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Thema: kommunismus oder kapitalismus?

  1. #1
    Malibun
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    Standard kommunismus oder kapitalismus?

    diese frage wurde uns gerade vor einer halben stunde im philosophieunterricht gestellt. was sind eure meinungen dazu? welche wirtschaftsform (und damit meine ich alle, nicht nur kapitalismus und kommunismus), ist die idealste für einen staat? einfache frage, einfache antwort? oder ist die materie vielleicht doch etwas komplexer und komplizierter als es scheint?
    lasst euren geistlichen ergüssen freien lauf, ich meld mich späer auch noch zu wort

  2. #2
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    Den Idealtyp gibt es nicht...traurig, aber wahr :/
    Also gibt es nur das kleinere Übel und das ist der Kommunismus bestimmt nicht^^
    Ich finde unsere Soziale Marktwirtschaft eigentlich noch am Vernünftigsten...überall läuft was schief, so also auch hier.

    Man kann also nie sagen, welche die idealste Form für ein Land ist, weil es wie oben gesagt nunmal nicht perfekt ablaufen kann. Überall geht das Konzept nicht so auf, wie man eigentlich will.
    Aufjedenfall ist die Zentralverwaltungswirtschaft totaler Schrott gewesen...tut mir leid ehemaligen Ossis, aber das war ein Griff ins Klöchen XD (Ja, ihr konntet nix dafür...aber trotzdem...)

  3. #3
    Malibun
    Gast / Ehemaliges Mitglied

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    vesteh das jetzt nicht als widerspruch, aber könntest du deine meinung viell noch ein bisschen begründen?

  4. #4
    Avatar von Lis25
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    Hm? Welche Meinung? Ich hab mehrere geschrieben *lach*
    Aber ich versuch mal das ganze noch ausführlicher zu machen...nur für dich Mali :

    Den Idealtyp gibt es nicht...traurig, aber wahr :/
    Schon mal die perfekte Wirtschaftsform gesehen? Keine Arbeitslose, alle verdienen gutes Geld, alle sind sozial abgesichert, alle Menschen sind glücklich. Also mir persönlich ist sowas noch nie aufgefallen. Es ist Fakt, dass jede Form positive Seiten hat, die allerdings auch negative mit sich bringt.
    Beispiele:
    Bei der freien MW hindert dich nichts daran dein eigenes Geschäft aufzumachen und du kannst einkaufen, was du willst. Allerdings gibt es keinerlei Absicherungen wie z.B. eben diverse Versicherungen. Falls du arbeitslos wirst, hast du echt schlechte Karten.

    Also gibt es nur das kleinere Übel und das ist der Kommunismus bestimmt nicht^^
    Die Zentralverwaltungswirtschaft ist ja glaub ich eigentlich aus dem Kommunismus entstanden. Und das war einfach nur Müll.
    Natürlich ist die Vorstellung, dass jeder gleich ist schön, aber es ging einfach nicht gut. Meinungsfreiheit war ebenfalls so eine Sache. In unserer Wirtschaftsform kannst du deine Meinung offen kundtun, ohne dass du mit Konsequenzen rechnen musst. Bei der ZVW (ich weiß grad nicht, ob das kürzel wirklich so ist^^) solltest du am Besten nicht etwas gegen die Regioerung sagen. Zudamen wurde unter sehr langen Prozeduren von der Regierung festgelegt, wie viele Sachen produziert werden sollen im Jahr. Wenn diese Stückzahl erreicht wurde, musste man sich ja nicht mehr anstrengen. Die Menschen waren zwar zufrieden, da die keine Überstunden machen mussten, aber auf dem Weltmarkt kann man damit schlichtweg nicht mithalten.

    Ich finde unsere Soziale Marktwirtschaft eigentlich noch am Vernünftigsten
    Man hat sich ja eigentlich das Beste aus freie MW und ZVW herausgepickt und das zu einem neuen geformt. Wir sind abgesichert, aber es gibt durch den Wettbewerb der Unternehmen, einen Motor, der die Wirtschaft antreibt.

    Aufjedenfall ist die Zentralverwaltungswirtschaft totaler Schrott gewesen...tut mir leid ehemaligen Ossis, aber das war ein Griff ins Klöchen XD (Ja, ihr konntet nix dafür...aber trotzdem...)
    Ich glaube, das mit den Besatzungszonen dürfte bekannt sein

  5. #5
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    Ja, im Grunde ist die soziale Marktwirtschaft ok. Leider haben wir die immer weniger, wie man täglich sieht, es wird immer mehr eine freie Marktwirtschaft wie in den USA. Aber Kinners, was haben wir von irgendwann hunderten Post-, Telefon-, Strom- und Gasanbietern, die ja eigentlich nix tun, als die Ware von irgendwoher zu "vermitteln" (TeleDingdong hat keinen Meter Kabel im Boden)?? Es klingt erstmal schön, wenn man staatliche Monopole abschafft, aber irgendwann wenn die Gesetze des Marktes greifen, dann gehen viele meist kleine Firmen pleite und am Schluss haben wir im schlimmsten Fall wieder ein Monopol, dass dann aber im Gegensatz zu vorher unkontrolliert in privater Hand, vielleicht sogar irgendwo im Ausland sitzt.

    Man sieht's ja überall: McDonnald's statt "Trudi's Imbiss an der Ecke", MediaMarkt statt dem kleinen Elektroladen des Onkels, wo man eine Reparatur auch mal am Sonntag für ein Bier bekommt und Billigware aus China, verkauft bei H&M wo die Mitarbeiter scheinbar nix zu lachen haben. Schöne neue Welt.

    Am Ende bringt die neue vielfältige Welt nur noch mehr Kommerz-Einheitsbrei...

    Und die "Globalisierung" tut ein übriges. Die Marktwirtschaft geht nur so lange gut, wie Landes- und Marktgrenzen die selben sind. So bald wir einen Markt haben, wo die Polen im selben Markt sind wie wir, die aber andere Bedingungen haben, dann ist klar, dass die ganzen deutschen Firmen abhauen...

    Was eine Planwirtschaft bringt, wissen wir ja glaub' ich selber noch, ich hab' die Bilder von 1992 als ich "drüben" war noch im Kopf, das will was heißen!

  6. #6
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    meine geschichtslehrerin wird mir an den hals springen, aber ich denke, dass kommunismus theoretisch ein phantstische idee ist, weil jeder mensch das gleiche haben soll, die vergangenheit hat aber leider gezeigt, dass er nicht funktioniert.
    die soziale marktwirtschaft ist vielleicht momentan das beste system, wobei ich gleube, dass momentan nicht gerade besonders dazu beigetragen wird, dass sie sehr sozial ist. der staat mischt sich zwar immer mehr in den markt ein und wenn man sich mal anschaut, welchen ärger man mit den ganzen auflagen hat, wenn man z.b. ein firmengebäude bauen will, um die firma vergrößern zu können und mehr mitarbeiter einzustellen, dann könnte man fast meinen, der staat will das partout verhindern ( die firma meines vaters baut grade und es ist echt unglaublich ).
    andererseits zeigen doch z.b. die arbeitslosenquoten, dass im system was faul ist. fragt sich nur was und wie man es lösen sollte. ich gebe zu, ich hab keine ahnung, ich fürchte aber unsere politiker auch nicht, sonst hätten sie wohl schon mal was sinnvolles gemacht.
    ich denke, dass die soziale marktwirtschaft sich ein bisschen an die wirtschaftliche situation anpassen muss und dass bedeutet momentan: weniger sozial.
    eine freie marktwirtschaft ist für mich aber keine lösung, dann geht das so aus wie während der industrialisierung in england. ein funktionierender kommunismus wäre das beste, aber das scheint leider utopisch zu sein.
    Immer werden wir so bleiben
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  7. #7
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    der staat mischt sich zwar immer mehr in den markt ein und wenn man sich mal anschaut, welchen ärger man mit den ganzen auflagen hat, wenn man z.b. ein firmengebäude bauen will, um die firma vergrößern zu können und mehr mitarbeiter einzustellen, dann könnte man fast meinen, der staat will das partout verhindern
    Was haben Bauvorschriften mit dem Markt zu tun?

    andererseits zeigen doch z.b. die arbeitslosenquoten, dass im system was faul ist.
    Klar, Marktgrenze und Landesgrenze (oder besser "Regelgrenze") sind nicht mehr die selben. Dann wird die Arbeit dahin verlagert, wo's am bolligsten ist und die (größeren) Unternehmen gehen dahin, wo die Steuern niedrig sind...

    Autos kennt jeder, geht aber auch für viele andere Bereiche der Industrie: Früher haben sich die Leute einen VW, einen Opel, einen BMW oder gar einen Lloyd (kennt heute keiner mehr) gekauft. Heute kaufen die Leute massenweise Hersteller, die weder in Deutschland ansässig sind, noch hier in größererm Umfang in Werke oder anderweitig in Arbeit investiert haben. Dann braucht man sich halt nicht wundern, wenn die eigenen Arbeitsplätze dann langsam verschwinden...

    Besonders toll fand' ich die Bilder, wo Opel-Mitarbeiter gegen eine Werksschließung demonstriert haben und dabei Autos von Toyota, Nissan, Kia, Renault,etc. nebenan auf'm Firmenparkplatz standen... Okay, wenn nicht mal die eigenen Mitarbeiter ihre Produkte kaufen, weil sie meinen das wäre billiger, was will man dann machen?

  8. #8
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    eine Frage, über die ich mir, wie ihr euch sicherlich denken könnt, auch schon oft genug Gedanken gemacht habe

    zu einer endgültigen Antwort bin ich jedoch auch nicht gekommen - ich verabscheue Kapitalismus und Kommerz, aber ich kann mir auch nicht vorstellen dass wir (bzw unsere Damen und Herren Politiker) solche Sachen wie Arbeitslosigkeit ohne die großen Konzerne in den Griff bekommen könnten

    ein Idealtypus wäre eine Welt, in der die staatliche Wirtschaft selbst am freien Mrkt teilnimmt, in der also staatliche und private Betriebe miteinander konkurrieren .... allerdings hab ich in den zwei Jahren, in denen ich es bis zur Abwahl ertragen musste, das Fach Wirtschaft & Recht nie verstanden, also kann ich euch leider nicht sagen, ob diese Idee durchsetzbar wäre und wo da die Tücken liegen

    ich bin nicht gegen Globalisierung, ganz m Gegenteil, ich finde man muss die Wirtschaft im möglichst großen Rahmen, am besten weltweit, steuern, um möglichst effektiv zu sein und aus jeder Region der Erde das zu beziehen, was diese Region am besten kann ..... ich versteh einfach nicht, wieso man immer noch im großen Stil die Lausitz oder das Niederrheinland aufbaggern muss, wo man die Braunkohle doch auch viel billiger aus Übersee beziehen könnte und dafür in den meisten Regionen noch nicht einmal ein Dorf nach dem anderen wegbaggern müsste? ..... außerdem finde ich, durch globalisierung könnten sich die Unterschiede zwischen den Industriestaaten und der dritten Welt reduzieren und wir könnten endlich den Umweltschutz in den Griff kriegen und .... ich schweife grad ab ^^


    @Andi: was du 1992 im Osten gesehen hast, waren wohl nicht zwangsläufig die Folgen von 40 Jahren Planwirtschaft, sondern von 2 Jahren Marktwirtschaft ..... vor 1989/90 war die hiesige Wirtschaft wohl nicht gerade auf dem neuesten Stand, und beileibe nicht das, was man weltmarktfähig nennen würde ..... aber es hatte jeder einen Job, und das is doch wichtiger, oder? (vielleicht sollte man mal darüber diskutieren, was der eigentliche Sinn und Zweck der Wirtschaft ist^^) ..... so richtig weggebrochen ist das dann aber alles erst 1990/91, als dann die Mauer weg war und alle nur noch geil auf Westwaren gewesen sind und unsere Wirtschaft dagegen nicht mehr ankam


    was die Privatisierungen angeht, find ichs auch sehr übertrieben, wobei ich (*vor Andi in Deckung geh*) die Trennung von Bahn und Schienennetz gut finde; zwar sollte die Bahn ein staatlisches Unternehmen bleiben, aber, wie oben beschrieben, auch private Mitbewerber zulassen .... genauso ist es mit Post, Telefon, Strom, Wasser, öffentlichem Nahverkehr ..... alles Unrentable sollte dabei vom Staat getragen werden, wie die Wasserleitung nach Hintertupfingen oder der zweimal täglich verkehrende Linienbus nach Kleinkleckersdorf, damit das Ganze nicht zu Lasten der Verbraucher fällt .... selbst die USA, was ja eigentlich nur ein anderes Wort für freie Marktwirtschaft ist, haben vor ca. 20 bis 30 Jahren ihren Schienenpersonennahverkehr verstaatlicht, um mit diesem bisher ausschließlich privat betriebenen verlustreichen Wirtschaftszweig nicht mehr die zahlreichen Güter transportierenden Bahnunternehmen zu belasten und trotzdem den Personenverkehr auf der Schiene zu erhalten


    abschließend noch ein paar Fragen (bzw eine Frage mit verschiedenen Beispielen), über die jeder für sich mal nachdenken sollte

    Welche Welt ist besser bzw in welcher Welt wollt ihr lieber leben?
    -eine Welt in der manche 3x im Jahr nach Mallorca, auf die Kanaren oder in die Domrep fliegen, während andere nicht wissen wo sie das Geld dazu hernehmen sollen; oder eine Welt wo jede Familie 1x im Jahr in den Harz, an die Ostsee, ins Thüringer Schiefergebirge u.ä. fahren kann?
    -eine Welt, in der sich jeder halbwegs guter betuchte (dieser Ausdruck stammt von Heinz K. aus D., einem alten Kommunisten, der heute Geldanlagen verkauft^^) alle 3 bis 4 Jahre ein neues Auto für 25000 Euro kauft, je protziger desto besser, oder eine Welt, in der eine Familie ein Auto mit 25, oder in etwas größeren Fällen auch 45 PS fährt, was dann 20 Jahre hält?
    - eine Welt in der Schulhefte 10 Pfennig (=2,5 Cent), Schallplatten (bzw heute wären es CDs^^) 16,10 Mark (=4 Euro) und ein Stück Butter 20 Pfennig (=5 Cent) kostet, oder unsere heutige Welt? Schulbücher waren da schon etwas teurer und beliefen sich auf ca. 4 bis 5 Mark. Der mit Abstand höchste Preis, den ich je auf einem DDR-Buch gesehen habe (ein voluminöses Werk über die Olympischen Spiele 1980), waren unvorstellbare 90 Mark, nach heutigem Stand etwa 22,50 Euro
    - eine Welt, die keine Kindergarten-, Studien- und Praxisgebühren kennt, oder die Bundesrepublik Deutschland?

    ich will nicht alles schönreden, ich weiß dass vieles an der DDR nicht gut war, gerade auch in wirtschaftlicher Sicht, zB was die Verfügbarkeit vieler Waren anging - aber ich finde schon, dass es sich über das oben Genannte mal nachzudenken lohnt, und dass man sich mal fragen sollte, was eiinem wichtig ist im Leben
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


    Ich kann euch spüren!

  9. #9
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    @Andi: was du 1992 im Osten gesehen hast, waren wohl nicht zwangsläufig die Folgen von 40 Jahren Planwirtschaft, sondern von 2 Jahren Marktwirtschaft .....
    Ähm... ja *lol* "wir in Bayern" haben seit 1945 Marktwirtschaft und bei uns war auch 1992 noch an den meisten Häusern der Putz dran und staubige Kohlehaufen haben wir auch schon seit längerem nicht mehr vor den Häusern gehabt...

    vor 1989/90 war die hiesige Wirtschaft wohl nicht gerade auf dem neuesten Stand, und beileibe nicht das, was man weltmarktfähig nennen würde ..... aber es hatte jeder einen Job, und das is doch wichtiger, oder? (vielleicht sollte man mal darüber diskutieren, was der eigentliche Sinn und Zweck der Wirtschaft ist^^) ..... so richtig weggebrochen ist das dann aber alles erst 1990/91, als dann die Mauer weg war und alle nur noch geil auf Westwaren gewesen sind und unsere Wirtschaft dagegen nicht mehr ankam
    Es hatte jeder einen Job... Najaaaa, das ist so eine Halbwahrheit der Geschichte. Offiziell schon, aber wenn man Stellen doppelt und dreifach besetzt, dann geht das mit der Vollbeschäftigung... Man sieht's ja da dran, dass wir jetzt rund um München eure ganzen ehemaligen Reichsbahner haben: "Dää Fohgodään biddää..." & "DääBää Rägiöö Öberbayern..." *fg* Die älteren sind unkündbar und müssen halt irgendwo hin! So viele Strecken wurden dann nach 1990 bei euch nicht dichtgemacht, als dass man das dadrauf zurückführen könnte...

    so richtig weggebrochen ist das dann aber alles erst 1990/91, als dann die Mauer weg war und alle nur noch geil auf Westwaren gewesen sind und unsere Wirtschaft dagegen nicht mehr ankam
    Was ich gesagt habe: Da war plötzlich die Markt- und die Landesgrenze nicht mehr die selbe, ein sehr krasses aber gutes Beispiel dafür, was passiert, wenn in einem Markt unterschiedliche Bedingungen herrschen...

    wobei ich (*vor Andi in Deckung geh*) die Trennung von Bahn und Schienennetz gut finde; zwar sollte die Bahn ein staatlisches Unternehmen bleiben, aber, wie oben beschrieben, auch private Mitbewerber zulassen
    Kannst wieder raufkommen. Ich bin auch nicht dafür, dass irgendwann die Bahninfrastruktur vor meiner Haustür einer taiwanesischen Heuschrecken... ähm... Investmentgruppe gehört... Was das andere angeht: In dem Fall sollte sich der Staat aber dann völlig aus dem Fahrbetrieb selbst raushalten und nicht wie jetzt der Bahn AG so viele Milliarden in den A... schieben, wie in den fast 50 Jahren "Bundesbahn". Dann soll die auch selber sehen, wo sie am Markt bleibt. Aber ich sag' euch eins: Wer eine Grundversorgung wie die Eisenbahn den Börsenfuzzies ausliefert, muss sich nicht wundern, wenn die merken, dass sich Bahnbetrieb nicht in dem Maße wie wir es gewohnt sind, nicht rentabel betreiben lässt. Die Bahn war und ist immer ein Zuschussbetrieb, anders geht das nicht. Eine Bahn wo man 100 km zum nächsten ICE-Bahnhof mit'm Auto fahren muss, weil nur einige wenige Strecken wirklich was abwerfen, kann nicht überleben, da die Eisenbahn ein Gesamtsystem ist, das nur in seiner Gesamtheit funtioniert...

    Aber das mit der (teils) privatisierten Bahn in vielen kleinen Stückchen hatten wir bis etwa 1920 schonmal, hat damals auch schon nicht funktioniert, obwohl die Ausgangslage durch wenige schlechte Straßen und kaum Autos als Konkurrenz deutlich besser war als heute!!

    Das war übrigens auch eine gute Sache an der DDR, die haben ihr Bahnsystem als wichtigen Bestandteil des Verkehrssystems angesehen (Trabbis gab's halt nicht für alle und ob es so lustig war, damit weit zu fahren...^^) und auch entsprechend gefüttert, aber heute hat man das nicht mehr nötig... Naja, ich werde die Re-Staatlichung der Bahn oder alternativ deren Verschwinden wohl noch miterleben, mal sehen...

    alles Unrentable sollte dabei vom Staat getragen werden, wie die Wasserleitung nach Hintertupfingen oder der zweimal täglich verkehrende Linienbus nach Kleinkleckersdorf, damit das Ganze nicht zu Lasten der Verbraucher fällt
    Richtig, die Bahn hat den InterRegio abgeschafft und entweder in einen teureren InterCity umgewandelt (außer dem Namen und dem Preis blieb alles beim alten) oder - was öfter vorkam - man hat den Staat dazu genötigt Nahverkehr zu bestellen. Und wie viele vielleicht wissen, bezahlen die Bundesländer den Nahverkehr nach Hintertupfingen - und der Bund zahlt so Sachen wie diese Milliardengräber von ICE-Strecken und vielleicht sogar bald einen Transrapid, dass der Stoiber näher an Bayern rückt - oder so...

    -eine Welt in der manche 3x im Jahr nach Mallorca, auf die Kanaren oder in die Domrep fliegen, während andere nicht wissen wo sie das Geld dazu hernehmen sollen; oder eine Welt wo jede Familie 1x im Jahr in den Harz, an die Ostsee, ins Thüringer Schiefergebirge u.ä. fahren kann?
    Nein nein... ich will eine Welt wohin jeder reisen kann, wohin er will...

    -eine Welt, in der sich jeder halbwegs guter betuchte (dieser Ausdruck stammt von Heinz K. aus D., einem alten Kommunisten, der heute Geldanlagen verkauft^^) alle 3 bis 4 Jahre ein neues Auto für 25000 Euro kauft, je protziger desto besser, oder eine Welt, in der eine Familie ein Auto mit 25, oder in etwas größeren Fällen auch 45 PS fährt, was dann 20 Jahre hält?
    Ersteres. Wer will ein Auto was 20 Jahre hält? Niemand, denn das verhindert Fortschritt, gerade in Sachen Umwelttechnik. Unser doch recht protziger Audi (okay, hier zählt der fast als Kleinwagen^^) erzeugt trotz dem dreifachen Gewicht, der vielfachen Motorleistung und des viel größeren Komforts durch viele elektrische Verbraucher weniger Schadstoffe als ein Trabbi, der jetzt halt 20 Jahre gehalten hat - aber die Abgaswerte von 197x/8x hat. Und dann wäre da die Fahrzeugsicherheit. In 20 Jahren tut sich bei der Entwicklung nicht nur bei Autos halt einiges...

    Und wenn alle ein Auto 20 Jahre haben, dann steigt auch die Arbeitslosigkeit, weil für alle 20 Jahre mal was entwickeln, bräuchte man warscheinlich so grob geschätzt 1 000 000 Leute weniger, die irgendwo mit Entwicklung/Verkauf zu tun haben...

    - eine Welt in der Schulhefte 10 Pfennig (=2,5 Cent), Schallplatten (bzw heute wären es CDs^^) 16,10 Mark (=4 Euro) und ein Stück Butter 20 Pfennig (=5 Cent) kostet, oder unsere heutige Welt? Schulbücher waren da schon etwas teurer und beliefen sich auf ca. 4 bis 5 Mark. Der mit Abstand höchste Preis, den ich je auf einem DDR-Buch gesehen habe (ein voluminöses Werk über die Olympischen Spiele 1980), waren unvorstellbare 90 Mark, nach heutigem Stand etwa 22,50 Euro
    Da wo Schulhefte 0,05 EUR kosten, verdienen die Leute nicht im Schnitt 1500-2000 EUR bzw. bekommen minimum um die 340 EUR Sozialhilfe oder wie das in dieser Welt heißen würde... Irgendwo müssen die hohen Löhne halt herkommen...

    - eine Welt, die keine Kindergarten-, Studien- und Praxisgebühren kennt, oder die Bundesrepublik Deutschland?
    Ein Kollege von mir ist 2001 aus Bulgarien gekommen, weil er dort weder ein Studium bekommt, noch jenes bezahlen kann, noch hinterher überhaupt einen Job hätte. Er fragt sich immer, warum die Deutschen so viel meckern...

    aber ich finde schon, dass es sich über das oben Genannte mal nachzudenken lohnt, und dass man sich mal fragen sollte, was eiinem wichtig ist im Leben
    Hab' ich. Deshalb kann ich der ganzen Ostalgie kaum was abgewinnen. Ein Land, das verhindern musste, dass die Leute abhauen muss irgendwo einen Fehler im System haben...

    Ach übrigens: Kennt ihr die Stadt mit dem mit Abstand höchsten Ausländeranteil: München, da wohnen um die 23% ohne deutschen Pass. Zum Vergleich auf Platz 2: In Berlin, wo man meinen könnte, dass es die meisten hat, sind's laut Süddeutscher Zeitung um die 15%. Und der Rest von Bayern um München rum wächst auch als angeblich einziges Bundesland sowohl durch Zuwanderung (was man nicht glauben würde, wenn man Beckstein kennt^^) als auch durch Geburten, zwar nicht in allen Teilen, eher im Süden, da aber extrem - unser 5000 Einwohnerort soll in den nächsten 5-10 Jahren um 800 wachsen, wo auch immer die alle herkommen sollen. Und das im wohl "schwärzesten" und kapitalistischsten Bundesland der BRD... Komisch...

    Dass die Industrie wegen der schönen Landschaft hier ist, halte ich für ein Gerücht, bei den ganzen halbschwulen Schickimickis kann ich mir das aber durchaus vorstellen.

  10. #10
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    hmmm...also ich mach hier keine so großen Ausführungen...prinzipiell geb ich Rockgroupie Recht: eigentlich ist der Kommunismus das beste...aber in real nun mal nicht umzusetzen.
    Siehe Zitat Andi:
    Wer will ein Auto was 20 Jahre hält?
    DAS wäre/ ist mir so Wurscht! Was die Umwelt angeht, ok, da geh ich noch mit. Aber wenn wir andre Beispiele nehmen- wer will schon einen 20 Jahre alten PC? Eben, auch niemand. Und solang die Menschheit so denkt, wird das nix mit Kommunismus (also wird es wohl nie was )

    Da wo Schulhefte 0,05 EUR kosten, verdienen die Leute nicht im Schnitt 1500-2000 EUR bzw. bekommen minimum um die 340 EUR Sozialhilfe oder wie das in dieser Welt heißen würde... Irgendwo müssen die hohen Löhne halt herkommen...
    Da wo Schulhefte 5 Cent kosten, braucht man auch keine Millionen aufm Konto^^

    eine Welt in der manche 3x im Jahr nach Mallorca, auf die Kanaren oder in die Domrep fliegen, während andere nicht wissen wo sie das Geld dazu hernehmen sollen; oder eine Welt wo jede Familie 1x im Jahr in den Harz, an die Ostsee, ins Thüringer Schiefergebirge u.ä. fahren kann?
    Nein nein... ich will eine Welt wohin jeder reisen kann, wohin er will...
    Jetzt zieh dicht halt nich dauernd am Beispiel DDR hoch^^ der Kommunismus will ne klassenlose Gesellschaft ohne Staat --> also kann man auch überall dahin, wo man will! Außerdem, was nützt es mir, theoretisch ans Ende der Welt zu fahren, wenn ich nicht das Geld dafür hab? im Endeffekt bleibt mir genauso nur der Finger auf der Landkarte...ob nun der Staat oder mein Portemonnaie was dagegen haben macht da nich so den Unterschied^^

    Fazit: Die soziale Marktwirtschaft ist unter den Wirtschaftsformen nun mal das kleinste Übel.
    Allerdings hat Steffen Recht mit seiner ganzen DDR-Argumentation, in punkto "Wissen, was wirklich wichtig ist..."
    Und als der Fidel Castro im Sommer (angeblich^^) todkrank war, hat irgendein Experte nen ziemlich wahren Satz gesagt:
    "Wenn Fidel stirbt, wird sich in Kuba viel verbessern, aber nicht das Soziale."
    Ich liebe dieses Leben.

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