Wahljahr 2014

[Sk8er_Girl]

Wenn die AfD also in Deutschland die Macht ergreifen würde, dann bekämen die Kinder von Österreichern, Schweizern, Holländern, ... also genausoviel Kindergeld wie "deutsche" Kinder?

Aus deinem LVZ-Link kopiert:

„für Kinder nichtdeutscher Staatsbürger, die in Deutschland bisher einen Anspruch auf Kindergeld haben..."

Hm, irgendwie kann ich wohl schlecht zwischen den Zeilen lesen....

Was ich übrigens vergessen hab: es ist kein Rassismus, wenn ein Schwarzer erschlagen wird - das ist ein Verbrechen. Rassismus ist es, wenn ein Schwarzer erschlagen wird, weil er schwarz ist - das ist ein rassistisches Verbrechen.

[Malibun]

Irgendwie versteh ich deinen Post grad nicht so (also den ersten Teil mit dem Kindergeld).

Mt dem Schwarzen: Ja klar, natürlich mein ich das.

[Sk8er_Girl]

Naja, wenn man Menschen schon in "Rassen" einteilt, dann wären ja meinetwegen Schweizer, Österreicher etc. der gleichen "Rasse" zugehörig wie Deutsche. Aber im Falle des Falles bekämen die doch dann der Erklärung nach auch kein Kindergeld, weil es ja alle die geht, die keine Deutsche sind? Das kann ja dann kein Rassismus sein.
Klar ist das Haarspalterei, aber ich mags halt nicht so, wenn über alle asozialen und unmenschlichen Aktionen/ Ideen der Begriff Rassismus gestülpt wird, das "entwertet" (ich hoffe man versteht, wie es gemeint ist ) ihn so.

[Malibun]

Du hängst dich zu sehr an dem Begriff "Rasse" auf. Es gibt keine verschiedenen Menschenrassen. Wenn jemand diskriminiert (oder gar attackiert) wird dafür, dass er Ausländer ist, dann ist das Rassismus.

[Sk8er_Girl]

Danke für die Belehrung, endlich weiß ich, dass es keine Rassen gibt!

Wenn also ein Mensch aus Kiew einen von der Krim-Insel zusammenschlägt, dann ist es Rassismus, und wenn ein Moskauer einen von er Krim-Insel zusammenschlägt, dann ist es kein Rassismus (je nach Sichtweise, kann man auch genau andersrum drehen)?

[Malibun]

Bitte, gern geschehen.

Und auf rhetorerische, nicht-ernst gemeinte Fragen, antworte ich nicht.

[Sk8er_Girl]

Die Frage ist nicht rhetorisch, wenn schon suggestiv. Und ernst gemeint ist sie auch dahingehend, dass ich eben nicht finde, dass man Nationalismus und Rassismus allzusehr vermengen sollte. Logisch gibts Schnittmengen, auch nicht zu knapp, aber durch so ne fehlende Trennung von Begriffen wird das halt sehr beliebig.

[Malibun]

Wenn nach der Logik Rassismus nur bedeuten würde, dass man Menschen aufgrund einer Rasse diskriminiert, dann könnte es keinen Rassismus geben, da es keine Rassen gibt.
(ich denke du weißt auch bei "rhetorisch" was gemeint ist)

[Sk8er_Girl]

Ach komm...du hast doch selbst als Beispiel genannt, wenn ein Schwarzer verprügelt wird (eben aufgrund seiner Hautfarbe) und nicht, wenn ein Schweizer verprügelt wird.
Klar sind die Unterschiede zwischen den Menschen fließend, weshalb man korrekterweise nicht von Rassen sprechen sollte, aber es gibt sie, die Unterschiede. Jetzt nicht in einem wertenden Sinn, aber rein äußerlich. Und das fällt dem Menschen nun mal am ehesten auf und manche stumpfe Zeitgenossen bilden sich halt was auf ihre Hautfarbe ein und tun andren in welcher Form auch immer Gewalt an, um sich besser zu fühlen.
Außerdem, wenn man von Rassisten spricht, dann legen die ja den wertenden Rassenbegriff zugrunde, also ist der Begriff Rassismus ja nun nicht soo verkehrt.
Wenn ich mir auf meine Zugehörigkeit zu nem Land was einbilde, ist es wohl eher Nationalismus (zumindest, wenn ich alle andren Nationen als gleich minderwertig empfinde, wenn man jetzt beispielsweise Afrika als Kontinent abwertet, aber Dänemark und Norwegen ganz gut findet, ist es ja wieder was andres).
Wobei man sich natürlich auch fragen kann, ob es denn besser ist, wenn jemand einem andren auf die Fresse haut, weil er anders aussieht oder weil er nen andren Pass hat. Ich denke ja, beide Motivationen sind scheiße - bzw jede andere auch.
Im Zweifelsfall finde ich, sollte man seine Mitmenschen nicht mit so vielen "-ismen" belegen und damit auch den Schubladen ihren Raum zu geben, sondern einfach seinen Teil dazu beitragen, dass die Welt menschlicher wird.

Trotzdem finde ich, dass man, wenn man mit Begriffen arbeitet, diese auch klar umreißen sollte. Deinen Begriff von Rassismus find ich viel zu umfänglich und deshalb kann ich damit nix anfangen. Und deshalb ist die AfD für mich auch nicht per se rassistisch, jedenfalls nicht in der Hinsicht, über die wir gesprochen haben (geringere Sozialleistungen für Nichtdeutsche), das ganze Parteiprogramm kenn ich nicht (je nach Zeit wollte ich es mir aber mal reinziehen).

[esiststeffen]

Rassismus ist für mich, wenn ein Mensch aufgrund irgendwelcher (tatsächlichen oder angenommenen) körperlichen Merkmale abgewertet wird, die irgendwas mit seiner Abstammung zu tun haben; also z.B. die Hautfarbe oder Nasenform oder Augenform oder .....
Stellen wir uns z.B. mal ein Land wie die USA vor: Wenn dort auf irgendeine Weise die weißen US-Bürger gegenüber den schwarzen US-Bürgern bevorteilt oder auch benachteiligt werden (vielleicht sogar staatlicherseits), und zwar aus dem Grund, weil eben die einen schwarz und die anderen weiß sind, dann ist das ganz klar Rassismus. Wenn in den USA aber z.B. die US-Bürger (gleich welcher Hautfarbe) gegenüber, sagen wir, den Bürgern Kanadas (gleich welcher Hautfarbe) bevorzugt werden, dann muss man das zwar auch nicht unbedingt gut finden, und von mir aus kann man das auch gerne Nationalismus nennen; aber mit Rassismus hat das für mich nichts zu tun. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, kann ich auch nichts Verwerfliches dran finden, dass ein Staat zunächst mal für seine eigenen Bürger da ist und erst in zweiter Linie für die Bürger anderer Staaten. Wenn wir uns das richtig überlegen, dann gibt es doch jetzt schon viele Nachteile, die ein Türke oder Kongolese oder auch ein Schweizer, der eben keinen deutschen Pass hat, selbst wenn er schon lange in Deutschland lebt, gegenüber einem deutschen Staatsbürger in Kauf nehmen muss; so darf er z.B. in Deutschland nicht wählen und nicht in der Bundeswehr dienen und auch nicht für deutsche Nationalmannschaften auflaufen ...... und so ging es ja meines Wissens auch bei diesem Punkt zum Kindergeld im AfD-Programm auch um "nichtdeutsche Staatsbürger", und nicht etwa um Familien "nichtdeutscher Abstammung" o.ä. – noch mal, eine solche Forderung muss man nicht gut finden, aber rassistisch ist sie für mich genau so viel oder wenig wie die der CSU nach einer Pkw-Maut für Ausländer


Irgendwie ist dieser Thread übrigens ganz schön vom eigentlichen Thema weggedriftet ..... wann und wo ist gleich noch mal die nächste Wahl?