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Thema: Selbstmord/Suizid

  1. #61
    Mitglied im Juli-Fanclub Avatar von ChristinDoro
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    Standard AW: Selbstmord/Suizid

    @Julian: Da kann ich Mali nur zustimmen. Meine Mutter hat sich 3x versucht umzubringen und ich musste lernen darüber zu reden. Nur wenn man das Geschehene aufarbeitet und verarbeitet, kann man anfangen, ein neues Leben zu leben.
    Niemand wird ein Superheld, wenn er ganz normal ist! Also sei anders... sei du selbst...

  2. #62
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    Standard AW: Selbstmord/Suizid

    @Christin: Das tutmirleid mit deiner Mutter aber darüber zureden habe ich halt probleme und eigentlich wollte ich das Vergessen und einfach weiter Leben.
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    Juli vs. Peilomat! JUPITER JONES

  3. #63
    Malibun
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    Standard AW: Selbstmord/Suizid

    Christin, das tut mir auch Leid. Muss schlimm sein mit der Angst zu leben, dass es jederzeit wieder passieren könnte. Auch son Grund warum ich recht wenigen Leuten von meinen Versuchen erzählt hab. Naja ich wünsch dir aufjedenfall, dass es deiner Mutter besser geht und sowas nie wieder vorkommt.

    Julian, das Problem an so schlimmen Sachen ist, dass man sie nicht vergessen kann. Man kanns vielleicht zeitweise verdrängen, aber dann kommts an anderer Stelle umso heftiger wieder hoch. Aber wie gesagt, du musst auch nicht jetzt sofort darüber reden, sondern irgendwann wenn du soweit bist. Wünsch dir, dass du irgendwann einen Weg findest damit umzugehen.

  4. #64
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    Standard AW: Selbstmord/Suizid

    @Mali: jap ist es. Aber ich habe einen Weg gefunden, damit zu leben und wie du sagst, mit anderen darüber zu reden. Damals habe ich auch für mich beschlossen, dass ich genau deshalb einen Beruf erlernen möchte,wo ich anderen Menschen helfen kann.

    @Julian: wenn man die Probleme verdrängt, kommen sie irgendwann mit voller Wucht wieder zurück. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung.
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  5. #65
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    Standard AW: Selbstmord/Suizid

    Ich kann es net verstehen warum man sich Umbringt, klar das Leben kann scheiße sein aber deswegen muss man nicht mit allen abschließen.

    Ich wünschte ich würde die Selbstmörder Verstehen
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    Juli vs. Peilomat! JUPITER JONES

  6. #66
    Malibun
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    Standard AW: Selbstmord/Suizid

    Ich hab auf der Seite meines Blogs einen ziemlich langen Text darüber geschrieben, wie es war suizidal zu sein und wieso ich mich umbringen wollte. Wenn du willst, kann ich ihn dir (oder wens auch noch interessiert) gern zeigen, allerdings kann der Text triggern. Habs halt ziemlich schonungslos alles aufgeschrieben, da musst du für dich selbst wissen, wie intensiv du bereit bist dich mit dem Thema auseinande zu setzen, oder obs dir nicht vielleicht doch etwas zu viel wird


    Generell: Ich kann nicht für jeden Suizidalen sprechen, aber wenn im Leben alles nur noch anstrengend ist, wenn man keine positiven Emotionen mehr findet, wenn man nichts positives sehen kann und dann noch der tiefen Überzeugung ist, dass es nie besser werden kann (Interessenlosigkeit, Freudlosigkeit, Hoffnungslosigkeit sind alles Symtpome von Depressionen), dann scheint manchmal der Suizid die einzige Option. Da gehts dann nicht darum, dass grad eine Sache im Leben scheiße läuft, sondern dann ist Leben an sich scheiße, in allen Situationen und jederzeit - so fühlt es sich zumindest an.
    Stell dir vor, du bist an einem Ort an dem alles schlecht ist: Alles ist grau, der Ort ist hässlich, das Wetter ist schlecht, die Luft ist schlecht, du fühlst dich dort unwohl, du wirst krank von der Luft da, du kannst es da nicht mehr aushalten weil du diesen Ort so furchtbar findest und es dir da so schlecht geht, und du siehst nichts positives an dem Ort. Dann würdest du doch auch nicht an dem Ort bleiben, oder?

    Sicherlich gibt es im Leben auch gute Sachen, aber die kann man wenn man z.B. in einer schweren Depression drin ist, nicht mehr sehen. Vielleicht hat man noch seine Familie die man liebt, aber wenn alles andere so unfaßbar schmerzt und einen zerreisst, kann einen das auch irgendwann nicht mehr halten.
    Stell dir körperlichen Schmerz vor: Es gibt eine Grenze, wenn die überschritten ist, ist der Schmerz einfach nicht mehr auszuhalten. Es ist zu viel für den Körper, egal wie er sich anstrengt der Schmerz ist nicht aushaltbar. Genauso ist es mit psychischem Schmerz, ab einem gewissen Punkt geht es einfach nicht mehr, und dann kann man auch nicht mehr rational abwegen was noch alles fürs Leben sprechen würde, man sucht nur nach einem Ausweg der alles beendet, weil es nicht mehr geht, weil es nicht mehr aushaltbar ist.


    Du kannst mir gern schreiben, wenn du Fragen hast.

  7. #67
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    Standard AW: Selbstmord/Suizid

    Im Leben erlebt jeder Mensch ein Up und Down. Bereits im Kindergarten kann es passieren, dass man geärgert wird und in der Schule wird man dann eventuell noch gemobbt. Die Noten kommen dazu und man steht extrem unter Druck.
    Die Eltern machen enorm viel Stress und dies ist natürlich eine starke Belastung für den Menschen. Man lernt falsche "Fake Friends" kennen und eventuell geht auch die erste Beziehung vorbei und die ein oder andere Person in der Familie landet unter der Erde.
    Fast jeder Mensch ist mit seinem Körper nicht zufrieden. Sehr oft liegt es am Gewicht, aber auch Haare, Nase, Augen oder was auch immer sind auch immer da ein Thema. Liegt es am Gewicht will man vielleicht abnehmen und da kommt man dann ruckzuck in eine Essstörung rein.
    Wenn es dazu noch auf der Arbeit nicht klappt und man jeden Tag schon lustlos aufsteht, dann ist das Leben sehr hart und früher oder später gibt es eben diese Depressionen. Man heult, man ärgerlich über sich selbst. Am Ende hasst man sich womöglich noch und man macht sich dann selbst Vorwürfe. Viele ritzen sich oder fügen sich anders Schmerzen zu und das wird auch Dauer nur immer schlimmer. Man hat zu nichts mehr lust und selbst das was man früher gern an der frischen Luft getan hat gefällt einem dann nicht mehr. Das führt dazu, dass man dann nur noch daheim rumsitzt und man das Haus nicht mehr verlassen möchte.
    Wenn man dann mal was mit Leuten zu tun hat dann hat man nur noch schlechte Laune und es sieht so aus, dass die Seele gar nicht mehr im Körper ist. Die Gedanken spielen verrückt und man wird bei Kleinigkeiten sehr aggressiv wodurch sehr schnell mal gewisse Fehler passieren. Es werden Leute angeschrien die einem wichtig sind und womöglich flippt man noch aus und es wird ein Mensch geschlagen obwohl man selbst es gar nicht wollte.

    Was tun ? Wichtig sind da sicher die Freunde oder irgendeine Bezugsperson. Umarmungen oder tiefe Gespräche helfen sehr. Man sollte verstehen, dass das Leben wertvoll ist und dass es auch besser werden kann.
    Depressionen sind sehr ernst. Wenn man sie hat ist man sehr krank und es ist enorm schwer aus der Sache rauszukommen. bzw man kommt wohl nie ganz raus, aber man kann sie mindern und das Leben besser gestalten.
    Wenn man einen Glauben hat, dann kann Gott helfen. Viele finden auch durch die Musik etwas Hilfe.
    Wenn es wirklich schon sehr schlimm ist und man einen Suizid begehen will, dann sollte man sich Hilfe holen. Eine Behandlung/Therapie muss her. Dieser Schritt fällt vielen Leuten sehr schwer, weil viele denken, dass es eh nichts bringt.

    Auf jeden Fall sollte niemand sein Leben wegwerfen und auch ich bin psychisch etwas angeschlagen. Die letzten vier Jahre waren nicht einfach und aktuell habe ich einfach ein "Hoch". Bei einem "Down" muss ich wieder zusehen wie ich damit umgehen kann. Depressionen habe ich nicht, aber mir ist bewusst wie schnell man in diesen Strudel reinkommen kann. Wenn man schon drin ist dann kommt man alleine nicht mehr raus.

  8. #68
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    Standard AW: Selbstmord/Suizid

    Wie sich Meinungen und Ansichten verändern..
    Wenn sich eine nahestehende Person das Leben nimmt, ist das verdammt hart.
    Man muss es nicht verstehen oder akzeptieren. Es bleibt einem nur nichts anderes übrig als es hinzunehmen.
    Oft wird es als egoistisch betrachtet wenn Jemand andere Personen in eben dieser Rat- und Hilflosigkeit zurück lässt. Verstärkt wird dieser Gedanke meist dann, wenn derjenige durch seinen Suizid Andere in Gefahr bringt. Allerdings kenn ich eine Person, die niemals bewusst andere hätte verletzen wollen. Niemals. Das macht es nicht weniger schlimm, das ist für mich keine Frage. Es zeigt mir aber, dass sie in ihrer Situation nicht in der Lage gewesen sein kann, so zu denken, wie sie einmal gedacht hat, so zu fühlen, wie sie einmal gefühlt hat, vielleicht nicht einmal sie selbst war. Es gibt auch niemanden, dem ich Vorwürfe machen kann, obwohl sicherlich Dinge in ihrem Leben schief gelaufen und Fehler gemacht wurden. Die Person, von der ich erzähle hat alles dafür getan, sich selbst unsichtbar zu machen. Hat sich selbst kaum Beachtung geschenkt und sich häufig unter Wert verkauft. Dabei hatte sie für alle anderen ein offenes Ohr und ein riesiges Herz. Ich kenne kaum jemanden, der so von allen, zumindest neutral betrachtet wurde. Schade ist, dass sie es selbst nicht wahrnehmen oder sehen konnte. Die Situation hat sich offenbar für sie zugespitzt.
    Sie hat gleichzeitig aber auch nicht zugelassen, vielleicht nicht zulassen können, dass jemand ihre Situation durchschaut.
    Ich dachte vor vielen Jahren, dass ich unfassbar wütend auf denjenigen werden würde, der sich aus meinem näheren Umfeld das Leben nimmt. (Und das Schlimme ist, ungefähr zu der Zeit meines ersten Posts in diesem Thread hat die von mir beschriebene Person ihren ersten Selbstmordversuch unternommen, was ich allerdings erst nach ihrem Tod erfahren habe)
    Nun kann ich sagen, dass es nicht so gewesen ist, wie ich mal gedacht habe. Ich war nicht wütend. Ich konnte es nicht sein und werde es nie. Manche Ansichten ändern sich erst, wenn man die Dinge selbst erlebt.
    Ich finde es wichtig, dass es Menschen gibt, die ihre Geschichten erzählen, um anderen Leuten zu helfen, vielleicht auch sich selbst zu helfen und aufmerksam zu machen, auf Dinge über die gerne geschwiegen und vor denen die Augen lieber verschlossen werden.
    Liebe Mali, ich würde deine Blog gerne lesen.
    Geändert von smilingmaija (14.09.2014 um 00:30 Uhr)
    i'm allright on my own but with them i'm much better
    they're like diamonds and diamonds are forever

  9. Für diesen hilfreichen Beitrag von smilingmaija dankt:


  10. #69
    Malibun
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    Standard AW: Selbstmord/Suizid

    @CHB
    Steckt viel wahres drin, in deinem Post, allerdings würde ich eine richtige, schwere Depression als noch heftiger beschreiben. Da geht man nicht nur deswegen nicht mehr raus, weil man keine Freude mehr draußen empfindet, sondern auch weil man komplett wie gelähmt ist. Man liegt im Bett und kann sich nicht bewegen, der Gang zum Bad gleicht dem Ersteigen des Mount Everest, da ist an raus gehen nicht zu denken, geht einfach nicht.
    Man kann auch an einem gewissen Punkt nicht mehr verstehen dass das Leben wertvoll ist, und man kann dann auch nicht mehr sehen, dass es besser werden könnte. Man sieht nur noch grau und schwarz und Hoffnungslosigkeit.

    Es tut mir Leid, dass du selbst angeschlagen bist. Auch wenn du sagst, du hast keine Depression, pass auf dass es nicht noch eine wird. Oft erkennt man eine Depression auch erst gar nicht (bei mir hat Maria z.B. schon lange bevor ichs selbst kapiert hab, was vermutet). Und es fängt natürlich auch nicht unbedingt immer gleich mit den Symptomen einer schweren Depression, die ich im vorigen Absatz beschrieben hab, an.


    Maijas Post hab ich schon privat per Nachricht beantwortet.

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