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Thema: falco - jeanny

  1. #11
    Moderator im Juli-Forum Mitglied im Juli-Fanclub Avatar von Juli
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    Okay, da diese Diskussion ja praktisch nur existiert, weil ich ihn zu den besten Songs zähle, möchte ich mich hier nicht zurückhalten.
    Aber ich hab jetzt nicht alles gelesen von euch, das gebe ich zu, also sorry wenn's jetzt ein bisschen aus'm Zusammenhang gerissen oder sonstwas ist, aber ich will mich eh kurz halten.

    Also - ich hab alle vier Teile dieses Lieds, und nichts und niemand bringt mich davon ab, dass alles insgesamt eines der besten Songs ist, die es gibt. Abgesehen davon, dass alles von Falco super ist...
    Was ist daran so verwerflich, über ein ernstes Thema ein Lied zu machen, in dem es nicht um Liebskummer geht oder wie toll ein bestimmter Mensch ist?! Gerade das ist doch wichtig, oder?
    Ich glaube, dass es gerade durch Mittel wie die Musik zu schaffen ist, dass sich Menschen endlich mal ernsthaft mit solchen Themen auseinander setzen und Meldungen über Kindesmissbrauch, Vergewaltigung, etc. nicht zum einen Ohr rein und zum anderen wieder rausgehen, sondern hängenbleiben und man darüber nachdenkt.
    Das Lied wurde verboten, im Radio gespielt zu werden. Mit Recht vielleicht - zur "damaligen" Zeit... Falco hat geschockt mit diesem Lied, das ist wohl wahr, aber "dennoch" finde ich, dass es durchaus mehr als legitim ist, über ein solches Thema ein Lied zu schreiben.
    "Ich bin krank und nicht normal" ist eine Zeile aus diesem Lied - ist es nicht so?! Triebtäter sind nichts anders als krank und nicht normal. Und das Lied zeigt das Verhalten des Täters sowie die Reaktion von Eltern, Gericht, Presse, Ärzten...

    Oh man, ich laber hier irgendwie gerade einen völligen Scheiß zusammen, oder?!

    Aber, was ich sagen will - ich finde das Lied einfach nur wahnsinnig genial, vor allem eigentlich Part 3 und 4, die sind die besten an dem ganzen Stück. Und dass ich mich jemals rechtfertigen müssen werde, weil ich einen Song toll finde, hätte ich auch nicht gedacht... ^^


    And this life I lead it's a curious thing, but I can't deny the happiness it brings

  2. #12
    Malibun
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    Zitat Zitat von AndreasZ
    dein beispiel mit dem spam greife ich jetzt absichtlich nicht auf, da beim spam niemand nachhaltig geschädigt wird.
    Du musst nicht alles so bierernst nehmen, auch nicht bei einem ernsten Thema.
    ich glaube eher, dass du mich manchmal zu "bierernst" nimmst . ich habe bei dem spambeispiel durchaus gegrinst und es auch nachvollziehn können, aber zur weiteren argumentation ist es einfach nicht geeignet, da es um eine thematik geht, die ganz andere arten von "schäden" verursacht.



    warum also keine songs aus der sicht eines nazis oder vielleicht gleich hitlers zu schreiben in dem erzählt wird, wie toll es doch ist juden zu vergasen?!
    Ja, warum eigentlich nicht?
    Nein, du musst differenzieren. Warum man das nicht macht und auch nicht machen sollte. Nicht jedes Mittel ist bei jedem Thema geeignet. Beim Thema 3. Reich weiß jeder was da abgelaufen ist, das war ein (hoffentlich) einmaliges Ereignis, das Millionen von Menschen und im Grunde die ganze Welt beeinflusst hat, da hat eigentlich jeder die Bilder im Kopf, auch wenn man zu der Zeit noch gar nicht gelebt hat!
    das thema der vergewaltigung beeinflusst immernoch millionen von menschen auf der ganzen welt. und ich stimme dir nicht überein, dass jeder weiß was abgelaufen ist. selbst hier in deutschland, wo die menschen noch am besten bescheid wissen, gibt es viele leute, die in frage stellen, dass der holocaust überhaupt passiert ist.



    Nicht jedes Mittel ist bei jedem Thema geeignet
    ja und genau das ist meine ansicht. falcos mittel ist bei diesem thema ungeeignet!



    da wäre es doch besser einen song zu schreiben, der frauen (und natürlich auch männer, denn auch das gibt es) in der situation dazu mut macht das schweigen zu brechen und jemandem von dem was ihnen wiederfahren ist zu erzählen und gleichzeitig ihnen auch das gefühl gibt, dass sie absolut nichts dafür können.
    Ist es nicht sinnvoller, wenn man die ganze Gesellschaft dazu bringt, über das Thema nachzudenken und das Schweigen von der breiten Masse gebrochen wird? Wie jetzt? Kann man die Opfer nicht vielleicht grad durch diesen "Skandaltext" besser verstehen?

    Und nochwas, Mali. Für die Opfer-/Täterbetreuung sind andere Stellen zuständig als die Musik. Das kann die Musik nicht und dazu ist sie auch nicht da. Ein Song wie dieser soll grad ein Tritt in den Arsch als jener sein, die eben mit dem Thema noch nix am Hut hatten... Mehr nicht.
    in deinen posts hört es sich so an, als sei die gesellschaft eine undefinierbare, graue pampe. aber aus was besteht die gesellschaft denn? jede vierte frau ist in ihrem leben opfer einer vergewaltigung geworden, wie viele männer vergewaltigt werden bzw. vergewaltiger sind, weiß ich nicht. das heißt die gesellschaft besteht aus eben diesen opfern und tätern.
    ich setzte außerdem andere prioritäten als du. mir geht es weniger darum, dass irgendwelche, sensationsgeilen aussenstehenden etwas verstehen (davon abgesehen, dass ich eh stark bezweifle, dass irgendwer irgendwas durch diesen song eher verstanden hat), sondern darum, dass das leiden der opfer nicht erhöht sondern wenn dann eingeschränkt wird

  3. #13
    Avatar von AndreasZ
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    in deinen posts hört es sich so an, als sei die gesellschaft eine undefinierbare, graue pampe. aber aus was besteht die gesellschaft denn? jede vierte frau ist in ihrem leben opfer einer vergewaltigung geworden, wie viele männer vergewaltigt werden bzw. vergewaltiger sind, weiß ich nicht. das heißt die gesellschaft besteht aus eben diesen opfern und tätern.
    Das glaub' ich nicht, da musst du mir offizielle Zahlen oder Schätzungen vom Justizminiterium oder oder sowas vorlegen.
    Zum einen wäre dann die Aufklärungsquote extremst niedrig, denn es werden bei weitem nicht ebenso viele Täter verknackt. Und wenn das so wäre, müssten 25% mit psychischen Schäden allein durch Vergewaltigung rumlaufen. Nehmen wir an, es wären 40 Mio. Frauen in der BRD. Dann wären das 10 Mio. Frauen allein in der BRD. Dazu kommen dann noch alle die mit anderen unverarbeiteten oder unverarbeitbaren Erlebnissen. Das wäre keine graue Pampe, sondern eine riesengroße Psychatrie ohne Aufsicht.

    Das nehme ich jetzt wirklich nicht bierernst.
    Graue Pampe: Ja, hatte ich so nicht gemeint, stimmt aber. "Die Gesellschaft" ist (für mich) eine riesige Anzahl von unbekannten Individuen, die man allesamt kaum einschätzen kann. Eigentlich ist so eine unkontrollierte Gesellschaft das der Alptraum jedes Innenministers...

    selbst hier in deutschland, wo die menschen noch am besten bescheid wissen, gibt es viele leute, die in frage stellen, dass der holocaust überhaupt passiert ist.
    Aber Mali, "Deppen" gibt's immer, klar. Holocaust und 3. Reich werden in allen Schulen behandelt. Und wer den Holocaust in Frage stellt, muss sich ja irgendwie mal damit beschäftigt haben. Man kann ja nix in Frage stellen, was man nicht oder nur so über ein paar Ecken im Ansatz kennt/gehört hat. Natürlich weiß auch jeder was eine Vergewaltigung ist, aber das nimmt kaum jemand wirklich wahr, wenn's mal in den Medien auftaucht. Die ganzen Nazi-Sachen sind aber fast täglich auf Sendung und tauchen in fast jedem Lebensbereich bei uns in Deutschland irgendwo auf. Aber darum geht's auch eigentlich nicht. Es geht darum wie die Leute mit den Themen umgehen...

    ich setzte außerdem andere prioritäten als du. mir geht es weniger darum, dass irgendwelche, sensationsgeilen aussenstehenden etwas verstehen (davon abgesehen, dass ich eh stark bezweifle, dass irgendwer irgendwas durch diesen song eher verstanden hat), sondern darum, dass das leiden der opfer nicht erhöht sondern wenn dann eingeschränkt wird
    Das ist aber wie ich sagte nicht die Aufgabe der Musik(industrie). Würde ein Künstler oder ein Platteheini das als Sinn und Zwecks seines Songs angeben, würde ich ihm für eine derartige Anmaßung erstmal einige Fragen und böse Worte an den Schädel werfen...

    Und dass ich mich jemals rechtfertigen müssen werde, weil ich einen Song toll finde, hätte ich auch nicht gedacht... ^^
    Ich hör' grad 'n Album von Alice Cooper.
    Ja, das ist der auf Wikipedia als einer der Wegbereiter des Schockrock bezeichnet wird, der unter anderem ab und zu auf der Bühne seine Hinrichtung gespielt hat (wofür sich mir der Sinn jetzt nicht ganz erschließt) und von was der genau singt, will ich wie bei einigen anderen aus der Hardrock-/Metalecke eigentlich gar nicht so genau wissen, das was ich da ab und zu versteh' reicht schon... Aber die Musik ist geil.

  4. #14
    Malibun
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    Zitat Zitat von AndreasZ
    in deinen posts hört es sich so an, als sei die gesellschaft eine undefinierbare, graue pampe. aber aus was besteht die gesellschaft denn? jede vierte frau ist in ihrem leben opfer einer vergewaltigung geworden, wie viele männer vergewaltigt werden bzw. vergewaltiger sind, weiß ich nicht. das heißt die gesellschaft besteht aus eben diesen opfern und tätern.
    Das glaub' ich nicht, da musst du mir offizielle Zahlen oder Schätzungen vom Justizminiterium oder oder sowas vorlegen.
    Zum einen wäre dann die Aufklärungsquote extremst niedrig, denn es werden bei weitem nicht ebenso viele Täter verknackt. Und wenn das so wäre, müssten 25% mit psychischen Schäden allein durch Vergewaltigung rumlaufen. Nehmen wir an, es wären 40 Mio. Frauen in der BRD. Dann wären das 10 Mio. Frauen allein in der BRD. Dazu kommen dann noch alle die mit anderen unverarbeiteten oder unverarbeitbaren Erlebnissen. Das wäre keine graue Pampe, sondern eine riesengroße Psychatrie ohne Aufsicht.
    1.) die aufklärungsrate ist deswegen extrem niedrig, da die dunkelziffer nirgendswo so groß ist, wie bei vergewaltigungen. kaum ein opfer traut sich den täter an zu zeigen, weil der scham einfach viel zu groß ist.
    2.) lieber andi, unsere gesellschaft ist eine riesengroße psyschatrie.
    3.) bevor wir weiter um den brei rum reden, hier mal ein paar zahlen:
    -58,2% aller frauen wurden schon mal sexuell belästigt. und bevor du fragst, zur belästigung zählt alles, wobei sich eine frau in ihrer freiheit und sexuellen selbsbestimmung bedroht und bedrängt fühlt (quelle, bundesministerium für familie, senioren, frauen und jugend: http://www.bmfsfj.de/Politikbereiche...did=73018.html
    -hier eine kleine tabelle einer vom ministerium in auftrag gegebenen studie mit dem namen "Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland". zu den zahlen hier musst du die, wie vorhin schon erwähnt, extrem hohe dunkelziffer und die um ein viel fach höhere statistik in ländern wie südafrika, irak oder saudi-arabien, dazu rechnen: http://img153.imageshack.us/img153/8...atistikts5.png
    - amnesty spricht sogar von jeder dritten frau:http://www.amnesty.ch/de/aktuell/kam...t-gegen-frauen
    - hier steht auch noch mal, dass jedes 3./4. mädchen und jeder 7./8. junge, sexuell missbraucht wurde
    - und hier auch noch mal das gleiche von einer nicht ganz so offiziellen seite



    ich setzte außerdem andere prioritäten als du. mir geht es weniger darum, dass irgendwelche, sensationsgeilen aussenstehenden etwas verstehen (davon abgesehen, dass ich eh stark bezweifle, dass irgendwer irgendwas durch diesen song eher verstanden hat), sondern darum, dass das leiden der opfer nicht erhöht sondern wenn dann eingeschränkt wird
    Das ist aber wie ich sagte nicht die Aufgabe der Musik(industrie). Würde ein Künstler oder ein Platteheini das als Sinn und Zwecks seines Songs angeben, würde ich ihm für eine derartige Anmaßung erstmal einige Fragen und böse Worte an den Schädel werfen...
    du behauptest also, dass es die aufgabe der musik sei, dass leiden der opfer zu erhöhen? ganz davon abgesehn, dass falco auch sehr viele böse worte an den kopf geflogen sind, und dies also kein argument ist.

  5. #15

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    Zitat Zitat von AndreasZ
    Mich nervt Einseitigkeit bei sowas, die Seite kennt man doch zu genüge. Also: Warum nicht mal sorum? Und die Fantasie anregen... also da braucht's doch eigentlich den Song nicht dazu, denn immerhin gab's solche ich nenn's mal Vorfälle schon vor dem Song.

    Als alter Tatort-Fan: Manchmal versteht man Dinge anders oder überhaupt erst, wenn man sie aus der Perspektive des Täters betrachtet. Wenn man nur auf das Opfer schaut, fällt man schnell einfach in Mitleid, Bedauern, Entsetzen und sowas rein. Klar, es fragen alle das übliche "Warum?". Aber oft sagt die Sichtweise des Täters mehr aus, als alles andere und dadurch wird aus einem "Täter" auch eine individuelle Persönlichkeit, die nicht einfach nur handelt weil sie halt "der Täter" ist, der einfach nur "böse" ist. Das ist eh klar, das wär' zu oberflächlich, zu einfach...

    Auch im realen Leben ist bei was auch immer das Motiv und die Hintergründe aus der der Täter gehandelt hat, ein sehr wichtiger Baustein zum Verstehen. Nicht billigen, ganz klar. Aber man kann's eventuell besser nachvollziehen. Und in den meisten Fällen wird die Tat noch viel ekelhafter und vielleicht deshalb viel abschreckender, aufrüttelnder als nur die Opferperspektive.

    @mali
    was mir bei mehreren fällen in diesem forum auffällt ist, dass du sehr einseitig denkst und am handeln wertest, vorwärts aber nichts rückwärts denkst. du fällst einen entschluss und schuldigst an, in dem du nur dich nur am hauptthema aufhälst. wzb auch beim thema "kunst", ich versuche dir zuerklären, dass es gründe für ein verhalten und für vorfälle gibt, das es einflüsse gibt, prägungen, die menschen verleiten zu denken, handeln, zu sehen, zu fühlen. und das das handeln immer einen grund hat und das ende vom kreis ist aber noch lang nicht der anfang. demnach unterstellst du den menschen, er denke so und so, nur weil er einen verlauf schildert und mehrere aspekte berücksichtigt, das problem liegt dabei (auch bei diesem thema) das du es auf den menschen selbst schließt. sich in jede seite reinzuversetzten um einen grund zufinden, muss nicht unmittelbar etwas mit der meinung des menschens zu tun haben. wenn ich sage, das ich das paradoxe radikale verhalten/meinung der linken nicht nachvollziehen kann, weil sie im grunde nichts anderes machen, was rechte tun, sie schuldigen jemand für etwas was er ist an, in dem falle legetim, moralisch....heisst noch lang nicht, dass ich rechts bin, nur weil ich auch mal linke kritisiere und rechte in schutz nehme.

    das problem der meisten menschen, sie denken einseitig, abgeneigt zum abstrakten denken, können es nicht nachvollziehen. weil sie es nicht tasten, nicht sehen können, nur mutmassen oder nachvollziehen und das ist wichtig um etwas zu verstehen. und der fehler der meisten menschen, das sie ausschliesslich vom handeln ausgehen und verurteilen, ohne sich darüber im klaren zu sein, das eine handlung einen grund hat, egal ob dieser gerechtfertigt ist, aber somit kann man taten verstehen, was nicht heisst das man sie gerechtfertigt. das ist abstraktes denken. hat falco jemals behauptet, dem mädchen die schuld zu geben, er hat sich lediglich in die rolle des täters versetzt, denn täter, werden von der gesellschaft gehetzt, auf die menschen, das hat auch viel mit medien zu tun, denn diese vermitteln uns, dass täter "böse" wäre, in kaum einem fall wird die geschichte und die hintergründe des täters aufgedeckt, mit absicht. denn das verstehen würde dazu führen, dass die menschen sich nicht mehr aufregen, nicht verachten und das würde die zahl der zeitungen runtertreiben^^, wir leiden mit den opfern und empfinden grauen und empöhrtheit, wir nehmen anteil und das steigert unser interesse und auch die verkaufszahlen der presse.
    fakt ist jedoch, dass auch täter opfer sind, IMMER! und hinter jeder tat steht ein grund, ob nun abstrakt, rein psychisch oder aus einer begebenheit entsprungen, die defizide hinterlassen hat.
    die zahlen und fakten sind für das verstänndnis egal, sie wird uns nicht weiterführen, denn was uns weiterführt, ist das verstehen und dieses verstehen/verständnis ist nicht einfach, menschlich paradox aber wichtig für uns als menschen. wieso darf ein täter und seine tat nicht gerechtfertigt werden, wieso nicht verstanden werden? weil sau viele menschen, rechtfertigung und verständnis einer tat als entschuldigt sehen und sich durch ihr auge um auge-denken, weigern gleich zu berechtigen und in schutz zu nehmen, taten müssen bestraft werden, des gewissens wegen. es soll verachtet werden und nicht verstanden werden um das gewissen rein zu halten. wer sagt, es sei gut, weil es ein werdegang der tat gibt, eine rechtfertigung, die zu verständnis führen kann? verständnis heisst nicht gleich, dass eine tat "gut" ist, es entschuldigt diese tat nur bis zu dem punkt, an dem die tat durchgeführt wurde, somit nur zur hälfte. aber definitiv "zur hälfte" unsere gesellschaft hat gut und böse definiert, aber im menschlichen herzen gibt es eigentlich kein "gut" und "böse", was ist gut und was ist böse?
    ist es "böse" etwas verstehen zu wollen, ist dieser mensch, der versteht gleich "böse" weil er versteht, wohlmöglich genauso, weil er nachvollziehen kann? das ist absurd, wenn es so wäre, wäre ich ein monster^^.
    und im grunde sind die handlungen "böse", aber der mensch handelt oft genug gegen sein gewissen, auch im altag, jeden tag handelt er gegen sein gewissen unde s gibt menschen die durch ein defizit gegen ihr gewissen handeln, dabei entstehen solche taten. was schlimm ist, aber nicht bedeutet, dass der täter ein "abgrundtief böser" mensch ist.
    meiner meinung ist, ist es wichtig auch tätern die chance zugeben, sie zuverstehen, immerhin sind sie auch menschen, individuen, sie haben eine vergangenheit und durch ihre tat eine meist nicht sonderlich gute zukunft, aber gerechtigkeit sehe ich im "verständnis", genau dort liegen diese erwähnten 50% der entschuldigung, in der vergangenheit und darauf hat auch ein täter ein anrecht, die restlichen 50% liegen in der tat, wofür er bestraft wird, seine zukunft. das ist menschlich und auch ein täter hat ein recht darauf als mensch gewertet und gesehen zu werden.
    falco hat sich in die rolle des täters hineinversetzt, im buddhismus ist das eine wichtige lektion und ein wichtiger aspekt des glaubens und der philosophie, das macht die buddhisten im entdefekt so friedlich, innerlich friedlich, weil ihr grundprinzip darin liegt, zu verstehen. eine bestrafung lindert das schlechte gewissen, das verständnis beantwortet jedoch die frage "WARUM?", die sich tausende von menschen stellen, anscheinend will sie keiner beantworten, sonst müsste er es ja verstehen und durch dieses denken, welches ich hier kritisiere, verhindert diese "antwort". und egal ob sie moralisch gerechtfertigt ist, es ist eine antwort.
    es gibt ein opfer-täter-prinzip welches besagt, dass jedes opfer ein täter und jeder täter ein opfer ist. und genau das hat falco angesprochen.
    er hat den spiess umgedreht, vieleicht auch bewusst, was nicht heisst, er würde krank sein und ebenso handeln würde.
    auch ein gericht sieht solche vorgänge und geht auf die vergangenheit ein um eine "gerechte" strafe zu finden die das verhätnis von "50%/50%" ausgleicht. und ich finde das gut! der täter bekommt die chance als mensch gesehen zu werden und immerhin IST er ein mensch.

    und in vielen fällen ist ein opfer auch täter,mehrfach definierbar, hierbei kommt es auf den typ an, seine geschichte, vorgehensweise, sein verhalten.
    im grunde hat falco eine geschichte erzählt, einer jungen frau, die sich bewusst für das männliche augen hergerichtet hat und das männnliche auge hat reagiert. dieser song spiegelt die täter-opfer-theorie sehr genau und ich finde es gut, weil er den menschen bewusst macht, dass es gründe gibt, nicht zu 100% zu entschuldigen aber viele wollen es nicht verstehen und falco hat versucht ein "verständni" zu erzwingen, inwiefern er bewusst vorgegangen ist und was er für erlebnisse hatte kann ich nicht beurteilen.
    wollen wir uns blind stellen? es gibt tausende von frauen die sich freitag abend aufreizend anziehen und lasziv gestalten und verhalten, weil sie angeguckt werden werden, erobert werden wollen und selbst erobern wollen und viele frauen gehen sehr radikal und selbstbewusst vor, manchmal spielen sie auch, sie reizen und genau das spricht falco an.

    und gerade das thema "vergewaltigung" ist sehr empfindlich, es gibt viele fälle in denen frauen sich versuchen mit dieser behauptung zu wehren, zu behaupten, jemanden etwas heim zu zahlen, der vermutlich ehr das opfer ist, weil es die tat nie gegeben hat. ich kenne viele solcher fälle und finde es ebenso grausam, wie eine wirklich geschehene vergewaltigung, damit wird der mensch auch geschädigt und diese behauptungen, in dem jemand zu unrecht angeklagt wurden, falll übrigends auch in die statistik.

    und "sexuelle belästigung" find ich noch gefährlicher, wiel es nie nachweisbar ist, viele frauen empfinden schon ein klaps auf den hintern als sexuelle belästigung und schreien in ihrem emanzipierten wahn nach "sexueller belästigung" und sexuelle beslästigung ist sehr einfach an zu schuldigen und in den meisten fällen nicht mal gerechtfertigt, zumindest gehe ich hierbei von frauen aus und schließe definitiv kinder aus!

    und ja, ich finde das ein opfer sich über seine funktion und seine schuld im geschehen im klaren werden MUSS, nicht nur um sich einzugestehen, dass er als opfer auch schuld tragen könnte, sondern auch die tat zu verstehen und für ein opfer kann die mischung aus beiden, sehr befreiend sein.
    er kann schuld aufteilen, sich selbst versuchen zu verzeihen, aber den anderen verstehen und somit sich selbst aufhalten im hass zu ersticken. eine art selbsttherapie, die auch von aussen unterstütz werden sollte, denn zu oft wird ein opfer in diese gesellschaft mit mitleid überschüttet, mitleid ist sehr menschlich, aber nicht nur mit dem opfer sollte mitgelitten werden, auch mit dem täter und..
    man wird mitleiden können, wenn man seine geschichte kennt und weiss (vermutlich) wie es dazu zu stande gekommen ist, vieleicht weil er nichts anderes kennt, vieleicht weil sie vater seine mutter so behandelt hat und er glaubt es sei "normal", man kann sich sicher sein, dass dieser mensch kaum liebe erfahren hat, kaum sicherheit, ebenso schlimm wie die tat, aus menschlicher sicht. und auch er braucht hilfe von aussen, die tat hat dieses defizit erkenntlich gemacht, vieleucht wusste es keiner und er wusste selbst nicht, was er anrichtet, weil er eine völlig andere wahrnehmung hat und nach der tat wird er als unmensch behandelt und wohlmöglich versteht er das nicht und desshalb ist es wichtig, diesen menschen zu verstehen, auch zu helfen um das er es selbst versteht, aber das wird nicht geschehen, wenn man ihn misachtet und betraft, er wird sich irgendwann nur selbst misachten. ist das ok? gerecht? er ist ein mensch, er hat das recht ein mensch zu sein und so sollte er behandelt werden, trotzdem bestraft werden, aber unterstütz werden, es muss ihm erklärt werden, um das er ebenso verstehen lernt.
    aber wir denken in einem "auge um auge, zahn um zahn"-prinzip, hierbei besteht keine menschliche gerechtigkeit, in erster linie ist es einfach und das empfinde ich schon als strafe genug, auf grund einer einfachen denkweise und vorgehensweise einen menschen anzuschuldigen und zu bestrafen ohne ihn als individum zu beachten.

    ein grund wieso ich seit ich denken kann GEGEN die todesstrafe bin! was bei all meinen politischen aktivitäten an erster stelle stand, schon immer und immer stehen wird. denn das nimmt den menschen seine würde, seine individualtitä, es nimmt ihm das leben um ein andere leben zu würdigen, man nennt es gern "gleichgewicht", dass ist kein gleichgewicht, DASS ist unmenschlich!

    es gibt IMMER zwei seiten und IMMER gründe und nicht immer ist alles gold was glänzt.

    und liebe mali, ich wollte dich in deiner person und deinem denken nicht angreifen, ich weiss von mir das ich ebenfalls gern verurteile und viele vorurteile habe und manchmal sehr radikal bin. ich bitte dich diesen text zu verinnerlichen und nicht ohne nach zu denken und "ZU VERSTEHEN" zu beantworten. sonst könnne vermutlich genau das passieren, was ich versucht habe zu beschreiben.

    mit vielen lieben grüssen

  6. #16
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    ich heiße zwar nicht Mali, aber ich antworte trotzdem mal


    also zunächst mal was zu mir: ich könnte mir vorstellen dass die Todesstrafe in besonders schweren Fällen zu unterstützen, es ist jetzt nicht so dass ich aktiv für ihre Wiedereinführung eintreten würde, aber wenn das passieren würde, hätte ich kein Problem damit (aber das gehört ja eigentlich nicht zum Thema)


    aber was auch zu meinem Weltbild dazugehört sind folgende Sachen:

    1) ich hasse eine einseitige Opfer-Täter-Einteilung. und gerade bei Mali merk ich das immer wieder, wenn sie davon redet dass es offenbar reicht mit einer Muschi auf die Welt zu kommen, um anschließend ca. 1358-mal in seinem Leben vergewaltigt zu werden. sicher ist das was schlimmes, aber ich finde so was ist schon langsam krankhaft. ehrlich gesagt hätte ich nie erwartet, dass du, Mali, dieses Lied nicht magst, da ich dies immer für eine sehr konservative und weltfremde Sichtweise gehalten hätte (Bayrischer Rundfunk vor 20 Jahren eben^^)

    2) ich gehe immer von der Selbstbestimmung eines Menschen aus. ich hab schon mal geschrieben, dass ich bei Leuten, die dem Richter eine weinerliche Geschichte über ihre ach so schwere Kindheit erzählen, das Kotzen kriegen könnte. einen Raubkopierer fünf Jahre lang einzusperren und einen Vergewaltiger und Mörder nach vier Jahren wieder laufen zu lassen, hat in meinen Augen nichts mit einem Rechtsstaat zu tun. meiner Meinung nach ist jeder Mensch (auch ich) prinzipiell fähig, ein Verbrechen zu begehen. keiner ist prinzipiell nur gut oder böse, insofern gebe ich Pearl mehr als Recht. ich kann Menschen, die immer nur nach Bewunderung und/oder Mitleid heischen und sich als große Helden und Wohltäter aufspielen, nicht ausstehen. aber jeder Mensch sollte sich darüber im Klaren sein, dass man so was nicht tut. Vergewaltiger sind zum größten Teil erwachsene, mündige Menschen und sollten auch so behandelt werden.

    3) die Kunst ist frei. es gibt auch Filme oder Bücher über Hitlers Leben. aber wer würde behaupten dass Bruno Ganz ein verabscheuungswürdiger Altnazi ist, weil er Hitler in "Der Untergang" so überzeugend spielte? in Filmen oder Serien müssen Schauspieler oft genug Mörder, Vergewaltiger, Terroristen, Nazis und was weiß ich spielen. das hat deshalb noch lange nichts mit ihrer Persönlichkeit zu tun. auch Drehbuchautoren und Regisseure sind keine Nazis, nur weil sie Hitler derartige Dialogzeilen sagen lassen. genauso verhält es sich mit Falco, würde ich mal sagen. er versetzt sich in dem Song in die Rolle eines Vergewaltigers, weiter nichts.
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


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  7. #17
    Malibun
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    ich muss zu geben pearls post nicht ganz gelesen zu haben. das was ich gelesen habe, geht aber eindeutig am thema vorbei. wenn du über meine person bzw. meine psysche oder mein weltbild im allgemeinen reden willst, dann sollten wir das entweder im chat oder per pn tun!

    @steffen auch auf deinen post möchte ich an dieser stelle nicht ein gehn, da er meiner meinung nach, hier auch nicht rein gehört. der einzige teil deines posts indem du dich mit dem song beschäftigst ist der letzte satz

  8. #18
    JuliWiki-Admin
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    Zitat Zitat von Malibun
    @steffen auch auf deinen post möchte ich an dieser stelle nicht ein gehn, da er meiner meinung nach, hier auch nicht rein gehört. der einzige teil deines posts indem du dich mit dem song beschäftigst ist der letzte satz
    ja das is mir durchaus klar, bloß bin ich auf das eingegangen worum es hier meiner Meinung nach eigentlich geht. die Frage, worum es ja ursprünglich mal ging, war ja, ob man einen Song aus der Perspektive eines Vergewaltigers schreiben und veröffentlichen darf oder nicht. wenn dieser Thread kein Thread wäre, sondern eine Seminarfacharbeit, würde er wohl nicht "falco-jeanny" heißen, sondern "Zur moralischen Vertretbarkeit der Darstellung der Täterperspektive in der populären Unterhaltungsmusik am Beispiel von Falcos 'Jeanny'" oder so was in der Richtung ..... oder hab ich das Anliegen, was du mit diesem Thread verfolgt hast, jetzt völlig falsch verstanden?
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


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  9. #19

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    Zitat Zitat von Malibun
    ich muss zu geben pearls post nicht ganz gelesen zu haben. das was ich gelesen habe, geht aber eindeutig am thema vorbei. wenn du über meine person bzw. meine psysche oder mein weltbild im allgemeinen reden willst, dann sollten wir das entweder im chat oder per pn tun!
    da fängt es ja schon mit dem "verstehen wollen" an. mein post geht sehr genau auf das eigentliche thema ein, nämlich die "opfer-perspektive", eine sicht die zum "verständnis" führt und eine erklärung der sichtweisen.
    im grunde hast du deinen namen gelesen und nicht weitergelesen, wohl auf grund der ersten sätze, vieleicht wäre es doch hilfreich gewesen, wenn du das ganze post gelesen hättest, denn es geht dabei nicht nur um dich.

    ich wollte dir etwas erklären, aber hierbei hör ich auf, denn ich bemerke, dass du einer der erwähnten menschen bist, die erschrocken "warum" schreien aber im grunde nichts wissen wollen um verstehen zu können, weil sie ernsthaft glauben verständnis sei eine entschuldigung und man dürfte es nicht entschuldigen. wenn dich die sichtweise falcos wirklich interessiert MUSST du verstehen, anders gehts nicht und desshalb find ich es paradox, dass du es nicht willst...denn im grunde hast du "warum" geschrien.

    wenn es dich wirklich interessiert und du meine person nicht als autoritär genug siehst, dann liest eine studie, ein buch von stepahn harbort. er geht an hand realistischer fälle sehr genau an das thema ran.

    im grunde gibt es nur eine sache, die ich nicht mag, dass so viele menschen "warum" schreien, aber die antworten nicht hören wollen und abstrakte begriffe falsch definieren um es sich leichter zu machen. demnach werden begriffe gleichgesetzt wie zb "verstehen" und "rechtfertigung", allein das wort "rechtfertigung" wird falsch definiert, man glaubt nämlich im grunde das etwas zu rechtfertigen gleich "es gut heissen" tut.
    ich denke weiter zu schreiben lohnt sich nicht sonderlich.
    bis dann

  10. #20

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    Zitat Zitat von pearl
    "opfer-perspektive"
    sry ich meinte "täter-perspektive"

    ich habe gerade gesehen das nur der erste absatz nicht gleich auf das thema eingeht. sondern nur eine einführung ist.
    naja.....

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