So, wieder einmal steht ein Jahreswechsel ins Haus, und alle Zeichen deuten darauf hin, dass nun wieder einmal für lange Zeit nichts neues mehr aus der Juliwelt kommen wird, ehe sich dann so langsam Album Nr. 4 ankündigen wird ..... Zeit für ein neues Fazit! Und diesmal sogar eins, was nicht nur die zwölf Monate des Jahres 2011 im Blick hat, sondern mehr oder weniger auch alles andere, was irgendwie mit „In Love“ zu tun hat
Zunächst mal muss ich sagen: Alles, was ich in meinem Fazit für das Jahr 2010 geschrieben habe, kann ich genauso oder in ganz leicht abgewandelter Form auch für 2011 schreiben:
- Das Album gefällt mir, trotz der nicht zu verleugnenden Unterschiede besonders zu „Es ist Juli“, richtig gut, und die Freude daran wird bei neuerlichem Hören eher noch größer (vor einigen Wochen musste ich feststellen, dass ich mittlerweile sogar „Die Sterne fallen“ mag, nachdem ich es gar nicht lange zuvor noch unter die unbeliebtesten Julisongs eingeordnet hatte). Gleichzeitig kann und muss ich aber auch noch einmal hervorheben, dass es mich traurig macht, wie wenig das Album anscheinend im Vergleich zu seinen Vorgängern Resonanz beim Publikum gefunden hat; ja, ich find es schade (und zwar gerade weil Juli so lange weg waren), dass nach 15 Monaten gerade einmal Goldstatus erreicht worden ist, während das letzte Album Platin allein durch die Vorbestellungen erreicht hat.
- Medienpräsenz: Gerade hier kann ich das, was ich schon für das Jahr 2010 konstatieren musste, im Grunde nur noch einmal für das Jahr 2011 und die ganze In-Love-Zeit wiederholen. Die Julis haben im Fernsehen, in den Printmedien, auch im Radio einfach viel zu selten stattgefunden. Natürlich gab es die Beteiligung beim Bundesvision Song Contest, zu der ich mich schon lang und breit geäußert habe, aber ich bleibe dabei, dass dieser Abend für mich eines der größten Debakel in der Juligeschichte darstellt. Als positives Gegenbeispiel kann ich hier die (mich noch heute verwundernde) Berufung Evas in die Jury des Eurovision Song Contest nennen. Das wars aber auch schon fast mit Auftritten der Julis vor einem Millionenpublikum. Es gab eine ganze Reihe deutscher Künstler, an denen im Jahr 2011 kein Vorbeikommen war, darunter sowohl Newcomer wie Tim Bendzko, Casper und Frida Gold, aber auch alte Hasen wie Clueso oder Udo Lindenberg; die Julis gehörten – leider – definitiv nicht dazu.
- Tour: Ja, auch hier kann ich nicht unbedingt in Jubelschreie verfallen – wie mit Sicherheit der eine oder andere weiß, habe ich ja die Julis in diesem Jahr überhaupt nicht live gesehen, zumal sie ja offensichtlich ohnehin lieber in NRW unterwegs sind; aber auch von meinen persönlichen Animositäten einmal abgesehen finde ich a) dass sie wirklich noch sehr viel mehr Konzerte hätten spielen können (beim groben Durchzählen der Liste im JuliWiki bin ich vor einiger Zeit mal auf ca. 90–100 Konzerte und Festivalauftritte nach Es ist Juli, ca. 70 nach Ein neuer Tag und ca. 50 nach In Love gekommen) und davon abgesehen sich nicht immer nur auf den kleinen Festivals, die kaum einer kennt, hätten zeigen können; und b) tut es mir als altem Julifan einfach weh zu lesen, dass zu den Tourkonzerten (die ja ohnehin eher in kleinen, abseitigen Locations stattfanden) gar nicht selten nur noch ein paar hundert Besucher erschienen sind; ich kann mich auch auf Anhieb nicht erinnern, dass in den Jahren 2010/11 überhaupt mal ein einziges Julikonzert ausverkauft gewesen wäre!? Und ich denke, dieser (bei ohnehin schon bescheidener Tourplanung) relative „Misserfolg“ der Julitourneen dürfte auch der Grund sein, dass wir nicht wenigstens noch mit einer Herbsttour 2011 und/oder einer Frühjahrstour 2012 beglückt worden sind (und auch nicht mit einer DVD oder einem Livealbum); worüber ich mich wirklich sehr gefreut hätte
Als Fazit für 2010 hatte ich vor einem Jahr einen Satz geschrieben, den ich im Grunde unverändert auch unter die ganze Ära „In Love“ setzen könnte:
…. wenn überhaupt, könnte ich es höchstens umformulieren als: Das Album ist ziemlich toll, aber man hätte noch sehr, sehr viel mehr damit machen könnendas Album ist okay und zufriedenstellend, aber man hätte noch mehr damit machen können
(Davon abgesehen war das Album doch nun wirklich gerade erst erschienen, als – zack – schon wieder das letzte In-Love-Konzert Geschichte war ….. geht es nur mir so, oder teilen noch andere diesen Eindruck?)
Für 2012 hatte ich ja immerhin noch die vage Hoffnung auf wenigstens ein paar kleine Auftritte gehabt, aber fürchte ja so langsam, dass das doch eher nix werden wird – nun denn, ich hoffe trotzdem inständig darauf, dass die Pause uns allen nicht zu lang werden wird (denn wer würde schon noch mal knapp drei Jahre totalen Juli-Blackout durchstehen? ) und dass es auch während der hoffentlich eifrigen Bastelarbeiten am vierten Album regelmäßig Neuigkeiten geben wird, vielleicht wieder das eine oder andere Nebenprojekt, so wie es „Er muss raus“ oder die Band of the Week waren; und dass es dann hoffentlich im Jahr 2013 endlich wieder Juli wird