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Thema: Reizwort "Unterschicht"

  1. #1
    Mitglied im Juli-Fanclub Avatar von Sk8er_Girl
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    Standard Reizwort "Unterschicht"

    alsooo...da ja jetzt wieder mal diese Debatte am Laufen ist un vor allem immer gesagt wird, dass das Wort "Unterschicht" sooo schlimm ist, wollt ich euch mal fragen: seht ihr das auch so? Wieso?
    (übrigens find ichs generell ätzend, sämtliche Menschen in Gruppen zu stecken, aber andres Thema^^)

    also erstmal find ichs natürlich nich toll, dass das 6 Mio. Leute ausmachen soll...natürlich ist das schlimm. Aber was ist direkt an dem Wort so schlimm?! Es gibt nun mal Leute, die in Armut leben und hoffnungslos, ... sind. Klingt für mich nach typischer Verklärung, so als hätte nie jemand geahnt, dass es auch nur einem Menschen in D schlecht geht
    Ich liebe dieses Leben.

  2. #2

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    hört sich fast so an als sei es für dich ein schimpfwort, aber das ist definitionssache. im grunde ist es eine neue erkennnis, wzb hat man sich davor versteckt, es zugeben zu wollen, nach der wende ging es bergab für unser land. es gab ja nie ein gleichgewicht der fakten, was sich jahre gehalten hatte, im gegenteil, auch durch die wende, aufbau ost hat sich vieles nochmals für deutschland verändert, fast immer gab es einen aufbau aus extreme sittuationen und man hat immer danach gestrebt etwas für längere zeit gelten zu machen, dieses land lebt seit jahrzehnten in einer unsicherheit, fast alle neuen reformen sind gescheiert, die eigentlich die erwünschte sicherheit und ein langfristiges gleichgewicht mit sich bringen hätte können. im gegensatz, es wird immer schlimmer und kann nicht mehr gedeckt werden und formt sich zu einer hoffnungslosigkeit, auch jene hoffnungslosigkeit, der menschen, die immer um ihre sicherheit bemüht waren. unsere generation hat vieles nicht mehr erfahren aber unsere eltern und grosseltern, die bemüht waren dieses land aufzubauen. für einen 40-60 jährigen traurig, für uns nicht verständlich, weil wir am anfgang sind, manche in diesem forum haben noch nichtmal selbst gearbeitet oder die wende miterlebt. aber für jene 40-60 (oder älter) eine traurige geschichte, nüchternd und halt auch "hoffnungslos" was der kommunismus/sozialismus nicht geschafft hat, sollte der kapitalismus ersetzten^^..sicherlich, nur hat jede staatsreform seine schattenseiten.
    die sozialen schichiten dieses landes spalten sich immer mehr, gehen immer mehr auseinander, ein lied was immer da war, nur nicht so radikal und erkenntlich, nicht so frustrierend, weil man anscheiend wirklich gekämpft hat und kämpfen wollte, das ist diese grosse "verbitterung", sicherlich war uns immer im klaren, dass es hier zu lande auch menschen gibt, denen es schlecht ging, nur hat man es auf allen wegen versucht zu bekämpfen, anscheiend erfolglos und in den letzten jahre, wurde dies erkenntlich, die arbeitslosenzahl wuchs imens und ist langsam erschütternt, für jene die trotz krieges, trotz ost-west-konnfliktes daran geglaubt haben und auch vertraut haben, auch in den staat, dieses vertrauen kippt nun mal und die schattenseiten werden mehr und mehr sichtbar, das wort "unterschicht" ist nicht das schlimme, der fakt und die erkennnis ist empörend, entmutigend und traurig und das führt zu dieser debatte und der hoffnungslosigkeit dieses landes, so wird es zumindest gern definiert. es gab immer menschen denen es schlecht ging, sicherlich, aber langsam glaube ich, das deutschland angst hat nicht mehr mit den usa oder frankreich schritt zuhalten und als ein zivilisiertes, soziales und wirtschaftsstarkes land unter zu gehen. im grunde lebte die meisten deutschen in einer mittelschicht, nicht so wie in den usa in dem die drei sozialen schichten klar definiert waren, diese mittelschicht teilt sich und das macht den menschen zu dem auch angst, sich nicht mehr selbst bestimmen zu können, ihren lebensweg bestimmen zu können, in den staaten heißt es "einmal arm imemr arm" sicherlich nicht ganz war, aber wer in der oberschicht aufwuchs, kann sich eine gute ausbildung einer guten uni leisten (in den staaten zb gibt es auch andere gesetzte in bezug auf studiengebühren etc) und eine gute uni verspricht einen guten arbeitsplatz, hierzulande wurden stuidiengebühren eingeführt und die debatte ist gross, im grunde herrscht die angst deutschland würde in die soziale teilung rutschen, wie in den usa und das steigert zu dem jene "hoffnungslosigkeit", man hat angst sich nicht selbstverwirklichen zu können, liegen zubleiben, sein leben nicht leben zu können, wie man es einst vorhatte, man hat angst um seine kinder, weil man nicht weiss, wie es in ein paar jahren um dieses land stehen wird. im grunde fast ein depressiver zustand und dann wundern sich menschen wieso wir deutsche zu pessimisten werden?

    sobald diese teilung radikal sichtbar wird (gerade sind nur ansätze und züge sichtbar) wird sich auch die einstellung der menschen radikalisieren, es ist die angst ein gleichgewicht zu verliehren, das auf grund des standes der menschen, des jobs man als mensch gewertet wird, wenn das der fall wird, wird das wort "unterschicht" zu einem reizwort, weil der mensch es als demütigend empfindet, sobald er dieser unterschicht angehört, er wird sich als mensch gedemütigt fühlen, weil er als mensch, individum nicht mehr gewertet, erkannt und anerkannt wird, er wird sich verletzt fühlen, in seinem stolz, als mensch und das macht den "reiz" aus und wir steuern geradezu dort hin und auch die angst vor etwas "reizt" die menschen. die angst vor der "unterschicht" der verlust der integrität, der individualität, vieleicht auch der lebensträume, macht dieses wort zu einem feind des eigenen lebens, des eigenen wesens.

    liebste grüsse

  3. #3
    Mitglied im Juli-Fanclub Avatar von Sk8er_Girl
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    naja, ich finde eben nicht, das es ein Schimpfwort ist, sondern ne Tatsache (wenn auch ne traurige, klar )...ich mein, dauernd hört/ sieht man Berichte von armen Familien oder auch Einzelpersonen oder, oder...das ist ja schon lang bekannt. Aber dass das Wort "Unterschicht" auf einmal sooo ein Schock für alle ist, versteh ich nicht...
    Ich liebe dieses Leben.

  4. #4
    Avatar von AndreasZ
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    Es ist deshalb ein böses Wort, weil's mittlerweile leider so verdammt wahr ist.

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