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Thema: Was bedeutet "Songs mischen"?!

  1. #1
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    Standard Was bedeutet "Songs mischen"?!

    so, da ich eine frage bezüglich der neuen news auf esistjuli.de und juli.tv habe, hab ich gedacht (oder besser gesagt, thomas meinte, ich könnte doch einen thread dazu aufmachen), ich mach hier diesen thread auf, wo alle unwissenden sich bereichern lassen können :P

    ich würde gerne wissen, was man unter "Songs mischen" versteht. ist das nur das mischen einzelner songteile, wie es auch beim film gemacht wird. oder werden unter die lieder harte techno-beats gemischt (kleiner scherz, hoffentlich ist es das nicht :P )

    lg

  2. #2
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    In Kurzform: Beim Mischen werden die Einzelnen Instrumente zu einem Gesamt-Werk zusammengesetzt.
    Allerdings ist das sehr grob erklärt. Wen es interessiert, hier die längere Form:

    Wenn man Musik aufnimmt, gibt es dafür verschiedene Möglichkeiten.

    Die technisch einfachste wäre ein (für Mono) oder zwei (für Stereo) Mikrofone vor die Band zu stellen, so in etwa, wie das menschliche Ohr auch hören würde.
    So oder ähnlich wird das bei klassischen Aufnahmen oder Jazz-Aufnahmen gemacht (allerdings werden da weitere, so genannte Stütz-Mikrofone eingesetzt, um bestimmte Instumente hervorheben zu können).

    Allerdings ist ein großer Nachteil dieser Art aufzunehmen, dass niemand sich den kleinsten Fehler erlauben darf, weil dann alles komplett nochmal aufgenommen werden muss.

    Also kam man auf die Idee, nicht nur jedes Instrument einzeln mit einem Mikrofon zu versehen, sondern teilweise sogar pro Instrument mehrere Mikrofone zu verwenden.

    Als Beispiel:
    Eine akustische Gitarre nimmt man mit 2 Mikrofonen ab, eine E-Gitarre auch mit einem oder zweien. Ein Schlagzeug durchaus mit 6-12 Mikrofonen. Dann bekommt jede Gesangsspur einen eigenen Kanal.

    Somit hat man für ein Lied einer durchschnittlichen Pop- oder Rockproduktion schonmal 20-60 (oder mehr) Spuren beisammen.

    Das sieht dann beim Mischen so aus, dass man ein meist sehr großes Mischpult hat, das eine ausreichende Anzahl Kanäle hat, zB 64 (Natürlich kann man auch schon "im Computer" mischen, aber die Qualitätsunterschiede zwischen einem richtigen Mischpult und einem Computer-Mix sind immer noch enorm!). Dort liegt nun auf jedem Kanal ein einzelnes Signal an. Wir erinnern uns, für eine Akustische Gitarre sind schonmal durchaus 2 Kanäle beteiligt.

    In jedem dieser Kanäle kann man eine Klangregelung vornehmen.

    Jeder dieser Kanäle ist meistens (aber nicht zwingend) "trocken" aufgenommen, also so Hall- und Echo-los wie es geht. Ohne Informationen über den Raum, in dem das aufgenommen wurde.

    Dies fügt man dann beim Mischen hinzu (künstlich), um einen einheitlichen Raumeindruck zu erzielen.

    Nun sitzt mal also beim Mischen mit allen aufgenommenen Spuren beisammen und stellt die Lautstärkenverhältnisse untereinander ein, stellt den Hall ein, die Klangregler, so dass sich Instrumente nicht gegenseitig stören, sondern alles so klar hörbar bleibt, wie man sich das wünscht, es werden eventuell noch mit Effekten gespielt, die Instrumente und Stimmen werden mit dem "Pan"-Regler im Stereo-Spektrum verteilt (also Gesang aus der Mitte, die eine Gitarre vielleicht von Links, die andere von rechts) und so weiter.

    Das ist ein sehr zeitintensiver Prozess, da hier zum allerletzen Mal Fehler, die beim Aufnehmen passiert sind, erkannt und korrigiert werden könnten. Hier ist es natürlich auch wichtig, möglichst hochwertiges Equipment zu haben, aber noch viel wichtiger ist es, dass die Person, die es bedient, gute Ohren hat und die Geräte bedienen kann.

    Beim Mischen ist es oft auch üblich, fremde (objektiv gut gemischte Aufnahmen oder subjektiv für gut empfundene Aufnahmen) Mischungen zwischendurch mal anzuhören, denn die Ohren ermüden erstens mit der Zeit und zweitens steigert man sich möglicherweise in ein Klangbild rein, das zwar in der reihenfolge des Vorgehens beim Mischen plausibel schien, wenn es aber nach einem anderen Lied im Radio laufen würde ganz seltsam klingen würde.

    Und neben sehr hochwertigen und teuren Boxen findet man oft auch Mittelklasseboxen und ganz billige Computerlautsprecher in den Regieräumen, da man ja sichergehen will, dass das Ergebnis nicht nur dort in diesem Studio geil klingt (die wenigsten von uns werden die Chance haben, die neue CD dort mal zu hören), sondern auch bei euch zuhause.
    der thomas.

    In der freiheitlichen Demokratie des Grundgesetzes haben Grundrechte einen hohen Rang. Der hoheitliche Eingriff in ein Grundrecht bedarf der Rechtfertigung, nicht aber benötigt die Ausübung des Grundrechts eine Rechtfertigung. (Bundesverfassungsgericht, 2007)

  3. #3
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    so wie es die kurzform besagt hätte ich au wiedergegeben..aber die längere version..ollala..danke thomas für die erklärung

  4. #4
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    soviel arbeit hätte ich jetzt nicht erwartet

    (die wenigsten von uns werden die Chance haben, die neue CD dort mal zu hören)
    von uns wohl am ehesten du, oder?!

  5. #5
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    Das war als Bild gemeint.

    Ich weiß von einem Studio, dass Trailer für das Fernsehen mit Ton versieht bzw mischt. Und die klangen im Studio meist sehr gut. Allerdings haben die wenigsten Leute an Ihren Fernsehern gute Boxen, geschweige denn mittelprächtige. Meistens sind es ganz schöne Quäken, die da drin verbaut werden. Und so kam es, dass sich Leute beschwerten, dass sie nichts verstehen.

    Und jetzt steht dort auf dem Mischpult ein kleiner Küchenfernseher und alles wird auch nochmal darüber getestet, bevor das raus geht

    Ich meinte damit: es hilft nichts, wenn es sich nur dort gut anhört. Es muss sich möglichst überall gut anhören.
    der thomas.

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  6. #6

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    oha Thomas da hast du dir aber echt Mpühe gegeben mit der Erläuterung. Hut ab :d. Hast das echt gut erklärt.
    Juli für immer

  7. #7
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    danke, das war mal gut zu verstehen...

    aber ncoh ne frage, logischerweise wird ja dann jedes Instrument nacheinander aufgenommen. Um so einen ersten Eindruck zu gewinnen wird das aber alles schon im Studio per Computer mal zusammen gemixt oder?
    mfg midrantos

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  8. #8
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    Auch hier gibt es verschiedene Ansätze.

    Bei den meisten modernen Aufnahmen legt man vorher ein Tempo fest. Dieses wird dann als "Klick" jedem Musiker aufs Ohr gegeben und bleibt das Lied über konstant.

    Dann ist es denkbar, dass man ein paar "Guide-Tracks" aufnimmt. Also vielleicht ganz grob ein bisschen Schlagzeug, Gitarre und Gesang. Damit jeder, der seinen Part aufnimmt, so ganz grob spürt, wo in etwa im Song er ist und wie die Stimmung sein wird.

    Je mehr Spuren aufgenommen werden, umso voller und realistischer klingt dann jeweils das, was der Musiker, der gerade aufnimmt, schon auf den Ohren hat.

    Somit "wächst" das Klangbild der ganzen Songs schon während des Aufnehmens mit, und man hört schon in etwa, in welche Richtung der Song gehen kann. Denkbar ist hier auch, schonmal einen "Grobmix" zu machen, also so auf die Schnelle mal Effekte, Hall und Lautsärke sowie Klangregelungen einzustellen, damit man es den Personen, die das Lied hören, aber selbst vielleicht mit einem sehr rohen Lied nichts anfangen könnten, einen recht guten Eindruck bekommen. Das muss nicht unbedingt "per Computer" geschehen, aber ich vermute, dass das üblich ist. Gegen Ende werden dann die Guidetracks durch die richtigen Spuren ersetzt, sofern diese dann vorhanden sind.

    Ein anderer Ansatz wäre, dass man z.B. jeden Musiker in einen schallmäßig isolierten Teil eines Raumes stellt (oder in einen anderen Raum), und so gleichzeitig mehrere Musiker ihre Spur einspielen können, mit dem trotzdem vorhandenen Vorteil, dass wenn einer einen Fehler macht, die anderen Spuren behalten werden können.
    So etwas setzt man zB bei Schlagzeug und Bass ein, weil diese beiden oft ein eingespieltes Team sind und der Song straffer wirkt, wenn beide zusammen einspielen.
    der thomas.

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  9. #9
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    mich würds echt ma interessieren, wie es in so einem tonstudio aussieht! einen kleinen einblick gabs ja schon mal...

    gibts denn in schweden ein tonstudio, dass so gut ist, wie die julis es möchten, oder warum grade schweden?! (abgesehen davon, dass das land schön sein soll^^)

  10. #10
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    meines wissens is da ein sehr gut..un meines wissen waren da schon öfters musiker aus germany

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