"Schweinerock ist schrecklich" oder auch: Spiegel-

[th]

Das "das stimmt" bezog sich nicht auf zuviel Zeit, sondern auf den ganzen Rest.

"Gewusst wie!" ist die Antwort auf die Frage "zu viel Zeit?"...
Alles nur für euch!

[Juli]

Aber sag mal, Thomas, hast du eigentlich Kontakt zu den Leuten die mit den JULIs zusammenarbeiten oder bist selber einer von denen oder warum weißt du dat immer alles?!

[th]

Ja, ich habe Kontakt zu den Julis und deren sympathischer Managerin, außerdem natürlich noch die eine oder andere Quelle, die irgendein Puzzlestück der Information für mich hat...

[Juli]

Also es gibt Leute, die machen das hauptberuflich - Informationen sammeln... Hast du sonst nix zu tun?!

[th]

So, die Genehmigung des Spiegels liegt vor, dass Eva zustimmt setze ich mal voraus, hier ist also der Artikel, der von unserem Forumsteilnehmer GeileZeit eigenhändig abgetippt wurde, vielen Dank also an GeileZeit!

"Schweinerock ist schrecklich"

Die Sängerin der Gießener Band Juli, Eva Briegel, 25, über die Quote für deutsche Musik im Radio und die Kunst, in der Muttersprache zu singen.

Spiegel: Frau Biegel, Ihre erste Single "Perfekte Welle" hat es auf Platz vier der Hitparade geschafft, das Album "Ws ist Juli" in der Vorwoche auf Platz drei. Ende des Monats beginnt Ihre Deutschland-Tournee. Brauchen Sie denn bei so viel Erfolg eione Deutsch-Quote?
Briegel: Nein. Die Radiostationen suchen doch händeringend nach deutschen Acts, die sie spielen können. Die meisten Bands spielen aber diesen schrecklichen Achtziger-Jahre-Schweinerock, den ich fürchterlich finde. Früher gab es nichts außer Herbert Grönemeyer und Marius Müller-Westernhagen. Mit Bands wie Sportfreunde Stiller, 2raumwohnung oder Silbermond wird das langsam besser.

Spiegel: Würden Nachwuchsbands wie Juli mit der Quote nicht schneller bekannt werden?
Briegel: Das glaube ich nicht. Wenn die Quote kommt, dann wird eben mehr "Anton aus Tirol" und Matthis Reim gespielt. Und es wird US-Titel mit deutschen Übersetzungen geben. Dann haben wir Balladen von Britney Spears auf Deutsch.

Spiegel: Bis vor drei Jahren hieß Ihre Band Sunnyglade. Dann haben Sie sich von der englischen Sprache verabschiedet. Warum singen Sie jetzt auf Deutsch?
Briegel: Die Sehnsucht danach war immer schon da. Wir haben uns in der egnlischen Sprache nicht sehr wohl gefühlt, mussten immer mit Wörterbuch texten.
Das war lästig. Aber wir konnten uns nicht vorstellen das Rockmusik auch auf Deutsch funktionieren kann. So wie Nena oder Pur wollten wir nicht klingen. Erst als wir in Berlin wirklich gute Deutsch singende Bands getroffen haben, waren wir überzeugt das modernee Rockmusik und deutsche Sprache zusammenpassen.

Spiegel: Haben die deutschen Texte auch Ihre Musik verändert?
Briegel: Früher waren wir schneller und lauter. Wir haben uns immer für Punks gehalten und sind jetzt selbst sehr überrascht, wie ruhig und melancholisch die Platte geworden ist.

Spiegel: Ist die deutsche Sprache also gar kein Erfolgsbremser?
Briegel: International ist sie das schon. Wir werden wohl nie durch die USA touren oder in London spielen. Aber hier ist die deutsche Sprache auf jeden Fall ein Pluspunkt. Wir bekommen viel mehr Rückmeldungen zu unseren Texten. Die Leute identifizieren sich damit. Ich werde nie mehr englische Texte schreiben.

Quelle: Der SPIEGEL 42/2004

[TRIPPEL MMM]

Ging ja recht schnell mit der genehmigung vom Spiegel! Nochmal danke an den abtipper und den Spiegel für die Genehmigung.
@th:
Ich habs geahnt, du arbeitest mit den Julis. Bei dem Kölner Ringfest war eine Frau die die meiste Zeit mit den Julis unterwegs war. Ist das die Managerin? Die Frau war nämlich echt nett und hatt mich nicht abgewimmelt.

[th]

Das weiß ich nicht genau, aber ich vermute mal stark, dass sie es war, die Beschreibung passt...

[GeileZeit]

Hey... Cool dasses letztendlich noch geklappt hat.

Freut mich - immer wieder gerne. aeh, halt... lieber nicht

[DragonyxXL]

lol, hab ihn gerade im Spiegel gelesen, da seh ich das er hier jetzt auch steht,nagut. Ansonsten finde ich hat Eva Recht.

[Herr Geheimrat]

Hallo ihr Lieben, da die Sache mit den Rechten nun geklaert ist, wollte ich mal was zu dem Artikel loswerden, denn ich war schon leicht geschockt und enttaeuscht, was Eva da so abgelassen hat. Ich wuerde mich freuen, mit meinem Beitrag die Diskussion ueber die Tradition deutschsprachiger Musik mal etwas in Gang zu bringen.

Vielleicht ist das einfach nur ein geschickter PR-Gag von Juli, wenn Eva da ueber die 'Godfathers' der deutschsprachigen Musik herzieht, um sich als die neue, freche Goere des Deutsch-Pop zu etablieren, denn wenn sie das, was sie da gesagt hat, wirklich ernst meint, zeugt das von einem ganz armen Verstaendnis der Musik und Kultur, in der sie sich bewegt. Dank Texten wie, z.B. 'Bochum' von Groenemeyer und 'Freiheit' von Westernhagen, war Deutsch in Pop und Rock erst wieder Moeglich und an den Instrumenten machen die Musiker von damals unseren Newcomern noch lange was vor!!! Eva saegt deshalb ganz schoen auf dem recht zarten Ast, auf dem sie es sich grade bequem macht.

Ausserdem, wenn sich die Gute schon auf Berlin bezieht, scheinen Bands wie Ton Steine Scherben und die Einstuerzenden Neubauten spurlos an ihr vorbeigegangen zu sein. Ganz zu schweigen vom Punk aus der Duesseldorfer Ecke.

Meiner Meinung nach sollten Juli aufpassen, dass sie sich nicht als Band in Deutschland mit solch unueberlegten Aeusserungen zum Gespoett der Musikwelt machen, denn frueher oder spaeter werden sich solche Blauaeugigkeiten rechen, spaetestens dann, wenn sie in der Fachpresse - d.i. NICHT die Bravo - nach Strich und Faden zerrissen werden.