weit genug denken...

    was mich betrifft: ich wurde sieben Monate nach der Katastrophe gezeugt, ob an mir irgendwelche Strahlenschäden feststellbar sind, bleibt eurer Meinung überlassen ^^
    Ich kann nur sagen, dass ich persönlich da gerade "in der Röhre" war.
    Zu der Opferzahl. Naja, vielleicht hat auch Tschernobyl der sowjetischen Geheimhaltung den Rest gegeben, denn sowas lässt sich nicht vertuschen! Den Deutschen hält man ihre Geschichte ja immer wieder vor... Dann darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass die ganze Sache in Westdeutschland (!) erst am 28.04. bekannt wurde! Und zwar zwar hat wohl irgendwer in Deutschland plötzlich erhöhte Strahlung gemessen und festgestellt, dass die die "von drüben" kommt. 2 Tage, in denen man die Leute hätte "vorbereiten" können!! In der DDR wurde anscheinend überhaupt nur das publik, was das West-TV schon gesendet hat. So durften anscheinend auch einige in der DDR nichtsahnend einige LKWs putzen, die aus der heutigen Ukraine gekommen sind - ohne Schutzanzüge oder zumindest Masken! Das kam heute irgendwo im Fernsehen, weiß nicht mehr welcher Sender, auf jeden Fall sind die meisten von denen heute nicht mehr am Leben! Und nicht weil sie so alt gewesen wären...

    Nicht mehr am Leben sind auch einige Leute aus dem Schwarzwald-Kaff, woher meine Mutter stammt. Und zwar ist dort seit 1986 die Zahl der Krebserkrankungen auffällig gestiegen! Dazu muss man wissen, dass durch Erze und Gesteine in der Gegend da eh eine vergeleichsweise hohe Strahlung herrscht, mit der man aber früher noch klar kam. Aber seit dem GAU 2500 km weiter östlich, ist das nicht mehr so. "Bewiesen" ist das nicht, aber ganz bestimmt ist das kein Zufall, dass vor allem in einem Ortsteil einige vorzeitig den Löffel abgeben müssen. Einige von denen waren mit mir bekannt oder (um einige Ecken) verwandt... Und an den AKWs, die die Schweizer am Hochrhein direkt an die deutsche Grenze gesetzt haben, liegt's wohl eher nicht...

  5. #5
    Malibun
    Gast / Ehemaliges Mitglied

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    Zitat Zitat von AndreasZ
    was mich betrifft: ich wurde sieben Monate nach der Katastrophe gezeugt, ob an mir irgendwelche Strahlenschäden feststellbar sind, bleibt eurer Meinung überlassen ^^
    Ich kann nur sagen, dass ich persönlich da gerade "in der Röhre" war.
    aaaah, deswegen also

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