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Thema: Promis und gesellschaftliches Engagement

  1. #1
    JuliWiki-Admin
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    Avatar von esiststeffen
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    Standard Promis und gesellschaftliches Engagement

    also .... der Threadtitel sagt ja (hoffentlich) schon so halbwegs worum es gehen soll

    also, die Kernfragen sollen sein: wie findet ihr es, wenn Promis (ich geb mal bewusst keine Definition ab, wo Promisein anfängt und wo es aufhört) sich in irgendeiner Form politisch/gesellschaftlich/wohltätig engagieren? erwartet ihr von mehr oder weniger berühmten Menschen, dass sie sich engagieren? meint ihr, dass prominente Menschen in der Gesellschaft eine Vorbildfunktion haben (sollten), der sie gerecht werden müssen? oder findet ihr, dass ein Musiker nur Musik machen, ein Sportler nur Sport treiben, ein Schauspieler nur schauspielern sollte, weil das halt sein Job ist und er eben dadurch glänzen sollte und nicht durch irgendwelches politisches Tun, was mit dem 'Job' eigentlich nichts zu tun hat? welche Formen von Promi-Engagement findet ihr gut, welche weniger? und was würdet ihr tun, wenn ihr selbst berühmt werden würdet; wofür/wogegen würdet ihr euch einsetzen bzw öffentlich äußern?


    fangen wir doch gleich mal bei den uns wohl bekanntesten Promis an ..... was gabs da so bisher? Auftritte bei Live 8 und Live Earth; Teilnahme am Anti-G8-Konzert; diverses Zeugs rund um klimaneutrale Konzerte; und nicht zu vergessen Evas Wirsingtop und die Unterschrift der Julis auf dem Brief an die Kanzlerin ..... interessant sein dürften zum Thema 'Juli und gesellschaftliches Engagement' vor allem zwei Zitate:
    - eins aus dem (bislang) letzten esistjuli.de-Fanchat:
    Zitat Zitat von Jonas Pfetzing
    <stonefield> esiststeffen: Findet ihr, dass Musiker auch moralische Vorbilder sein sollten, oder wollt ihr ausschließlich durch eure Musik glänzen?
    <stonefield> Anna_Gi: was denkst du über gewalt an schulen?
    <JULI-Jonas> jein, sag ich mal
    <JULI-Jonas> ich finde, dass man nicht gezwungen ist, als musiker, permanent stellung zu nehmen
    <JULI-Jonas> zu allen schlechten dingen, die es gibt
    <JULI-Jonas> aber ich finde man sollte sie nicht "verherrlichen"
    <JULI-Jonas> ich würde zB nicht unbedingt ein lied über gewalt an schulen machen
    <JULI-Jonas> aber finde das deswegen ja nicht gut
    <JULI-Jonas> gewalt finde ich übrigens generell nicht gut, oder ätzend, egal ob zu hause oder an schulen oder sonstwo
    - und noch eines aus dem Forum:
    Zitat Zitat von Eva Briegel
    um´s noch mal klar zu machen: ich finde es nicht gut, wenn betrunkene menschen auto fahren. natürlich kann ich jetzt das gleiche auf diese seite schreiben. aber: wir bekommen jeden tag viele, viele mails von menschen, die sich für durchaus sehr sinnvolle dinge einsetzten. und alle möchten, dass wir ihre gute sache unterstützen.
    aber ich finde, man sollte versuchen, sich und seine vorbildfunktion (wenn es die überhaupt gibt) konzentriert einzusetzen. wenn ich überall, was nach gutem zweck aussieht, meinen karlotto druntersetze, verliere ich die glaubwürdigkeit und hätte das gefühl, mit der guten sache werbung für mich selbst zu machen. ausserdem bin ich ein denkbar schlechter vermittler dieser thematik, da ich selbst äußerst gerne mal weggehe und zwei gläser trinke (auch da will ich natürlich nicht als vorbild dienen), auch wenn ich dann heim laufe.
    also: nicht enttäuscht sein. es gibt ja noch´n paar andere prominente...

    eure
    blondes have more fun!


    also, wie sieht meine Meinung zu den Eingangsfragen aus? ich kann mich da eigentlich dem Beitrag unserer Lieblingsblondine nur anschließen (ist sie eigentlich noch blond? heute vor 2 Jahren haben wirs erfahren ....) und finde, dass, wenn Promis sich 'zu viel' für irgendwas einsetzen, es auch irgendwann nur noch unglaubwürdig und nervig wird ...... was die Unglaubwürdigkeit angeht, hat auch Jonas Recht (er hat ja geschrieben dass er nie ein Lied über Gewalt an Schulen machen würde; ich nehme mal an das liegt daran dass das nicht zu seiner persönlichen, individuellen Erfahrungswelt gehört?) ...... vor einigen Jahren (um jetzt mal die Juliebene, auf die ich mich eigentlich nicht so sehr konzentrieren wollte, wieder zu verlassen) gab es von LaFee eine Single namens 'Mitternacht', die sich mit sexuellem Missbrauch beschäftigte ..... ich kenn jetzt nicht die näheren Hintergründe dieses Songs, aber als ich dann mal ein TV-Interview mit ihr gesehen habe und sie darüber sprach, wie wichtig ihr dieses Thema doch sei und dass sie unbedingt mal darüber singen wollte, kam sie mir schon stark so vor als würde sie gerade die automatisierten Standardantworten runterleiern, die ihr Management für solche Zwecke mit ihr eingeübt hatte ...... bei vielen Promis hab ich leider das Gefühl, dass sie gesellschaftliches Handeln vor allem dazu nutzen, ins Gespräch zu kommen bzw im Gespräch zu bleiben, oder auch ganz einfach die Verkaufszahlen ihrer CDs/DVDs/.... in die Höhe zu treiben .... auch bei Live8 oder Live Earth haben sicher manche nicht deshalb gespielt, weil sie die Anliegen dieser jeweiligen Ereignisse total toll und superwichtig fanden; sondern weil sies halt als ein geiles Megaevent sahen (was ja zumindest Live8 auch war, das will ich ja gar nicht abstreiten )

    generell mag ich Songs (und andere Werke) überhaupt nicht, in denen man so richtig mit dem Finger draufgestoßen werden soll: "das ist falsch und das ist böse und so macht mans richtig" ..... das hat auch nich nur was damit zu tun, ob ich die betreffenden Künstler mag oder nicht; zB fallen mir da die Sportfreunde Stiller mit ihrem Antinazibund ein ..... ich fiinde das ein ziemlich plumpes und ödes Lied, so wichtig die Grundaussage auch sein mag

    im Übrigen hab ich den Eindruck, dass die Vorbildfunktion von Promis viel zu oft überschätzt wird ..... hier will ich mal wieder Juli ins Feld führen: so sehr ich auch Juli mag, ich würde sicher nicht plötzlich aufhören Fleisch zu essen nur weil sie bei dieser Go-Veggie-Kampagne mitgemacht hat; und ich glaub auch nicht, dass dies für irgendjemanden sonst der Grund gewesen ist Vegetarier zu werden ..... das ist ganz ähnlich wie das, was Eva schon selber geschrieben hat; dass nämlich mit Sicherheit niemand mit dem Trinken aufhören würde, nur weil die Eva von Juli das sagt

    wenn ich selber berühmt wäre ...... hm, ich würde sicherlich Kampagnen und Projekte unterstützen, die mir wirklich wichtig sind (und die mir auch wichtig wären, wenn ich kein Promi wäre!); aber ich würde auch immer darauf Wert legen, dass es auch gesellschaftliche Fragen gibt, bei denen ich das Recht habe 'mir doch egal' zu sagen


    sooo, hab mal wieder viel mehr geschrieben als ich eigentlich wollte; ich weiß ja dass das bei manchen Forummitgliedern nicht sonderlich beliebt ist ..... aber naja, jetzt seid jedenfalls erst mal ihr dran
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


    Ich kann euch spüren!

  2. #2
    Mitglied im Juli-Fanclub Avatar von 23zwerge
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    Standard AW: Promis und gesellschaftliches Engagement

    Steffen, deine Beiträge sind viel zu lang.

    Für mich ist das Thema keine Diskussionsgrundlage, denn es ist eine Angelegenheit der Person. Aber um auch etwas dazu zu sagen:

    Ich finde nicht, dass Promis ein gesellschaftliches Engagement darlegen müssen. Wenn sie es aus freien Stücken machen ist das schön (selbst wenn sie es nicht aus freien Stücken machen ist es zwar nicht unbedingt richtig von ihnen, aber es Hilft dem Projekt). Jeder muss selbst wissen, ob er/sie sich für etwas einsetzen möchte.
    Und ich denke, dass es auch Promis gibt, die sich engagieren, es aber nicht in die Öffentlichkeit tragen.

    Engagement ist eine private Angelegenheit und Einstellung. Nur weil die Person hin und wieder in den Medien ist muss sie nicht automatisch den Wohltäter spielen. Das sind Menschen wie jeder andere auch ...


  3. #3
    Malibun
    Gast / Ehemaliges Mitglied

    Standard AW: Promis und gesellschaftliches Engagement

    sollten sich promis gesellschaftlich einsetzen? hmm schwierige frage, die man sicher nicht mit einem einfachen "ja" oder "nein" beantworten kann. wenn ein prominenter sich für etwas einsetzt, sollte er das zumindest nicht tun um das image aufzupolieren, sondern wenn dann weil er wirklich dahinter steht. ich bin auch kein fan dieser alljährlichen (besonders an weihnachten sehr beliebten) fernsehbenefizshows, wo sich eine yvonne caterfeld oder irgend ein schlager-/castingstar sich neben ein armes verhungertes, afrikanisches kind stellt und einmal nett in die kamera grinst und fordert mehr (in deutschland produziertes) brot in den kongo zu schicken. auf der anderen seite, kommt bei solchen shows sehr viel geld zusammen, was in den händen von guten (!) organisationen bestimmt sehr viel erreichen kann.
    meine meinung zu spendenshows ist daher, der promi der sich da an den gut-mensch-karren hängt steigt bestimmt nicht in meinem ansehen oder wird plötzlich zu einem helden an mitmenschlichkeit (eher im gegenteil, ich find es oft heuchlerich), aber wenns am ende des abends was bringt, viel geld zusammen gekommen und gut ausgegeben worden ist - wieso nicht?!

    allerdings geht es bei gesellschaftlichen engagement ja nicht nur um spendenaufrufen. erstmal würde ich das engagement von promis in zwei kategorien teilen: 1.) was sie als privatmenschen machen und 2.) was sie als öffentliche person tun. zu ersterem ist zu sagen, dass ich jedem die art von engagement lasse, die er möchte. wenn die julis (oder sonst wer) plötzlich in ihrer freizeit einen support-roland-koch-club aufmachen und spendengelder sammeln, ist das ihr ding, solange sie es nicht an die große öffentlichkeitsglocke hängen. ich finde ab einem gewissen einkommen (da denke ich jetzt weniger an juli, sondern eher an cameron diaz, madonna, bill gates & co) hat man sogar die moralische verpflichtung mit seinem geld was 'gscheits' anzufangen. dazu muss man aber nicht als multimilliadär die gesamten weltpresse anrücken lassen um dann in einer großen zeremonie zu sagen "ich habe heute 1000€ für verwaiste, südostasiatische pandabären gespendet". das ganze kann man auch heimlich still und leise machen. wobei man auch hier zwischen reinen geldspenden und verbreitung gesellschaftlicher/politischer botschaften unterscheiden muss. bei manchen aktionen ist eine gewisse öffentlickeitsarbeit nun mal notwendig und da hilft es auch oft einen prominenten schirmherrn zu präsentieren.

    damit kommen wir auch schon zur nächsten frage: sollen promis sich auch mit politischen themen beschäftigen? auch hier gilt: wenn man dies aus überzeugung tut sehr gerne, wenn hinter der kampagne/dem songtext aber nur imagepflege steht, bin ich absolut dagegen. ich persönlich mag ja tiefgründige, gerne auch mal gesellschaftskritische texte und höre mir tausendmal lieber einen wirsindhelden-lied als einen ketchup- oder schnappisong an.

    also generell finde ich es gut, wenn promis sich einsetzen, da sie nun mal bei menschen/fans mehr erreichen können, als wenn sich hr.müller aus paderborn vor die kamera stellt. wenn ich berühmt wäre, würde ich sicherlich auch mal die eine oder andere kampagne unterstützen, sofern ich wirklich dahinter stehe. ab einem gewissen einkommen, würde ich sicherlich auch geld spenden, aber dann würde ich dafür sorgen, dass nicht die gesamte weltöffentlichkeit davon erfährt und dass ich weiß wohin das geld geht.

    was man auch nie vergessen darf, promis sind auch nur menschen, die auch ihre eigenen meinungen und standpunkte haben. wenn eva meint vegetarisch und raubkopienfrei leben ist die botschaft die ihr am herzen liegt, dann ist es mehr als legitim, dass sie dies auch kund tut. wenn sich jemand davon anregen lässt noch ein zweites mal über das illegale cdarsenal im keller oder das blutige steak auf dem teller, nach zu denken , soll er das gerne tun. ich persönlich würde mich wahrscheinlich eher von einem gelungenen songtext als von einer wirsingeva zum denken anregen (nicht manipulieren !) lassen, aber jedem das seine

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