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Thema: Depressionen

  1. #21
    Mitglied im Juli-Fanclub Avatar von ~maria~
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    Standard AW: Depressionen

    Zitat Zitat von madeleine Beitrag anzeigen
    @Maria: Wie gehst du mit der "leichtfertigen" Verwendung des Begriffes "depressiv" um? Eine Freundin von mir, deren Vater unter Depressionen leidet, ist da ziemlich empfindlich, wenn man z.B. sagt "da wird man ja depressiv!" Wie empfindest du das? Fühlst du dich dann irgendwie persönlich angegriffen oder ähnliches? Findest du, dass die Gesellschaft feinfühliger mit solchen Begriffen umgehen sollte?
    Naja so Begriffe wie "deprimierend"/"depri" kommen ja oft vor - was ja auch passend ist. Bei deinem Beispiel würde ich glaub ich nur innerlich lachen und mir den Rest dazu denken. Ein Freund von mir hat eine depressive Mutter und leidet darunter auch oft sehr. Er sagt aber auch öfters mal so Sachen wie die *** ist mal wieder so depressiv" über eine aus meiner Stufe, die gerne mal schlechtgelaunt ist

    Was ich aber garnicht mag ist dieses "ja und dann wurd er halt depressiv und hat sich umgebracht", was gerne mal so nebenbei gesagt wird. Weil dabei oft das "depressiv und hat sich umgebracht" sozusagen als ein einziges Wort verwendet wird, als wäre die Depression so der letzte Punkt der am Schluss noch kommt und als wäre der Suizid die selbstverständliche und unumgängliche Folge davon. Wenn es so weit kommt, dass ein Mensch sich das Leben nehmen will, dann liegt meist ein sehr langer Weg hinter ihm auf dem er so lange kämpfen musste, bis ihm die Kraft letztendlich ausging.
    In der Hinsicht, finde ich, sollte man mal ein bisschen darauf achten, was man sagt.
    (Übrigens finde ich das ständige rumgehacke auf 'Emos' auch ziemlich unangebracht. So von wegen "Eey.. scheiß Emos.. die ritzen sich immer und bringen sich um und so")

    Generell würde ich mich natürlich freuen, wenn die Leute wüssten, was hinter dem Begriff 'Depression' steckt. Das wird leider immer so negativ gesehen.
    Viele sind der Meinung, dass man selbst dafür verantwortlich wäre, und, dass es mit einer Faulheit verbunden wäre. Beim Burnout hingegen (was, wie ich gerade gelesen habe, mit einer leichten Depression vergleichbar ist?!) ist allgemein bekannt, dass die Person viel geleistet und dann leider unter dem Druck zusammengebrochen ist. Der Burnout wird daher mit anderen Augen betrachtet.
    Dadurch, dass die Depression so negativ gesehen wird, ist es unglaublich schwer, offen damit umzugehen. Man versucht das alles zu überspielen, damit ja keiner merkt, dass man krank ist.
    "Psychisch krank" ist ja allgemein so etwas, wo 'normale' Menschen erstmal etwas zurückschrecken, weil das ja heißt, dass man verrückt wäre. Aber ehrlich gesagt ist das totaler Unsinn. Psychisch krank zu sein, zum Psychiater zu gehen, Psychopharmaka zu nehmen - das alles sollte man nicht gleich so negativ werten. Sowas kann jeden treffen.
    Depressionen sind keine Verrücktheit, sondern eine unfassbare Erschöpfung - Zustände, die man leider nur nachvollziehen kann, wenn man sie selbst erlebt hat. Und was man nicht verstehen kann, wird gerne abgelehnt.

  2. Für diesen hilfreichen Beitrag von ~maria~ danken:

    madeleine (10.03.2011)

  3. #22
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    Standard AW: Depressionen

    Zitat Zitat von ~maria~ Beitrag anzeigen
    Beim Burnout hingegen (was, wie ich gerade gelesen habe, mit einer leichten Depression vergleichbar ist?!) ist allgemein bekannt, dass die Person viel geleistet und dann leider unter dem Druck zusammengebrochen ist. Der Burnout wird daher mit anderen Augen betrachtet.
    1. man denkt immer, Manager oder so wären anfällig für Burn Outs. Aber es ist sogar so, dass auch Hausfrauen und Arbeitslose zusammenbrechen können.

    2. Der/die/das Burnout ist ein kompletter Zusammenbruch des Körpers, der Seele und überhaupt. Dazu kann eine Depression kommen, muss aber nicht. Eine Depression hingegen kann ein verschlepper/s Burnout sein. Soviel weiss ich zumindest darüber.

  4. #23
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    Standard AW: Depressionen

    Programmhinweis: "Burnout - Modekrankheit oder echte Seuche?" soll morgen (14.11.) das Thema bei 'Hart aber fair' mit Frank Plasberg sein
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


    Ich kann euch spüren!

  5. Für diesen hilfreichen Beitrag von esiststeffen dankt:

    ~maria~ (15.11.2011)

  6. #24
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    Standard AW: Depressionen

    Wer hat die Sendung gesehen?

  7. #25
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    Standard AW: Depressionen

    ich noch nicht, erfahrungsgemäß sollte es sie aber auch in den nächsten Tagen im Internet geben
    (oder wird sie vllt auch noch irgendwo in den Dritten wiederholt, weiß das jemand?)
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


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  8. #26
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    Standard AW: Depressionen

    Hier finden sich alle Wiederholungen.

  9. Für diesen hilfreichen Beitrag von andrea81 dankt:

    ~maria~ (15.11.2011)

  10. #27
    Mitglied im Juli-Fanclub Avatar von ~maria~
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    Standard AW: Depressionen

    Da ich nun vermehrt darauf hingewiesen wurde und dieser Thread für mich sehr wichtig ist, melde ich mich jetzt doch nochmal kurz aus der Versenkung zurück

    Vielen Dank euch Beiden für die Infos!! Ich werde mir die Sendung auf jeden Fall noch anschauen, wenn ich dazu komme. Inzwischen habe ich auch über Burnout, Boreout, etc. einiges gelernt, bin aber immer froh, wieder neues zu hören. Und es freut mich auch sehr, dass der Thread hier nicht ganz untergeht!!

    @steffen: freu dich nich zu früh, bin auch schon wieder weg jetzt.

  11. #28
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    Standard AW: Depressionen

    Zitat Zitat von ~maria~ Beitrag anzeigen
    Boreout
    Den Begriff hör ich jetzt zum ersten Mal. Dank WWW bin ich jetzt schlauer.

  12. #29
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    Standard AW: Depressionen

    Ich hab die Sendung nun heute in der Wiederholung auf 3sat gesehen, und joa, was soll ich sagen? Ich meine, klar ist das schon alles sehr richtig und wichtig, auf die immer weiter um sich greifenden Auswüchse des Kapitalismus in der Gesellschaft hinzuweisen, klar bin ich ein ganz entschiedener Gegner einer Gesellschaft, in der es nur noch auf Leistung und Wirtschaftlichkeit ankommt und nicht mehr auf soziale Sicherheit und individuelle Entfaltungsmöglichkeiten, und klar ist mir bei den Äußerungen dieses wir-müssen-die-faulen-Schmarotzer-in-den-Betrieben-erbarmungslos-bekämpfen-Arbeitgeberanwalts mehr als 1x die Galle hochgekommen ..... aber ich muss schon sagen, dass es mir in dieser Sendung ein bisschen zu sehr um einen Klassenkampf 'erbarmungslose Arbeitgeber' vs. 'faule Arbeitnehmer' ging und ein bisschen zu wenig um individuelle menschliche Verfasstheiten, wie es ja auch Tim Mälzer in der Sendung schon kritisiert hat

    Joa, was denke ich nun über das Thema Burnout? Es wurde ja in der Sendung gesagt, dass in den letzten sieben (?) Jahren die Zahl der schweren Depressionen in der Statistik relativ konstant geblieben ist, während diejenige der Burnout-Patienten sich versechsfacht hat ..... also denke ich schon, dass an der These was dran ist, wonach es sich bei 'Burnout' nicht zuletzt auch um ein Modewort handelt, mit welchem versucht werden soll, ein gesellschaftlich vielleicht eher akzeptables und womöglich auch verharmlosendes Wort für 'Depression' zu finden - also ich mag dieses Wort jedenfalls nicht besonders, nicht zuletzt auch da es bei mir schon ein bisschen einen Anklang von 'Managerkrankheit', vielleicht sogar wirklich von 'Modekrankheit' hat, und würde im Zweifelsfall wohl doch das Wort Depression vorziehen
    Und worauf man meiner Meinung auch nach immer wieder hinweisen muss: dass es zwischen 'sich matt/krank/unzufrieden/ausgelaugt/niedergeschlagen fühlen' und 'sich krank fühlen, bzw. krank sein' immer noch einen doch sehr deutlichen Unterschied gibt, der mit großer Sicherheit vielen, die nur den ersten Fall aus eigenem Erfahren und Empfinden kennen, nicht so bewusst sein dürfte .... und gerade deshalb finde ich, dass man mit einem Wort wie 'Burnout' nicht zu leichtfertig umgehen sollte
    (Äußerst interessant fand ich übrigens auch in der Sendung auch diesen Fragebogen von der Klinikwebseite des anwesenden Herrn Doktor, zu dem dann Plasberg meinte, nach diesem Fragebogen gäbe es in der Redaktion niemanden, der nicht burnoutgefährdet sei und sich nicht dringend mal beraten lassen sollte .... insofern ist 'Wir erklären Menschen, dass sie medinzinisch erkrankt sind, und heilen sie dann' anscheinend auch ein nicht unerfolgreiches Geschäftsmodell nicht nur von irgendwelchen Kliniken, sondern auch von irgendwelchen obskuren Seminaren oder auch von Ratgeberverfassern; und das Schlagwort 'Boreout' - lest, was Tante Wiki dazu schreibt! - schlägt für mich noch mehr in diese Kerbe )

    Was ich in meinen letzten Beiträgen übrigens nicht erwähnt habe: ich durfte an der Uni gestern einen Fragebogen zum Thema Burnout beantworten .... man sieht, das Thema verfolgt mich


    Zitat Zitat von ~maria~ Beitrag anzeigen
    @steffen: freu dich nich zu früh, bin auch schon wieder weg jetzt.
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  13. #30
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