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Thema: Selbstmord/Suizid

  1. #21

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    Alsooooo......
    Ich kann die Leute irgendwie verstehen, klar is das egoistisch, aber wenn man so am ende ist, kann man irgendwie net mehr klar denken. Jeder geht mit schlimmen Ereignissen anders um, zB. manche ritzen sich, andere schmieden Mordpläne aus langer weile, wieder andere schreiben Gedichte oder Songtexte, manche tun sich anders weh, es gibt Leute, die den "Schmerz" in sich hineinfressen und irgendwann staut es sich so hoch, das sie nur noch rot sehen.

    Suizid heisst net gleich selbstmord, betroffene wnschen sich auch oft den Tod, zB. hoffen sie an einer Krankheit zu sterben, oder an einen Unfall zu verunglücken.

    So das wars........
    MfG. Sum 41 freak

  2. #22

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    Ein Kumpel von mir, den ich noch aus Schulzeiten kannte, hat sich vor eineinhalb Jahren (also Herbst 2004) das Leben genommen.
    Das üble an der Sache war, dass ich zu diesem Zeitpunkt weder zu ihm noch zu seiner Clique mehr Kontakt hatte und das Ganze erst gut einen Monat später über eine Todesanzeige in der Zeitung erfahren habe.
    Wie ich dann noch über Bekannte erfahren hab, muss er Probleme mit Drogen gehabt haben und mit der Scheidung seiner Eltern nicht klargekommen sein.
    Leider kann ich heute weder das eine noch das andere bestätigen, weil wir uns ca. 2001 und nachdem wir beide mit der Schule fertig waren weitgehend aus den Augen verloren haben.

    Ich selber hab auch bereits häufig daran gedacht, war 2003 auch knapp daran, es zu tun.
    Mir ging's in der Situation ähnlich wie anderen, die hier bereits gepostet haben, z.B. der Gedanke, wer wurde mich vermissen? Wen würde es überhaupt kümmern, wenn ich nicht mehr da bin? und ähnliches.
    Hinzu kamen Enttäuschungen, "falsche Freunde", die einen herunterzogen, (berufliche) Versagensängste, das Gefühl, in der Vergangenheit (Schule / Ausbildung) zu viel verbockt zu haben (ständiger Selbstvorwurf: Du hättest besser sein können) und so.

    Zum Glück kam nach gut einem halben Jahr endlich die Einsicht, dass es auch anderst geht; das mir die Leute auch zuhören, wenn ich gezielt über meine Probleme sprech, das ich auch andere Freunde habe bzw. dann gefunden habe, die nicht nur über das Leben jammern und sagen "hat doch ohnehin alles keinen Sinn", das jedem (beruflich) mal Fehler passieren und das verhaute Klausuren kein Weltuntergang sind.
    Auch hat mir der Gedanke daran geholfen, dass ich noch so vieles machen und erleben will, dass ich nicht einfach von heute auf morgen alles, was bereits erreicht wurde aufgeben und allem ein Ende setzen konnte.

    Was ich machen würde, wenn ich jemanden seh, der sich das Leben nehmen will?
    Kann ich so nicht sagen.
    Einerseits denke ich, ich hätte zuviel Angst, dass er sich dann erst recht weh tun könnte, wenn ich ihn ansprech und davon abhalten will; andrerseits glaub ich, dass ich doch durch mit-ihm-reden versuchen würde, ihn von Schlimmeren abzuhalten; auch wenn's nur für so lang wär, bis ich selbst oder wer anderst die Polizei / den Notarzt geufen hätte.

  3. #23

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    so..diesen thread gibts ja auch im silbermondforum und die meinungen sind auch nicht gerade verschieden (egistisch etc..obwohl ich auch ganz gute beiträge gelesen habe..) desshalb kopiere ich mal meinen damaligen beitrag um meine meinung zu äussern.


    ich hab mir nicht alle post durchgelesen....nur find ich,wenn man keine ahnung hat und die nie mit solch einer sittuation konfrontier wurde,sollte man sich raushalten.
    es gibt menschen die sind chronisch depressiv, es gibt menschen die haben einen verlust erlitten, es gibt menschen die wurden vergewaltigt, menschen die krank sind, menschen die von ihren eltern verprügelt wurden, menschen die unter psychischen krankheiten leiden, frauen die von ihren männern verprügelt werden, junge menschen die wehrlos jeden tag von ihren mitschülern verprügelt werden.........es gibt so unglaublich viel leid und manchmal sind diese menschen nicht fähig,die sittuation zu ändern, sei es nur weil sie abhängig von ihren eltern sind.
    svv ( ihr nennt es ritzen) ist ein ernst zu nehmedes problem,die betroffenen tun dies nicht um aufmerksamkeit zu erregen, meist tun sie es heimlich.
    manche menschen leiden auch unter borderlein und ritzen sich.

    ich kann diese unglaubliche intolleranz nicht leiden, als ich fixiert auf der intensiv station lag, sagte mal jemand zu mir...du bist so wiederlich, weil du das getan hast. wie kann ein mensch sowas zu jemanden sagen?

    es gibt einfach menschen dessen leben nicht einfach ist und die regelrecht vom schicksal verfolgt werden und ander die es leichter haben und meist äussern sich nur solche menschen so negativ (aufmerksamkeit etc)
    hierbei fehlt das verständniss und die kunst sich in eine sittuation rein zu empfinden. kann man auch nicht wenn man nie damit konfrontiert wurde.

    ich wollte das hier nie schreiben, aber ich war in einem heim,psychatrie und später sehr lang in einem frauenhaus und ich hab unglaublich viele menschen gesehen die wirklich gelitten haben und ich hatte großen respekt das sie ihr leid ertragen haben und sich nicht umgebracht haben und wenn sie es getan hätten,hätten ich es verstanden. im heim wohnte ich mit einer jungen frau zusammen, die seit ihrem 8 lebensjahr von ihrem vater vergewaltigt wurde, sie ritze sich und war auch nicht zugänglich...sie hat einfach ihr leben ertragen ohne jegliche empfindung zu einem anderen menschen aufzubauen.sie war starr und wusste, das sie ihr lebenlang mit diesen schmerzen leben muss. in der psychatrie gab es menschen,die eine solch schlimme vergangenheit hatten das sie durch ein tauma, eine darauffolgene psychose...an schizophrenie erkrankten, sie waren nicht mehr fähig ihr leben zu leben und wollten es auch so wie es ist nicht weiterleben...sie haben nicht mehr gelebt.
    im frauenhaus lernte ich eine junge frau kennen, die zwei kinder hatte. eine unglaubliche liebevolle persönlichkeit die nur noch ihre kinder hatte. sie verlohr ihren job, ihre wohnung und hatte nicht mal mehr kleidung.weil sie vor ihren mann fliehen musste und alles in der gemeinsamen wohnung lassen musste. das jugendamt hat ihr ihre kinder weggenommen. sie war völlig reglos und schockiert. ich hab nachts bei ihr geschlafen,wei ich angst hatte sie würde sich umbringen..aber sie hat unglaublich gekämpft und ich hab das bewundert. sie war so so stark und manch einer wäre es nicht gewesen.
    manchmal passieren dinge, die machen einen reglos,starr, fast taub. sie verdunkeln alles und man muss mit jeder kraft dafür kämpfen, sich aus solchen sittuationen raus zu ziehen...manchmal auch allein.manche menschen verliehren auf einen schlag alles und schaffen es und manche verliehren nur einen geliebten menschen und schaffen es nicht,weil der schmerz zu stark ist und die sehnsucht, den ganzen altag beherrscht.und ich kann das verstehen.

    wenn man jemals jemanden in solch einer sittuation erlebt hat, wenn jemand zusammen bricht, zittert und nicht mal mehr atmen kann, weil er so stark weint....dann betet man, das er stark genug ist um das zu überleben, man hält ihn und will ihn nicht verliehren aber man will ihn auch nicht leiden sehen und sollte dieser jemand sich das leben nehmen, dann weiß man, das der tot ihn erlöst hat und nach der wut kommt die trauer und danach kommt die einsicht, das es vieleicht besser wäre, weil dieser mensch sein leben vieleicht nie wieder richtig leben könnte und wenn er weitergelebt hätte? auch wenn man glaubt, das jemand den schmerz überwunden hat...liegt er wahrscheinlich noch nachts im bett und weint. steht auf und versucht zu leben.

    ich kann es teils verstehen, etwas nicht verstehen zu können wenn man es nie erlebt hat aber man sollte sich darüber im klaren sein, das nicht jeder das glück hat, glücklich auf zu wachsen, einen wunderbaren mann oder frau zu finden oder ein gesundes kind zu gebären. und wenn es wirklich so sein sollte, dann ist man gesegnet.

    für mich ist der tot eine erlösung, ich bewundere jeden menschen der sein leben meistert und sehe es als probe, als mittel zur vervollständigung des ichs, bis meine seele befreit wird und in ihrer einzigartigkeit weiter exestiert.ohne leid,ohne verlust und ohne die materie die dies mit sich bringt. und sollte jemand absichtlich den tot wählen, dann weil er sich diese erlösung wünscht. was ist daran falsch?

    ich hab jetzt echt tränen in den augen, weil ich mich an so vieles und so viele menschen erinnert habe und egal ob sie den tot wählen oder weiterleben...festhalten werde ich sie immer und ich weiß, das beides eine unglaubliche innere stärke verlangt.
    lg

  4. #24

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    @pearl...hab grad geweint!dein text is echt wahnsinn!!
    jetzt hab ich dich gleich noch mehr lieb

  5. #25
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    ja ging mir ähnlich, zumindest hatte ich tränen in den augen, aber das is ja schon nichts ungewöhnliches mehr für mich

  6. #26
    Malibun
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    wow pearl, also wenn dieser text nicht ueberzeugt hat!! ich gebe dir in allem was du da geschrieben hast, 100%ig recht! ich finde es ausserdem sehr mutig und toll von dir oeffentlich ueber die sehr schweren seiten deines lebens zureden. ich hoffe, dass es dir jetzt besser geht und das auch du nun das leben geniessen kannst!
    hut ab vor deinem text und vor den ganzen erfahrungen die du durch meistert hast!

  7. #27
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    Ich find es, wie so viele andere, sehr egoistisch.Es gibt schon genug schlimme Sachen weswegen Menschen aus dem Leben gerissen werden,die eigentlich noch ihr ganzes Leben vor sich hätten.Ich kann das nicht nachvollziehen und finde es rücksichtslos.Gegenüber den anderen,gegenüber sich selbst.Was ich vielleicht noch nachvollziehen kann,wenn man nur noch leidet,dass man dann den Gedanken an die "Erlösung" hat.Aber es weis doch auch niemand was nach dem Tod geschieht,dass wär mir auch zu ungewiss!

  8. #28
    Malibun
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    @maija was verstehst du den unter leiden? krebs, aids, usw.? also ich denke seeliches leiden ist mind. genauso schlimm wie körperlich, wenn nicht noch schimmer. und ich denke nicht, dass es auch nur einen selbstmörder gibt, der nicht unter starkem seelichen leiden gelitten hat.

  9. #29
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    Ich hab mich aus diesem Thread bisher immer sehr rausgehalten, weil ich nicht wusste, wie ich meine Meinung äußern soll, ohne dass es irgendwie falsch aufgenommen wird.

    Aber Pearl vertritt vollkommen meine Meinung!

    Für manche Menschen gibt es eben keinen anderen Ausweg aus dem Leiden. Wieso sollte man sie so lange leiden lassen und das psychische Leiden ist meiner Meinung nach stärker als das physische.

    Wenn eine Person stirbt, die du über alles bewundert hast und bei der du das Gefühl hattest, dass es die einzige ist, die dich liebt und dir hilft, ist das um einiges schlimmer, als wenn du ein paar Tage mit einem offenen Fuß im Krankenhaus liegst und das ganze Bett vollblutest. (nur so ein Beispiel)

    Jeder sollte selbst entscheiden können, ob er sich von der Qual erlösen möchte, ohne dass ihn die Menschen schief anschauen.
    So ein Selbstmord ist ja nicht just-for-fun...da steckt schon etwas mehr dahinter

  10. #30
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    Selbstmord ist sicherlich keine egoistisch geplante Selbstinszeninierung sondern wenn in dieser Art und Weise ausgeführt, ein verzweifelter letzer Hilfeschrei.

    Sich als psychisch gesunder Mensch in eine derartige Situation hineinzuversetzen ist schlichtweg unmöglich.

    Das Argument der persönlichen Freiheit greift darüber hinaus in dieser Hinsicht zu weit. Selbiges impliziert nämlich, dass man in weiterer Folge jegliche Form der Einschränkung - also alle Regeln des Zusammenlebens - anzweifelt. Folglich sollten somit jegliche Form von Drogen auch legalisiert werden.

    Die steigenden Selbstmordraten sind letztlich auch nur Ausdruck der Individualisierung und Modernisierung unserer Gesellschaft. Einem Trend dem schleunigst und effizient entgegengewirkt werden muss.

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