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Thema: Schulsysteme...

  1. #161
    Mitglied im Juli-Fanclub Avatar von ChristinDoro
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    Standard AW: Schulsysteme...

    Zitat Zitat von esiststeffen Beitrag anzeigen
    Darüber bin ich heute zufällig gestolpert: http://www.stern.de/familie/kinder/s...gn=150614-0930
    Man muss sagen, dass der Autor leider nicht ganz unrecht hat. Die Mutter einer Freundin von mir ist Erzieherin in einer KiTa in Chemnitz und hat 4jährige, die noch Windeln tragen, da es für die Eltern scheinbar einfacher ist, das Kind alle paar Stunden zu wickeln, als mit ihm aufs Klo zu gehen.
    Genauso kriegt sie oft gesagt, dass es ja Sache der Erzieher sei, die Kinder in Zaun zu halten und ihnen beizubringen, wie man sich richtig verhält, da die Eltern ja den ganzen Tag arbeiten müssten.
    Selbiges habe ich auch schon von meiner Erzieherin gehört und in meiner FSJ-Stelle sieht das nicht ganz anders aus.
    Die Eltern kriegen Beruf und Kinder nicht unter einen Hut und machen die Lehrer und Erzieher für die Kinder verantwortlich.
    Niemand wird ein Superheld, wenn er ganz normal ist! Also sei anders... sei du selbst...

  2. #162
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    Standard AW: Schulsysteme...

    1000%ige Zustimmung, Christin.
    Manche Eltern scheinen vergessen zu haben, dass in allererster Linie sie dafür verantwortlich sind, ihre Kinder zu erziehen und zu "bilden". Sie vergessen, dass sie sich "nur" um 1, 2, 3 Kinder kümmern müssen und legen die Verantwortung voll in die Hände der Erzieher oder Lehrer, der sich jeweils um sagen wir 15- 25 Kinder kümmern muss.
    Wenn der Erzieher oder Lehrer es dann nicht 100%ig schafft, alle Kinder zum Ziel zu führen - ist natürlich er Schuld. Und doof. Und die kleine Prinzessin oder der kleine Prinz wurde nur nicht richtig gefördert!
    Ich hab auch vor ein paar Wochen für meine Prüfung gelesen, dass Kinder, die nicht rückwärts gehen können, auch nicht so gut subtrahieren können. In der frühen Kindheit bildet sich nämlich zuerst das Bewegungsgedächtnis aus und darauf legt sich dann erst später das kognitive Gedächtnis. Und ideal ist es eben, wenn zwischen beiden soviele Verknüpfungen wie möglich bestehen.
    Aber wenn eben kaum noch ein Bewegungsgedächtnis da ist?? Tja...

    Das mit den 4jährigen Windelträgern habe ich auch im FSJ erlebt. Schlimm....

    Übrigens, weil in dem Artikel auch angesprochen wurde, dass Lehramtsanwärter nicht richtig Schreibschrift können, fiel mir diese Studie von dieser Woche ein:

    http://www.spiegel.de/unispiegel/stu...-a-974339.html
    Ich liebe dieses Leben.

  3. #163
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    Standard AW: Schulsysteme...

    Den Artikel habe ich ebenfalls gelesen. Passend dazu kam vor ein paar Wochen mal eine Doku im Fernsehen, die zwei Jugendliche bei einer Eignungsprüfung an einer Uni für Lehramt begleiteten.
    Ich kann auch nicht gut vor Leuten sprechen und habe mich daher bewusst gegen ein Studium für Lehramt entschlossen, da ich als Schüler weiß, wie doof es ist eine Lehrerin/einen Lehrer zu haben, der vor einem steht und "Angst" vor den Schülern hat.
    Leider ist dieser Eignungstest noch nicht Pflicht und meiner Meinung nach ist es im Referendariat zu spät um zu merken, dass man als Lehrer eigentlich völlig ungeeignet ist.

    @Kristin: Wie ist es eigentlich bei dir...ich habe von meinen Lehrern und auch von meinem Cousin, seiner Freundin und meinem Onkel gehört, dass der pädagogische Anteil im Studium eigentlich zu kurz kommt und man auf besondere Situationen wie Kinder mit Familienproblemen usw. nicht wirklich geschult und vorbereitet wird. Wie hast du das erlebt?
    Niemand wird ein Superheld, wenn er ganz normal ist! Also sei anders... sei du selbst...

  4. #164
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    Standard AW: Schulsysteme...

    Danke für diesen Link, Kristin! Über diese Frage hab ich noch nie nachgedacht, ist aber auf jeden Fall mal interessant

    Für mich wär es ja bekanntermaßen, trotz ganz gutem Abi, auch niiiieee ernsthaft in Frage gekommen, Lehrer zu werden ..... wie Christin schon geschrieben hat; mir wär es halt leider auch nix, mich alleine vor 20 oder 25 oder 30 Jugendliche zu stellen (die zumeist wohl sowieso schon keinen Bock darauf haben) und denen irgendwas erzählen zu müssen. Aber da frag ich dich doch mal ganz direkt: Was würdest du denn für Maßnahmen fordern oder zumindest vorschlagen, damit nicht nur mehr Menschen, sondern vor allem auch geeignetere Menschen sich für den Lehrerberuf entscheiden?! Würdest du (siehe Christin) härtere Kriterien wünschen, wer überhaupt auf Lehramt studieren darf? Denn es 'nur' am Abischnitt festzumachen (denn unterschwellig lese ich aus dem Spiegel-Artikel ja auch so ein bisschen heraus 'bessere Abiturienten wären die besseren Lehrer') kanns ja wohl auch nicht sein
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


    Ich kann euch spüren!

  5. #165
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    Standard AW: Schulsysteme...

    Das ist wie in allen Berufen: klar braucht man auch irgendwo einen gewissen schulischen Hintergrund aber gerade in den sozialen Berufen bringt es nichts, die Qualifikation am Abischnitt festzumachen, wenn man nicht das Talent bzw. die Gabe hat, mit anderen Menschen umzugehen und vor allem auf die einzugehen. Oder eben sich Respekt zu verschaffen und trotzdem bei den Schülern einen guten Eindruck zu hinterlassen. Nur weil jemand ein 1,0 Abi hat heißt das ja nicht, dass er auch ein guter Lehrer ist. Das ist jedenfalls meine Meinung...

  6. #166
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    Standard AW: Schulsysteme...

    @Kristin: Wie ist es eigentlich bei dir...ich habe von meinen Lehrern und auch von meinem Cousin, seiner Freundin und meinem Onkel gehört, dass der pädagogische Anteil im Studium eigentlich zu kurz kommt und man auf besondere Situationen wie Kinder mit Familienproblemen usw. nicht wirklich geschult und vorbereitet wird. Wie hast du das erlebt?
    Puh, lass mich mal im Gedächtnis kramen...also, wir hatten für Pädagogik so ne Einführung in die Erziehungswissenschaften, dann dazu ein Seminar zum Thema Sozialisation (i.w.S.). Da haben wir aber querbeet durch die Sozialisationstheorien was gemacht.
    Dann hatten wir so ne Art Einführung in die Schulpädagogik, auch so ne Vorlesung und dann ein Seminar, in das ein zweiwöchiges Orientierungspraktikum integriert war (im Wintersemester haben wir das Praktikum vorbereitet, dann in den Semesterferien durchgeführt und danach groß ausgewertet bzw. wurden da generell viele „allgemeine“ Themen angesprochen, beispielsweise der Unterrichtseinstieg, Unterrichtsstörungen, …
    Dann hatten wir noch eine Vorlesung zur Geschichte und Struktur der Schule/ des Schulsystems und dazu ein Seminar, da hab ich zB ein Referat über das finnische Bildungssystem gehalten
    In Psycho hatten wir drei Vorlesungen, wo einem erstmal ebenfalls der ganze Theoriekrams an den Kopf geworfen wurde, dann zwei Seminare, in dem einen ging es um Motivation (das war mal gar nicht soooo unbrauchbar) und in dem andren ging es um Tests (für Hochbegabte, für die Feststellung eines Förderbedarfs, ob Schulangst besteht, …). Klingt jetzt vielleicht gar nicht mal soooo übel, aber letztendlich konnte ich damit bisher auch nix anfangen. Und dann mussten wir noch einen „Forschungsbericht“ schreiben, auch das geht an der Realität des Lehrerberufs natürlich meilenweit vorbei.
    Übrigens waren auch die Fachdidaktiken eher zum Vergessen.
    Nun ja, jedenfalls: praktisch war das ganze gar nicht und insofern nicht wirklich brauchbar. Ich denke aber auch, dass man dazu eben mehr Praxis bräuchte.
    Und insofern:

    Aber da frag ich dich doch mal ganz direkt: Was würdest du denn für Maßnahmen fordern oder zumindest vorschlagen, damit nicht nur mehr Menschen, sondern vor allem auch geeignetere Menschen sich für den Lehrerberuf entscheiden?! Würdest du (siehe Christin) härtere Kriterien wünschen, wer überhaupt auf Lehramt studieren darf?
    Naja, wir hatten ja schon vor 1, 2 Seiten besprochen, dass es in Finnland Eignungstests gibt, wo man vor Aufnahme des Studiums mal ne Stunde halten muss, wenn ich da richtig informiert bin.
    Aber ich denke, es geht gar nicht mal so darum, schon vorm Studium soviel auszusortieren, sondern man sollte im Studium schon an die Praxis rangeführt werden. Vieles, was man im Studium vermittelt kriegt und lernen muss, ist doch völlig unbrauchbar. Französische Literaturwissenschaft, Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft – wer braucht das als Lehrer? Niemand. Und ehe ich nun jetzt das Ref gemacht habe, ist gewissermaßen auch schon wieder dieser riesige Sprachschatz, den ich mal hatte, vorbei. Also eigentlich alles für die Katz.
    Was spricht denn dagegen, sofort mit der Praxis anzufangen und dazu begleitende Seminare zu haben? Angenommen, man fängt mit 80% Theorie und 20% Praxis an und steigert das – wieso denn nicht? Man könnte so beispielsweise mal einen Lernbereich (also ein größeres Thema) schon mal studienbegleitend unterrichten. Also bei uns nannte sich das SPÜ, da war man in Gruppen zu ca. 4 Studenten und man ging da jeweils für eine Wochenstunde an eine Schule am Studienort oder im Umkreis. Aber letztendlich haben wir da soviel hospitiert, dass jeder nur 1-, maximal 2mal dran kam. Übrigens fand ich auch nicht, dass wir uns da gegenseitig soviel Feedback geben konnten, dass sich das groß gelohnt hat.
    Letztendlich brachte mir diese eine Stunde gar nix. Aber wenn man für einen Studenten das einrichtet, dass er meinetwegen zwischen Herbst- und Weihnachtsferien jede Woche zwei Stunden in einer Klasse gibt, also auch am Thema dranbleibt – wieso denn nicht?
    Ich hab ja im Ref (und auch schon vorher) viel drüber gelesen und bei manchen ist es tatsächlich der Gedanke „jetzt hab ich 5, 6 Jahre dafür studiert, wenn ich jetzt abbreche, hab ich gar nix in der Hand und fang bei 0 an.“ Wenn man frühzeitig praxisbezogen ausbildet, kann man sowas vielleicht eher vermeiden.

    Im Übrigen bin ich ja jetzt auch nicht grad das größte Rhetorik-Talent unter der Sonne Lehrervorträge sind ja auch nicht grad der neuste Schrei in der Methodik
    Und ich glaube insgesamt, Zweifel gehören ein stückweit schon dazu. Man kann ja nicht perfekt sein, also sollte man sich auch abgewöhnen, perfekt sein zu wollen (das lädt bei mir grad noch…^^)
    Aber wichtig ist, dass man trotzdem immer wieder Lust hat, Unterricht zu planen, durchzuführen etc. und Spaß dabei empfindet. Und dass man auch selber Vorbild ist, finde ich wichtig.
    Aber es gab ja tatsächlich Studenten, die wollten beispielsweise im Seminar nicht als Erstes Referat halten oder so, das find ich dann schon lächerlich. Und auch wenn man von manchen die Rechtschreibung sieht…puh. Oder wenn manche im Seminar immer mal zu spät kamen (meist die mit dem kürzesten Weg) oder im Seminar mitm Handy gespielt haben, sowas hat mich auch voll aufgeregt, aber dafür gibt es wohl kaum eine Eignungsprüfung
    Ich liebe dieses Leben.

  7. Für diesen hilfreichen Beitrag von Sk8er_Girl dankt:

    esiststeffen (16.06.2014)

  8. #167
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    Ja das fände ich auch eine gute Möglichkeit. Was bringt einem die Theorie wenn man sie nicht anwenden kann?
    Eine Art dualer Studiengang fände ich in allen sozialen Berufen eigentlich ziemlich sinnvoll.
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  9. #168
    Mitglied im Juli-Fanclub Avatar von Sk8er_Girl
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    Standard AW: Schulsysteme...

    stimmt, dualen Studiengang könnte man das nennen
    Im Ref ist es ja fast ein bisschen so, aber da wird man halt gleich ziemlich ins kalte Wasser geworfen und muss ziemlich schnell ziemlich viel unterrichten und im Seminar frischt man im Prinzip nochmal alle Theorien auf bzw. behandelt es ein bisschen praktischer.
    Das war halt bei uns im Ref auch nervig, einige haben in Jena studiert, in Erfurt, in Dresden, Leipzig, Halle...da haben die Seminarleiter auch zum Teil erstmal das Wissen angeglichen. Gäbe es überall die gleiche Ausbildung (da sind wir wieder beim Föderalismus), dann wäre das besser.
    Also: mehr "Unis" (oder dann eben Pädagogische Hochschulen, wie es zB in der DDR hieß und auch heute noch in BaWü heißt) und jeder Lehramtsanwärter kriegt ne Schule, an der er sich gaaaanz langsam rantasten kann
    Ich liebe dieses Leben.

  10. #169
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    Ja so sehe ich das auch. Wir sollten in die Politik gehen.
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  11. #170
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    Standard AW: Schulsysteme...

    Komisch, dass die meisten meiner Lehramtlerfreunde einen 1,-Schnitt haben und der NC auch häufig nichts schlechteres erlaubt...
    Manchmal verweht der Sand die Spuren, denen du folgtest.
    Aber ein Traum weist dir den Weg zurück in dein Land.

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