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Thema: Offener Brief an die Kanzlerin

  1. #31
    Mitglied im Juli-Fanclub Avatar von kaiku
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    Standard AW: Offener Brief an die Kanzlerin

    Zitat Zitat von esiststeffen Beitrag anzeigen
    nur was habe ich von meinem unveräußerlichen Urheberrecht noch, wenn mir mein Verlagsvertrag vorschreibt, wann und wie ich es einzusetzen habe?
    Seh nicht so schwarz. Literaturverleger sind meistens keine Haifische.

  2. #32
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    Standard AW: Offener Brief an die Kanzlerin

    Zitat Zitat von esiststeffen Beitrag anzeigen
    ... nur was habe ich von meinem unveräußerlichen Urheberrecht noch, wenn mir mein Verlagsvertrag vorschreibt, wann und wie ich es einzusetzen habe?
    Ich denke, die Antwort dieser Frage würdest du auf deinem Konto finden, denn was nützt dir dein unveräußerliches Urheberrecht, wenn du es keinem Verlag gestattest, sich voll und ganz für die Verbreitung deiner Meisterwerke einzusetzen, weil du in deinem Vertrag drin stehen hast, dass du zu jedem Zeitpunkt nach eigenem Gutdünken jeder beliebigen Gruppe von Personen die uneingeschränkten Nutzungsrechte an deinen Werken einräumen darfst, und somit sämtliche Investitionen des Verlages für die Füße sind und somit auch keiner deine Meisterwerke kauft.
    der thomas.

    In der freiheitlichen Demokratie des Grundgesetzes haben Grundrechte einen hohen Rang. Der hoheitliche Eingriff in ein Grundrecht bedarf der Rechtfertigung, nicht aber benötigt die Ausübung des Grundrechts eine Rechtfertigung. (Bundesverfassungsgericht, 2007)

  3. #33
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    Standard AW: Offener Brief an die Kanzlerin

    Weiß nicht so recht. Da gib´s auch andere Meinungen dazu. Wenn ich da z. B. an Die Ärzte (ich schätze mal, die unterschreiben da nicht *ggg*) mit ihrem "Wie immer: DÄ ohne Kopierschutz"-Stinkefinger auf all ihren aktuellen CDs und ihr deutliches (höchst ironisches) Statement zu diesem Thema in Form des Songs "Tu das nicht" denke...
    Gott hat den Menschen einen Kopf gegeben, damit die Dummheit ein Zuhause hat.

    www.soylent-gelb.de

  4. #34
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    Standard AW: Offener Brief an die Kanzlerin

    Ein sehr beliebtes Argument Pro-Filesharing ist, dass das eine sehr gute Möglichkeit ist, neue Bands und Musik kennenzulernen und zu entdecken. Für mich hat die Entwicklung im Web dieses Argument schon wieder obsolet gemacht. Als es losging mit den Breitbandanschlüssen, da waren die gängigen Tauschbörsen mit die einzige Quelle, um unbekannte Musik zu hören.

    Heutzutage gibt es da schon wieder ganz andere Möglichkeiten, da es ein sehr umfangreiches Streamingangebot gibt. Neben zahlreicher Video-Plattformen und 30-Sekunden-Schnipseln bei Online-Shops (sowohl für CDs als auch digitale Downloads) ist es ja mittlerweile auch erste Musikerpflicht, bei MySpace vertreten zu sein. In der Regel finde ich dort vier Lieder und das langt mir normalerweise, um mir ein ersten Bild zu machen. Weiterhin gibt es auch noch verschiedene Plattformen, die Songs in voller Länge streamen. Diese scheinen nach meinem Kenntnisstand derzeit noch legal zu sein.

    Desweiteren wird vielerorts auch immer über die hohen Preise für Musik gejammert. Auch wenn es für einige unverständlich sein wird, aber nach meiner Erfahrung ist Musik über die letzten Jahre billiger geworden. Nehmen wir an, mir gefällt nur ein Lied. Dann hat früher die Single 5 oder 6 DM gekostet und heute bekomme ich das Lied als Download legal für 99 Cent.

    Ich weiß, dass es preislich regionale Unterschiede gab. So habe ich hier in Frankfurt schon Anfang der 90er für CDs teilweise 35 bis 38 DM auf den Tisch legen müssen. Solche Alben bekomme ich heute für 10 EUR z.B. im iTMS oder nagelneu als CD für 1-2 EUR mehr bei Online-Händlern.

    Mich regt mittlerweile mehr die Verfügbarkeit von CDs auf als der Preis. Ein großer Elektronikfachmarkt in meiner Nähe hatte früher eine gut bis sehr gut sortierte CD-Abteilung. Mittlerweile ist sie etwas übertrieben ausgedrückt auf das Niveau eines CD-Regals an der Tankstelle verkommen. Für exotische CDs bleibt dann nur der Weg zu Online Stores übrig.

    Zum Brief an sich. Wie z.b. laut.de schrieb ist der "Tag des Geistigen Eigentums" keine Erfindung des Bundesverbands der Deutschen Industrie. Der BDI richtet ihn hierzulande lediglich aus und dort engagieren sich neben den Künstlern auch zahlreiche Firmen (Stichwort: Produktpiraterie). Somit erwarte ich von der Bundeskanzlerin, dass sie zu diesem Themenbereich und Aktionstag auch ein Statement abgibt. Wie es aber für Politiker typisch ist, bleibt sie dabei sehr vage und im Grunde nichtssagend. Genauso gut könnte der Kaiser Franz sagen: "Schaun mer ma!"

    Egal ob nun die angegebenen Zahlen in dem offenen Brief stimmen oder nicht (die 70% zweifle ich auch stark an), im Internet werden Urheberrechtsverletzungen am laufenden Band betrieben. Das fängt beim Download von Musik und Filmen an und geht mit dem auch sehr beliebten Bilderklau weiter. Ich ärgere mich auch immer, wenn von mir gemachte Fotos geklaut werden und auf anderen Webseiten auftauchen. Das Internet ist nunmal kein rechtsfreier Raum.

    Genau so wie man über den offenen Brief streiten kann, kann man sich auch über die Gesetze bezüglich des Internets streiten. Da hat die Politik genauso die Entwicklung des Internets verschlafen wie die die Musikindustrie. Bei vielen Punkten der Gesetze habe ich auch meine Probleme mit und da wird erst die Zukunft zeigen, wie sich das in der praktischen Rechtsprechung auswirken wird. Auch vorhersehbar war, dass irgendwelche Politiker die Beispiele mit Internetsperre aus dem Ausland in die Debatte einbringen würden. Ob so ein Vorschlag dann auch umgesetzt wird und dazu auch noch verfassungskonform ist, steht auf einem anderen Blatt.
    Thomas

  5. Für diesen hilfreichen Beitrag von stonefield dankt:

    th (28.04.2008)

  6. #35
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    Standard AW: Offener Brief an die Kanzlerin

    Ich bin gerade im Netz über einen ziemlich guten Beitrag zu diesem Thema gestoßen, den ich euch gerne als Lektüre empfehlen möchte. Ganz besonders erwähnenswert finde ich folgenden Satz:

    Vielleicht sollte die ganze Branche die Hörer mal wieder als Kunden und nicht als Feinde sehen...
    Ich finde, dies trifft den derzeitigen Nagel relativ gut auf den Kopf
    Versenkt.
    der thomas.

    In der freiheitlichen Demokratie des Grundgesetzes haben Grundrechte einen hohen Rang. Der hoheitliche Eingriff in ein Grundrecht bedarf der Rechtfertigung, nicht aber benötigt die Ausübung des Grundrechts eine Rechtfertigung. (Bundesverfassungsgericht, 2007)

  7. #36

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    Daumen runter AW: Offener Brief an die Kanzlerin

    Zitat: "Denn als einziger Weg, sich zur Wehr zu setzen, bleibt Künstlern, Kreativen und den beteiligten Industrien bisher nur die Möglichkeit, gegen die Anbieter illegaler Produkte juristisch vorzugehen." Qulle:http://www.heise.de/bilder/106992/0/1

    Was wollt Ihr denn bitteschön sonst noch? Die Musikindustrie fordert Sonderrechte jenseits rechtsstaatlicher Verfahren. Also letztlich die totale Überwachung des Internetverkehrs um so gegen Kunden vorgehen zu können (bzw. dass Internetprovider von sich aus vorgehen müssen). Das Klagen - so wie es jeder Bürger und Unternehmen tun muss - reicht wohl nicht mehr aus.
    Diese Künstler die diese Kampagne unterstützen haben sich meiner Meinung nach vor den schmutzigen Karren der Musikindustrie spannen lassen und als Demokratie-Gefährder entlarvt. ==> Geld ist wohl wichtiger als Demokratie und Rechtsstaaat.

    ...Und ich dachte immer dass die Künstler (auch Juli) für das Gegenteil stehen.

  8. #37
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    Standard AW: Offener Brief an die Kanzlerin

    Zitat Zitat von th Beitrag anzeigen
    Ich bin gerade im Netz über einen ziemlich guten Beitrag zu diesem Thema gestoßen, den ich euch gerne als Lektüre empfehlen möchte. Ganz besonders erwähnenswert finde ich folgenden Satz:

    Vielleicht sollte die ganze Branche die Hörer mal wieder als Kunden und nicht als Feinde sehen...
    Ich finde, dies trifft den derzeitigen Nagel relativ gut auf den Kopf
    Versenkt.
    joa, dieser Kommentar entspricht auch so ziemlich dem, was ich zu dem Thema denke (allerdings nicht, was den Herrn Alsmann betrifft, da es mir ziemlich am Allerwertesten vorbeigeht, was dieser Mann tut und lässt; aber wenn man den Namen "Götz Alsmann" aus dem Artikel streicht und durch das Wort "Juli" ersetzt, kommt fast 1:1 das raus, was mir schon seit der ersten Lektüre dieses offenen Briefes durch den Kopf geht )


    Zitat Zitat von TheCrow Beitrag anzeigen
    Diese Künstler die diese Kampagne unterstützen haben sich meiner Meinung nach vor den schmutzigen Karren der Musikindustrie spannen lassen und als Demokratie-Gefährder entlarvt. ==> Geld ist wohl wichtiger als Demokratie und Rechtsstaaat.
    ganz so drastisch würd ich es sicher nicht formulieren, wenn es um Juli geht; aber Zweifel, wo in diesem Fall (auch was die Beteiligung der Julis angeht) die Moral aufhört und die schmutzigen Niederungen des Haifischkapitalismus anfangen, sind mir schon gekommen


    Zitat Zitat von th Beitrag anzeigen
    Ich denke, die Antwort dieser Frage würdest du auf deinem Konto finden, denn was nützt dir dein unveräußerliches Urheberrecht, wenn du es keinem Verlag gestattest, sich voll und ganz für die Verbreitung deiner Meisterwerke einzusetzen, weil du in deinem Vertrag drin stehen hast, dass du zu jedem Zeitpunkt nach eigenem Gutdünken jeder beliebigen Gruppe von Personen die uneingeschränkten Nutzungsrechte an deinen Werken einräumen darfst, und somit sämtliche Investitionen des Verlages für die Füße sind und somit auch keiner deine Meisterwerke kauft.
    naja, ich hab ja auch nirgendwo geschrieben, dass jetzt die Julis (oder auch alle anderen, die diesen Brief unterschrieben haben, oder auch alle, die sonst noch ihre Zeit damit verbringen, 'geistiges Eigentum' zu produzieren) zu völlig rechtlosen Wesen im völlig rechtsfreien Raum werden sollen ...... wenn wir mal das Beispiel 'Steffen als Schriftsteller' weiterführen wollen: ich wäre ja auch nicht gerade begeistert davon, wenn jetzt irgendein chinesischer Geldhai mein Buch nimmt, es unter ärmlichsten Bedingungen eine Million Mal auf billigstem Papier und mit billigster Verarbeitung nachdruckt, um es dann für sündhaft teures Geld auf dem chinesischen Markt zu verhökern (obwohl: vielleicht würde das sogar meine Chancen erhöhen, die Zahl meiner chinesischen Leser schlagartig zu vervielfachen!? ) ...... aber ich hab ja im Grunde schon die Fragen, die sich mir hier in erster Linie stellen, aufgezählt: macht es die Inhaber der Julirechte arm, wenn weniger Songbooks verkauft werden, weil es die Noten/Akkorde/Texte auch überall im Netz zu finden gibt? macht es die Inhaber der Kästnerrechte arm, wenn da irgendwo auf einer Schulwebsite ein Kästnergedicht steht? das ist genau dieses "mit Kanonen auf Spatzen schießen", was hier im Thread schon mehrfach (und nicht von mir) angesprochen wurde
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


    Ich kann euch spüren!

  9. #38
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    Zitat Zitat von esiststeffen Beitrag anzeigen
    ...... aber ich hab ja im Grunde schon die Fragen, die sich mir hier in erster Linie stellen, aufgezählt: macht es die Inhaber der Julirechte arm, wenn weniger Songbooks verkauft werden, weil es die Noten/Akkorde/Texte auch überall im Netz zu finden gibt?
    Genau darüber hab ich vorhin nachgedacht - es ist völlig absurd, dass man jeden Liedtext von Juli nach Sekunden diverse Male im Internet findet, aber nicht HIER - wo das eigentlich am ehesten überhaupt hingehört.

    [Disclaimer: Bitte dazu keine Rechtsbelehrung - - Ich weiß warum es die Texte hier nicht gibt und auch dass das schon an mehreren Stellen diskutiert und erklärt wurde] - mir geht es um den Unterschied zwischen Logik und Vernunft, wenn ich das sagen darf.

    Allerdings passt dieser Thread mit der Zeit immer weniger unter JULI – Die Band > JULI – Allgemein ...

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