@ esiststeffen: Ja, ich hatte alle drei Fächer. Deren Unterschiede dachte ich eigentlich ausführlich in meinem vorherigen Beitrag dargelegt zu haben.
...Nunja, ich wollte auch zuerst hinschreiben, ob du an nichts glaubst, doch das erschien mir zu billig, da ich dich nicht so einschätzen würde. Denn ohne einen Glauben ist, man muss es so absolut sagen, das Leben leer und sinnlos. Ich meine damit nicht, dass man auf das Jenseits hinarbeitet, ich selber glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, doch Gott als etwas Absolutes hat uns Werte mitgegeben, wie die Vernunft, die jedem Menschen zu eigen ist. Man merkt dies daran, dass sich keiner beschwert, dass er mehr davon haben möchte, sondern jeder mit seinem Anteil zufrieden ist. Ohne Gott gibt es keinen Sinn, denn warum bist du hier auf die Welt gekommen, wenn du nichts Absolutes in dir hast, sondern einfach nur verursacht worden bist? Natürlich kann man Gott nicht beweisen, man muss es in diesem Sinne glauben, doch wir sind als denkendes Lebewesen geschaffen worden, somit glaube ich nicht, dass wir rational funktionieren und nur alles das wahr ist, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können oder Teil des Kausalgesetzes ist, wie dies der Empirismus besagt. Über dieses Stadium ist man in der Philosophie hinweggekommen, denn wie Kant schon sagte: "Anschauungen ohne Begriffe sind leer." Diese Begriffe müssen von irgendwo her gekommen sein, denn wir haben sie nicht geschaffen, so wie auch der Rationalismus diese von Gott gegeben sieht. Der Mensch hat somit zum einen seine Vernunft und zum anderen seine Sinneswahrnehmung, mit der er Dinge in sich aufnehmen kann und sie zu verstehen versucht. Um nun Erklärungen für diese Begriffe zu finden, bedient er sich der Philosophie, die wiederum sehr stark mit Gott zusammenhängt, in Mittelalter bezeichnet man die Philosophie als Magd der Theologie, während sie sich in der Neuzeit wieder davon gelöst hat, jedoch höchst selten ohne sie auskommt. Es mag einige gegeben haben, die dies versucht haben, wie Feuerbach oder Marx, doch auch sie konnten auf die Fragen "Was ist der Sinn des Lebens?" oder "Wie sind wir entstanden?" keine Antwort geben. Als Atheist gibt es nämlich keine Vergebung, da wir ja nur logische Ereignisse aus vorher stattgefundenen Sachverhalten sind. Es gibt zudem keine ethischen Werte, denn wer verhält sich schon ethisch, wenn es keine absoluten Werte in uns gibt, wie die unsterbliche Seele, wie dies Kant bewies. Laut ihm kann man solche absoluten Werte wie Freiheit, die Unsterblichkeit der Seele und Gott nicht in der Theorie beweisen, sondern muss sie in der Praxis postulieren, quasi so tun als ob sie da wären, denn was würde uns sonst zu moralischem Handeln verpflichten?