Naja so Begriffe wie "deprimierend"/"depri" kommen ja oft vor - was ja auch passend ist. Bei deinem Beispiel würde ich glaub ich nur innerlich lachen und mir den Rest dazu denken. Ein Freund von mir hat eine depressive Mutter und leidet darunter auch oft sehr. Er sagt aber auch öfters mal so Sachen wie die *** ist mal wieder so depressiv" über eine aus meiner Stufe, die gerne mal schlechtgelaunt ist
Was ich aber garnicht mag ist dieses "ja und dann wurd er halt depressiv und hat sich umgebracht", was gerne mal so nebenbei gesagt wird. Weil dabei oft das "depressiv und hat sich umgebracht" sozusagen als ein einziges Wort verwendet wird, als wäre die Depression so der letzte Punkt der am Schluss noch kommt und als wäre der Suizid die selbstverständliche und unumgängliche Folge davon. Wenn es so weit kommt, dass ein Mensch sich das Leben nehmen will, dann liegt meist ein sehr langer Weg hinter ihm auf dem er so lange kämpfen musste, bis ihm die Kraft letztendlich ausging.
In der Hinsicht, finde ich, sollte man mal ein bisschen darauf achten, was man sagt.
(Übrigens finde ich das ständige rumgehacke auf 'Emos' auch ziemlich unangebracht. So von wegen "Eey.. scheiß Emos.. die ritzen sich immer und bringen sich um und so")
Generell würde ich mich natürlich freuen, wenn die Leute wüssten, was hinter dem Begriff 'Depression' steckt. Das wird leider immer so negativ gesehen.
Viele sind der Meinung, dass man selbst dafür verantwortlich wäre, und, dass es mit einer Faulheit verbunden wäre. Beim Burnout hingegen (was, wie ich gerade gelesen habe, mit einer leichten Depression vergleichbar ist?!) ist allgemein bekannt, dass die Person viel geleistet und dann leider unter dem Druck zusammengebrochen ist. Der Burnout wird daher mit anderen Augen betrachtet.
Dadurch, dass die Depression so negativ gesehen wird, ist es unglaublich schwer, offen damit umzugehen. Man versucht das alles zu überspielen, damit ja keiner merkt, dass man krank ist.
"Psychisch krank" ist ja allgemein so etwas, wo 'normale' Menschen erstmal etwas zurückschrecken, weil das ja heißt, dass man verrückt wäre. Aber ehrlich gesagt ist das totaler Unsinn. Psychisch krank zu sein, zum Psychiater zu gehen, Psychopharmaka zu nehmen - das alles sollte man nicht gleich so negativ werten. Sowas kann jeden treffen.
Depressionen sind keine Verrücktheit, sondern eine unfassbare Erschöpfung - Zustände, die man leider nur nachvollziehen kann, wenn man sie selbst erlebt hat. Und was man nicht verstehen kann, wird gerne abgelehnt.