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Thema: Krawalle in Frankreich

  1. #21
    Avatar von AndreasZ
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    Die Welt ist größer als irgendwelche Grenzen.
    Schön, trotzdem sprechen Leute, die von anderen Teilen der Welt kommen noch lang nicht die Sprache der hier lebenden sprechen; jetzt mal ohne Grenzen zu erwähnen...

    Zu den USA: Naja, da haben alle Englisch gelernt und einen gemeinsamen Traum gehabt (oder haben den immer noch), ABER: Das waren alles Einwanderer! Die Indianer hat man ja fast alle umgebracht oder wo anders hinverpflanzt! Also die USA würde ich da keinesfalls als Vorbild nehmen... Das wäre, wie wenn die Türken jetzt bei uns einfallen, noch ein paar andere Nationalitäten mitbringen und dann die Deutschen verdrängen... Also Integration ist das nicht und Multikulti nur in Maßen...

    Ich verweigere mich als überzeugter Europäer einer christlichen Kultur untergeordnet zu werden.
    Wieso Europäer? Da ist doch auch eine Art Grenze??
    Und zur christlichen Kultur: Das kann jeder machen, wie er will, nur wenn du z.B. in den Iran gehen würdest würdest du um den Islam auch nicht rumkommen. Und die Religion ist da viel mehr verwurzelt als bei uns...

    Ich verstehe sowieso nicht, was an Landesgrenzen so schlimm sein soll. Wenn man die weglassen würde, müsste man im Endeffekt z.B. auch "Gartenzäune" als kleine Grenzen weglassen und niemand hätte mehr eine Eigenständigkeit, alle wären gleich. Familien gruppieren sich zusammen, warum sollten das Staaten nicht auch tun können? Das machen Menschen und Tiere seit Millionen von Jahren.

    In Frankfurt hat man wenigstens eine gemeinsame Kultur, auch wenn das nur die EZB ist... aus welchen Schichten kamen denn Deine Mitgrundschüler? Ist halt dann interessant, weil Frankfurt viiiele Hochqualifizierte aus aller Welt anzieht, denen man ein höheres Bildungsniveau und kulturelles Interesse unterstellen kann, als Nicht so Qualifizierten Menschen.
    Geld ist auch eine Art Integration: Die Reichen dieser Welt verstehen sich oft sehr gut, egal welche Kultur sie haben.
    Aber Mali, du musst mal z.B. in Berlin oder anderen Städten in die "Problembezirke" schauen. Klar, bei uns auf'm Dorf, wo eigentlich nur wohlhabende Leute wohnen, haben wir recht wenige Probleme mit Integration, obwohl sehr viele "Preußen" und "Schwaben" (zu denen ich fälschlicherweise hier immer gezählt werde^^) die bayerische Einigkeit stören könnten.
    Aber wie gesagt, jetzt schaut's mal in die Problembezirke außerhalb der heilen Welt. Das ist schon eine Art Kulturschock, wenn man morgens aus der Dorfidylle, wo man aus jedem Minigraffiti und jeder kleinen Schlägerei eine extra Seite in der Lokalzeitung hat, in die Großstadt fährt und dann an Gegenden vorbeikommt, wo man solche Kleinigkeiten nicht mal wahrnehmen würde... Da ist das schon ganz anders und da gibt's tatsächlich Klassen, wo nur 30% der Kinder Deutsch kann!! Und ich meine jetzt ausnahmsweise keine Dorfschulklasse, wo nur Bayerisch gesprochen wird und ein oder zwei Streber "richtig Deutsch" können...

  2. #22
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    Nur weil ich ein anderes Menschen-, EUropa- und Integrationsbild habe als der Mainstream, solltest du selbiges nicht als "merkwürdig" abstempeln. Sollte ich mich im Ton vergriffen haben oder sich jemand persönlich angegriffen fühlen, möchte ich mich dafür entschuldigen. Deine Antworten hingegen haben immer einen "belehrerischen" Beigeschmack - wende deine pädagogische Ausbildung bitte in Zukunft bei deinen SchülerInnen an, nicht an DiskussionsteilnehmerInnen.

    Auch wenn du das jetzt nicht hören willst, aber andere Zeiten erfordern nunmal andere Konzepte. Einen jahrhunderte alten Vergleich aufzustellen kann uns in dieser Diskussion nicht weiterbringen und wie du bereits richtig erwähnt hast, wird der "American Dream" in den USA nur noch bedingt gelebt. Zudem ging es in den jungen USA darum eine neue Nation aufzubauen während es bei aktuellen Beispielen um die Immigration in eine bereits bestehende Kultur geht. Der Integrationsgedanke der USA endete übrigens beim dunklen Kapitel der Sklaverei.
    Natürlich fehlt der Gedanke eines "gemeinsamen Zieles" in einer Zeit der Individualisierung, der sozialen Unsicherheit und des Lohndumpings. Ein Leitbild des materiellen Wohlstands kann schon deshalb nicht funktionieren, weil niemand bereit ist selbigen mit anderen zu teilen. Ich erachte ein gemeinsames Ziel aber auch nicht als zwangsläufig erforderlich für eine positive Integration. Meines Erachtens ist ein gesellschaftliches sowie politisches Umdenken viel essentieller.

  3. #23
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    Europa ist, da Kontinent, eine natürlich gewachsene Grenze, keine von Menschen geschaffene. Ich möchte jetzt auch nicht die leidige Diskussion anstimmen, ob Europa am Balkan nun endet oder eben doch nicht. Zudem definier ich Europa nicht als meine "persönliche Grenze" sondern als meine Heimat.

    Landesgrenzen sind nicht grundsätzlich verwerflich. Die Frage ist nur, wie damit umgegangen wird. Ich verbinde mit Grenzen eben immer diesen faden Beigeschmack der Exklusivität: "Wir" Deutschen und "Die" anderen! Zudem war dieses klassische Nationenbild oft genug Anlass sinnloser Kriege (inwieweit nicht jeder Krieg sinnlos ist, sei mal dahingestellt ...).

    Schön, trotzdem sprechen Leute, die von anderen Teilen der Welt kommen noch lang nicht die Sprache der hier lebenden sprechen; jetzt mal ohne Grenzen zu erwähnen...
    Richtig. Das ist auch gut so!

    Und zur christlichen Kultur: Das kann jeder machen, wie er will, nur wenn du z.B. in den Iran gehen würdest würdest du um den Islam auch nicht rumkommen. Und die Religion ist da viel mehr verwurzelt als bei uns...
    Korrekt. Deshalb emmigrieren aber auch nur wenige Europäer in den Iran. Du kannst Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. Wir Europäer stellen uns doch immer als die zivilisierte, weltoffene Gesellschaft dar die wir im Grunde gar nicht sind. Ich habe ja nie behauptet, dass ich die Systeme anderer Länder befürworte, schon gar nicht, dass die Integration in anderen Ländern einfacher von statten ginge.

  4. #24

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    Zitat Zitat von Bono
    Deine Antworten hingegen haben immer einen "belehrerischen" Beigeschmack - wende deine pädagogische Ausbildung bitte in Zukunft bei deinen SchülerInnen an, nicht an DiskussionsteilnehmerInnen.
    Dadrauf werd' ich achten, ebenfalls sorry dafür!!! (Acht' auch bitte mit drauf, dieses Studium...)

    Zitat Zitat von Bono
    Meines Erachtens ist ein gesellschaftliches sowie politisches Umdenken viel essentieller.
    Aber wie soll das aussehen?

    Woher soll das Umdenken kommen und wer soll das Denken?
    Das sind keine Lehrerfragen, ich weiß es nicht! Echt.
    Aber muss es nicht theoretische Grundlagen geben oder geschichtliche Beispiele, an denen man sich irgendwie orientieren kann? Irgendwo muss man doch ansetzen! Um so Krawalle wie die in Frankreich zu verhindern, ja, braucht es da so Organisationen wie Attac, die sowas wie 'ne Vordenkerfunktion haben?! Die Frage deshalb, weil ich nicht glaube, dass wir alle eines Morgens mit einem 'Hach, ich denk jetzt um!' aufwachen werden. Ich denke nicht, dass ein Denken, dass ein Umdenken nötig ist, unnütz ist, nur halt: es muss doch irgendein Fundament haben?!?.

  5. #25
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    Ein Umdenken muss zwangsläufig stattfinden. In einem Punkt sind sich nämlich alle einig: so wie jetzt, kanns auf Dauer nicht weitergehen. Der bereits angesprochene anwachsende Bevölkerungsanteil nicht deutschsprachiger Immigranten wird wachsen - das ist nunmal Fakt. Mit dieser Tatsache sind alle westlichen Industrienationen konfrontiert. Hinzu kommt, dass die freie Marktwirtschaft und die Globalisierung bezwecken, dass Unternehmen in so genannte "Billig Lohn Länder" abwandern und somit der soziale Druck noch stärker zunehmen wird. Die Integrationsgeschichte wird also auch in Zukunft nicht einfacher zu bewerkstelligen sein.

    Ein Umdenken bzw. Reformen müssen meines Erachtens nicht zwangsläufig auf einem historischen Fundament bauen: siehe französische oder amerikanische Revolution. Die Furcht vor einer "Überfremdung" (dieser Ausdruck wurde in Österreich von im Wiener Wahlkampf 2000 von der FPÖ geprägt) vieler Menschen baut sehr wohl auf der Verlustangst des eigenen sozialen Status. Insofern sehe ich sehr wohl in der Begrenzung der wirtschaftlichen Freizügigkeit einen ersten Motor in eine positive Richtung. Solange allerdings unsere Politiker zusammen mit Lobbyisten von irgendwelchen Multis sich weiter in deren Elfenbeintürmen einschließen, wird es keine nennenswerten Änderungen geben. Ich habe leider auch kein passendes Konzept zur Hand, wie sich sowas ändern lässt. Immerhin gibt es mittlerweile Organisationen wie ATTAC, die Missstände dieser Art aufdecken. Die zunehmende Unzufriedenheit der Menschen lenkt zumindest schon mal in Richtung Umdenken ...

  6. #26
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    Hm, was hab ich denn dazu zu sagen...

    Also, auf jeden Fall muss ich Andi Recht geben, an bestimmte Dinge muss man sich halten, wenn man in ein fremdes Land zieht. Und es gibt nun mal überall eine Amtssprache, und deshalb muss die auch mit der Zeit gelernt werden. Ich bin gar nicht mal für Deutsch-Kurse, ich denke, wenn man hier lebt, lernt man das alles mit der Zeit auch so. Das Problem ist oft, dass sich die Einwanderer dagegen verschließen!
    Das Beispiel mit den Brötchen holen war ja nur ein banales Problemchen, aber es gibt auch Situationen, wo das dann nicht mehr lustig is^^ Vor kurzem hab ich gehört, dass in unsrem Kreiskrankenhaus jemand eingeliefert wurde (der hatte irgendwas mitm Fuß^^), und der Arzt war Ausländer und der konnte sich gar nicht mit ihm verständigen...
    Ich liebe dieses Leben.

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