herrlich
um es noch ein für alle Mal klar zu sage, Anika: du kannst selbstverständlich jede Partei wählen, von der du meinst, dass du dich danach besser fühlst; von mir aus auch gerne die Rentnerpartei oder die Tierschutzpartei oder die Violetten .... nur bitte, bitte erwarte dafür dann nicht auch noch Verständnis von mir - danke
abgesehen davon: auf Besserwisserei nicht so stehen, aber gleichzeitig Westerwelle zu wählen ist für mich ein Widerspruch in sich ^^ (ansonsten teile ich Kristins Meinung zu diesem Mann vorbehaltlos )
ich sag übrigens auch gar nicht, dass ich grundsätzlich alles, wofür 'meine' Partei so eintritt, gutheiße und unterstützen möchte (und zumindest zur Landtagswahl hatte ich wirklich erwogen, die Stimmen mit einer weiteren Partei zu splitten) ..... aber letzten Endes hab ich mich dann doch so entschieden, wie ich mich entschieden habe, weil ich den Eindruck hatte, dass meine Stimme so am meisten bewirkt und weil ich - jetzt mal von der grundsätzlichen Ausrichtung der Partei her gesehen, gar nicht mal so sehr gemessen an konkreten programmatischen Forderungen - der Meinung war, dass diese Partei die richtigen Ziele verfolgt ..... insofern bin ich der Meinung, das Richtige gewählt zu haben, ja
natürlich besteht auch genausosehr die Möglichkeit, dass ich im Irrtum bin und dass in Wahrheit Anika die richtige Partei gewählt hat ..... aber bis zum Beweis desselben gehe ich vom Gegenteil aus
@Robert:
selbstverständlich muss man wirtschaftlich handeln, wo es nötig ist ..... aber im Zweifelsfall sollten nicht die Interessen der Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehen, sondern die Interessen der Bürger
ich möchte nicht wissen, ob wir heute überhaupt noch Theater, Bibliotheken, Museen, .... aus eigener Anschauung kennen würden, wenn in diesem Land nur das eine Daseinsberechtigung hätte, was Gewinn abwirft ...... und mit der Schließung von Postfilialein und Provinzbahnhöfen erleben wir ja gerade etwas ganz Ähnliches ...... und gleiches gälte zB auch für Gesundheitsversorgung, ÖPNV, Gas-, Wasser-. Stromversorgung usw. - für die FDP mögen es Dienstleistungen sein, für mich Bürgerrechte
Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....
Ich kann euch spüren!
Jeder Politiker ist auf seine Weise ein Besserwisser - dann dürfte man ja niemanden mehr wählen. Warum gehst du eigentlich nicht in die Politik, Steffen...
Wir werden hier sowieso nicht auf einen Nenner kommen. Ich lasse dir gerne deine Meinung, so lange du mir meine lässt.
Und nun lasse ich es wirklich mit diesem Thread.
Geändert von VJ_Nicky (29.09.2009 um 23:27 Uhr)
das es bei politischen debatten (fast) immer verschiedene standpunkte vertreten und es daher bei solchen meistens ziemlich hoch her geht, ist doch normal. dennoch finde ich, dass die diskussion in diesem thread sich in einem recht friedlichen und ruhigen rahmen bewegt. ich versteh jetzt auch nicht so ganz, warum sich manche leute angegriffen fühlen oder gar den thread komplett verlassen wollen.
liebe VJ_nicky und juli vielleicht könntet ihr ja konkret sagen, was euch an dieser diskussion so extrem stört, dass ihr hier nicht mehr weiter diskutieren wollt. bei nicky hab ich das gefühl, dass dein hauptproblem ist, dass du hier als FDP-anhängerin der minderheit angehörst. ich fänds schön wenn du hier weiter schreiben würdest, da so eine diskussion doch erst richtig interessant wird, wenns verschiedene standpunkte gibt. vielleicht könntest du (und auch du juli) mal genauer sagen, was für euch bei eurer wahlentscheidung wichtig war und warum ihr, dass was ihr gewählt habt "gut" und das andere "schlecht" findet.
@VJ_Nicky
ich hatte extra (!) noch dazu geschrieben, dass ich nicht die rechte extreme meine. warum stört dich dass so, wenn ich die cdu als eher rechts orientierte partei bezeichne? was soll sie denn sonst sein? eine linke partei? es stört doch auch keinen, wenn ich die spd als linke partei bezeichne. wenn ich vom politischen "links" spreche, meine ich doch auch nicht sofort die SED oder die APPG. steffen hat doch schon erklärt, dass sowohl "rechts" als auch "links" jeweils ein sehr breites spektrum bedeutet. es gibt zum einen die rechts- und die linksextremen, wozu ich wie gesagt weder die union/FDP zählen würde noch die SPD, aber auch ein "rechts" und ein "links" was näher an der mitte ist. wenn ich sagen würde, es gebe keine politischen richtungen (oder um dich zu zitieren "schubladen") dann hätten wir nur noch parteien der mitte, die alle gleich sind und die wir auch nicht mehr wählen brauchen (also demnach auch keine demokratie).
und zu dem den zwei äußerungen von sk8er_girl über die du dich aufgeregt hast ("guidolein" und "schwuler außenminister") muss ich sagen, dass ich auch gerne mal von "angie", "ypsi", oder dem "schwulen berliner bürgermeister" spreche ohne das in irgendeine art und weise böse zu meinen (ganz im gegenteil, die letzten beiden genannten gehören sogar einer partei an, die ich gar nicht mal so schlecht finde).
@topic
ich persönlich hätte mir eine rot-rot-grüne koalition gewünscht, wusste aber auch schon vor der wahl, dass das zumindest diesmal noch ein wunschdenken bleiben wird. ich glaube aber, dass sich die spd entweder bei der nächsten, oder aber spätestens bei der übernächsten bundestagswahl gegenüber der linken öffnen wird. bei den grünen damals wars auch nicht anders, die wurden zu beginn auch verteufelt und die spd hat am anfang auch jegliche zusammenarbeit mit ihnen abgelehnt. die leute brauchen zeit um sich an neues zu gewöhnen und in ein paar jahren wird auch keiner mehr die linken als gefahr sehn.
warum ich mir diese konstellation gewünscht hätte, will ich jetzt nicht noch mal genau erläutern, da sk8er_girl und steffen es eigentlich schon genauso erklärt haben, wie ich es auch getan hätte. in diesem zusammenhang möchte ich aber nochmal zwei zitate einfügen, die mir besonders gut gefallen haben und die ich genauso unterschreiben würde:
Um zusehen, dass ohne Kernkraft- und Kohlekraftstrom, wir alle im Dustern sitzen würden:
Quelle: E.ON KraftwerkeGrundlastkraftwerke
Diese arbeiten rund um die Uhr. Es sind Kraftwerke, die mit besonders kostengünstiger Primärenergie betrieben werden. In der Grundlast werden vor allem Laufwasser-, Braunkohle- und Kernkraftwerke eingesetzt.
Mittellastkraftwerke
Sie sind im Betrieb flexibler, können also schneller zu- und abgeschaltet werden. Ihre Baukosten sind niedriger, ihre Energiekosten hingegen höher als die der Grundlastkraftwerke. Zu dieser Gruppe gehören vor allem Steinkohle-, zum Teil auch Erdgas- und Ölkraftwerke.
Spitzenlastkraftwerke
Sie starten aus dem Stand minutenschnell auf Höchstleistung. Weil sie nur in kurzen Zeiten des Spitzenbedarfs arbeiten, spielen ihre Betriebskosten nur eine untergeordnete Rolle. Spitzenlastkraftwerke sind zum Beispiel Gasturbinen-, Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke.
Ihr seht, ohne geht es derzeit nicht!! Sie (die Kraftwerke) von jetzt auf gleich abschaffen zu wollen, wäre blöd!
Hätte ich ja nix dagegen, aber ich bin da einfach skeptisch. Ich denke einfach, dass sie nicht daran gedacht haben und schwarz-gelb sichern wollten- aber letztendlich wissen das nur die FDP-Wähler selbst, ist nur meine Theorie.
Zur Atomenergie: dass E.ON das so sieht, verwundert mich nicht, es gibt auch Stimmen von der andren Seite. Gestern hab ich einen Artikel gelesen, in dem steht, dass wir sogar jetzt schon ohne auskommen könnten. Leider hab ich ihn nicht mehr gefunden, aber auch folgender Artikel ist interessant:
Dort steht zwar auch, dass man die Mehreinnahmen für erneuerbare Energien einsetzen könnte, aber eher glaube ich an den Weihnachtsmann.
Wie gesagt, der mit der SPD verhandelte Atomausstieg 2021 war ein guter Kompromiss. Das Problem ist nicht, dass wir nicht genug Strom ohne AKWs und Kohlekraftwerke bauen könnten, sondern dass wir es nicht wollen. Als damals durch die ganzen Medien ging, dass es hinsichtlich des Klimwandels 5 vor 12 steht, haben alle erstmal ganz geschockt getan und versucht, irgendwas zu ändern. Mittlerweile ist das anders, da wird sich sogar drüber aufgeregt, dass jetzt nach und nach die Glühbirnen abgeschafft werden und wir Energiesparlampen benutzen sollen. Hauptargument ist dann meist, dass da ja Quecksilber drin ist. Wir haben jahrelang Thermometer mit Quecksilber benutzt und keiner ist dran gestorben, aber wenn man etwas zum kritisieren suchen will, dann findet man es auch.....
Gut, Umweltschutz und Atomenergie haben streng genommen nichts miteinander zu tun, da AKWs theoretisch sicher und sauber sind. Aber das ist viiiiel zu kurz gedacht- was ist denn mit der Endlagerung? Wie man vor kurzem gehört hat, waren die Gutachten, dass Gorleben (oder war es Asse? bin mir nicht ganz sicher...) als Endlager gut geeignet ist, von der Kohl-Regierung geschönt.
Und ja, theoretische Sicherheit klingt hübsch- bis mal ein Flugzeug über einem AKW abstürzt. Oder eben irgend etwas anderes passiert, Krümmel wurde ja vor einiger Zeit schon mal abgeschalten- merkwürdig, wo AKWs doch SOOO sicher sind.
Wenn Frau Dr. Angela Merkel und Herr Dr. Guido Westerwelle (man möchte ja politisch korrekt sein ^^) meinen, dass Atomenergie gut ist, dann sollen sie doch in die direkte Nachbarschaft eines AKWs ziehen. Ich guck für euch mal in die Zukunft- das würden die im Leben nicht tun!
Zur SPD:
Wie gesagt, ich mag Steinmeier...aber irgendwie....wäre es doch besser für die Erneuerung gewesen, wäre er nicht Fraktionsvorsitzender geworden. Auch Sigmar Gabriel ist sicher nicht die schlechteste Wahl, aber so ein richtig radikaler Neuanfang ist das nicht. Trotzdem- irgendwie schaut es so aus, als würden jetz all diejenigen ausgesiebt, die gegen ein Linksbündnis sind. Ich glaube daher fest dran, dass rot-rot-grün das nächste Mal eine realistische Option ist. Aber auch die Linkspartei muss dafür was tun- ich glaube zB nicht, dass die SPD mit Lafontaine zusammenarbeiten würde- da sind doch noch zuviele persönliche Eitelkeiten im Spiel und Lafontaine kommt mir nach wie vor so vor, als würde er sich noch an der SPD rächen.
Auf jeden Fall bin ich gespannt, was Herr Matschie heut Abend sagt- ob er denn nun Koalitionsverhandlungen mit Linkspartei und den Grünen macht, oder ob er doch brav mit der CDU koaliert....
Ich liebe dieses Leben.
Ich mag Steinmeier nicht. Was er in den letzten Jahren gemacht hat war keine sozialdemokraftische Politik, sondern eine Politik, die ich der CDU oder FDP zutraue.
Ich sage nur: Hartz 4 (und er ist weiterhin davon überzeugt), Rente ab 67 usw.
Natürlich ist daran nicht nur Steinmeier schuld, aber er ist gewissermaßen eine Symbolfigur der Politik der SPD in den letzten Jahren. Das rechte Spektrum der SPD führte in den letzten Jahren (siehe Schröder, Steinmeier)und das linke wurde so gut es geht unterdrückt (Nahles!). Ein Tausch dessen wird Notwendig sein, um frischen Wind in das vermoderte Schloss zu bringen.
Franziska Drohsel und Björn Böhring fordern es genau richtig - jetzt müssen die jungen ran. Wenn das nicht passiert sehe ich auch keinen guten Weg für die SPD.
Wenn Mali so lieb drum bittet...
Aber: Ich habe nie gesagt, dass ich die FDP gewählt habe (weil du, Mali, speziell diese Partei genannt hattest). Ich werde auch nicht sagen, was ich gewählt habe - hat von euch ja auch niemand getan.
Für meine Wahlentscheidung war aber zum einen wichtig, dass ich fand, dass Frau Merkel in den letzten Jahren eigentlich sehr sympathisch rüberkam und ihren Job auch gut gemacht hat. Wichtig: Meine Meinung!
Zum anderen bin ich danach gegangen, was für mich speziell momentan wichtig ist. Und dazu gehört nunmal - so ehrlich bin ich - weder die Frage nach einem Mindestlohn noch nach Studiengebühren. Sicher ist das egoistisch, aber mal ehrlich - würdet ihr etwas wählen, nur weil euer Nachbar es will, ihr das aber gar nicht braucht? Wir sind doch alle ein bisschen egoistisch.
Und zum Thema "was stört an dieser Diskussion": Mich stört, dass einerseits verlangt wird, "wir" sollen die Meinung anderer akzeptieren bzw. von "unserer" Meinung sagen "ja, ihr habt Recht, die Partei xy ist blöd, die Wahl von z wäre besser gewesen" - das andersrum aber nicht so gehandhabt wird. Und das finde ich unfair.
@Andrea:
Ich habe deinen Post so verstanden, dass du mich davon überzeugen willst, dass wir Atomkraftwerde brauchen und dass sie nicht sofort abzuschaffen sind - aber genau das hatte ich doch auch gesagt
And this life I lead it's a curious thing, but I can't deny the happiness it brings