Depressionen

[Sk8er_Girl]

Angststörung und Depression sind doch aber nicht das gleiche, wenngleich es sicherlich eine Schnittmenge gibt?

Ansonsten, joa, ist es schon so, dass es eben jeden treffen kann, wenngleich ich mir trotzdem mehr Klahrheit wünschen würde, was nun Depression, was nun Burnout, was Angststörung etc. ist bzw. besser gesagt, wann denn eigentlich der Fall eintritt, dass es behandelt werden muss und derjenige ausfällt. Und dass die Begrifflichkeiten nicht so inflationär gebraucht werden, dass sie zu Mode"krankheiten" avancieren.
Ich mein, der macht das ja sicherlich nicht gern, dass er die Tour abbläst, ich red da jetzt eher von der normalen Arbeitswelt und bin da wohl auch ein wenig voreingenommen, v.a. was Burnout angeht

[kitakyushu]

Nein, Angststörungen und Depressionen sind in keinem Fall das Gleiche, können aber häufig komorbid auftreten, d.h. die eine Störung entwickelt sich aus der anderen und sie treten dann gleichzeitig auf.
Die Diagnose "Bournout" als solche gibt es nach ICD-10 übrigens gar nicht, d.h. kein Therapeut und keine Klinik kann damit arbeiten.

[Sk8er_Girl]

Und weshalb wird man dann offiziell krankgeschrieben, wenn es dann landläufig heißt, dass jemand Burnout hat?
Ich hatte das schon mal gelesen, aber wieder vergessen und wenn du da eh firm bist, wäre es nett, wenn du mir das nochmal sagen könntest

[kitakyushu]

Naja, der Arzt/Psychologe sagt dann in etwa zum Patienten "Sie haben das, was man im Volksmund ein Bournout nennt" und auf die Krankschreibung schreibt er eine F32.1 d.h. eine mittelgradige depressive Episode oder ähnliches, weil er sonst nicht abrechnen kann.

[Sk8er_Girl]

Ok, danke...

Wiki sagt:

F32.0 - Leichte depressive Episode (Der Patient fühlt sich krank und sucht ärztliche Hilfe, kann aber trotz Leistungseinbußen seinen beruflichen und privaten Pflichten noch gerecht werden, sofern es sich um Routine handelt.)
F32.1 - Mittelgradige depressive Episode (Berufliche oder häusliche Anforderungen können nicht mehr oder – bei Tagesschwankungen – nur noch zeitweilig bewältigt werden).

Aber es ist doch gewissermaßen auch eine "Typsache", ob man bestimmte Pflichten noch erledigen kann oder sich dazu zu schwach fühlt...bzw. wann man einen Schlussstrich zieht und sagt "Nä, Leute, das kanns doch nicht sein, ich kann nich mehr"....

[kitakyushu]

Naja, es hängt auch immer von der Schwere der Erkrankung ab, wie viel Antrieb eine Person noch hat verschiedene Dinge zu erledigen.

[andrea81]

Wobei selbst bei einer schweren Episode gewisse Dinge noch funktionieren (müssen), um nicht ganz zusammen zu brechen. Bei mir ist das der Job, ohne den ich noch aufgeschmissener wäre...

[Malibun]

Bei einer schweren Episode funktioniert in der Regel gar nichts mehr. Das kann so weit gehen, dass elementaren Dingen wie duschen und essen (/kochen/einkaufen) nicht mehr nachgegangen werden kann.
Wenn du noch arbeiten kannst, dann ist das ziemlich gut, aber leider nicht jedem Depressiven gegönnt. Manche Dinge müssen zwar funktionieren, tun es aber trotzdem nicht.

[andrea81]

Genau! Ich nutze meine verhandenen Kräfte trotz schwerer Erkrankung um weiter zu kommen und irgendwann geheilt zu sein und nicht regelmäßig Gast in der Klapse zu sein...

[Malibun]

Aber nicht jeder kann das. Manche schwerst Depressiven haben keine vorhandenen Kräfte mehr. Und Dauergast in der Klappse zu sein, ist nicht unbedingt etwas das man sich aussucht.