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Thema: Sexuelle Störungen – Krank oder nicht?

  1. #41
    JuliWiki-Admin
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    Standard AW: Sexuelle Störungen – Krank oder nicht?

    Zitat Zitat von rovo Beitrag anzeigen
    Ich finde es schwierig, darauf zu antworten, weil diese Antwort zu oft mit Toleranz verwechselt wird, was ich für Quatsch halte. Ich sehe keinen Widerspruch darin, eine bestimmte Eigenschaft einer Person als Störung zu bezeichnen und die selbe Person zu tolerieren, akzeptieren und als gleichwertig anzusehen.
    Zitat Zitat von rovo Beitrag anzeigen
    Ich glaube, dass Homosexualität zumindest heutzutage in unserer Gesellschaft als normal bezeichnet wird, weil sie gar nicht mal so selten ist und immer präsenter im Alltag wird. Mag auch sein, dass es in 10 Jahren als halbwegs normal angesehen wird, seine Erregung durch Gummistiefel zu bekommen. Wie gesagt, ich halte es für kontextabhängig, was als Störung bezeichnet wird.

    Und nochmal: Für mich hat die Bezeichnung nichts mit Toleranz zu tun. Ich finde auch, dass eine extreme Position wie "man darf nichts als Störung bezeichnen" eher kontraproduktiv ist. Wenn man diesem Standpunkt nicht 100% zustimmt und dafür im besten Fall mit Unverständnis bedacht, im schlechteren Fall als intolerant bezeichnet wird, dann sorgt das für eine Abwehrhaltung zum gesamten Thema. Ähnlich wie bei diesen geschlechtsneutralen Begriffen (z.B. "zu Fuß Gehende" statt "Fußgänger"), die so weit übertrieben wurden, dass es fast schon unmöglich ist, eine sinnvolle Diskussion darüber zu führen. Was sich wiederum negativ auf die das eigentliche Thema - die Toleranz, Akzeptanz und Gleichbehandlung - auswirken wird.
    Joa, ich glaub, diese Aussagen könnte ich so unterschreiben


    Sicher kommt es auch darauf an, wie extrem eine 'Störung' bei jemandem ausgeprägt ist. Wenn (um Roberts Beispiel aufzugreifen) zum Beispiel jemand sooo sehr gummistiefelfixiert ist, dass er darüber hinaus gar keine 'normale' Lust mehr verspüren kann, dann würde ich schon anfangen, mir Sorgen zu machen.
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


    Ich kann euch spüren!

  2. #42
    Malibun
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    Standard AW: Sexuelle Störungen – Krank oder nicht?

    Jetzt habt ihr aber immer noch keine Erklärung dafür geliefert, was die genannten sexuellen Präferenzen zu Störungen macht. Dass es eine Abweichung von den Vorlieben der Mehrheit ist, reicht für die Klassifizierung einer Störung nicht aus (siehe mein Vergleich mit Homosexualität und Rosinen-essen). Dass etwas eine Störung ist, wenn es einem selbst oder anderen schadet, ist hier auch nicht gegeben, denn einvernehmlicher Fetischismus/Transvestismus/SM schadet niemanden.
    Die Frage, wieso diese Vorlieben - im Gegensatz zu Blümchensex - krankhaft sein sollen, ist also immer noch nicht beantwortet.

  3. #43
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    Standard AW: Sexuelle Störungen – Krank oder nicht?

    Zitat Zitat von Malibun Beitrag anzeigen
    Dass es eine Abweichung von den Vorlieben der Mehrheit ist, reicht für die Klassifizierung einer Störung nicht aus (siehe mein Vergleich mit Homosexualität und Rosinen-essen).
    Du tust das ganz schön leicht ab. Zum Thema Homosexualität habe ich oben schon etwas geschrieben. Rosinen-Essen als Gegenargument finde ich ziemlich schwach, weil es so gut wie überhaupt keinen Einfluss auf dein Leben hat. Ein Fetisch hingegen wird sicherlich Einfluss auf die Wahl deines Lebenspartners haben. Abgesehen davon: Wenn du keine Rosinen isst, weil du sie nicht verträgst, dann ist das doch klar als Störung (wenn auch mit geringer Relevanz) zu bezeichnen. Wenn du keine Rosinen isst, weil die Arbeiter beim Traubenpflücken ausgebeutet werden, dann ist das keine Störung, sondern eine bewusste Entscheidung und somit nicht mit sexuellen Präferenzen zu vergleichen (sonst sind wir sofort bei dem Thema "wann hast du dich entschieden, einen Lackfetisch zu haben?"). Bleibt noch der Fall, in dem du sie einfach nicht magst, weil sie dir nicht schmecken. Keine Ahnung, ob ich das als Störung deiner Geschmacksnerven bezeichnen würde. Wie gesagt, dafür ist diese Eigenschaft zu irrelevant.

    Gegenbeispiel meinerseits: Kate Bosworth hat ein zweifarbiges Auge. Das scheint sie nicht zu behindern, denn sie ist eine halbwegs erfolgreiche Schauspielerin. Dieses Phänomen ist recht selten und es ist definitiv keine bewusste Entscheidung, sondern angeboren. Es besteht keine Notwendigkeit (und wohl auch keine Möglichkeit) das zu "heilen". Würdest du auf die Idee kommen, das nicht als Störung zu bezeichnen? Schließlich könnte es durchaus Menschen geben, die das eklig finden oder Kinder mit diesem Phänomen hänseln. Das wiederum könnte an ihrem Selbstbewusstsein nagen. Und während des Nationalsozialismus hat die Diskriminierung wohl auch extreme Formen angenommen. Das ändert aber doch nichts daran, ob es eine Störung ist oder nicht.
    Oder schau dir L81.2 an - Sommersprossen sind ebenfalls als Störung eingestuft. Nach deiner Logik müsste das doch eine gesellschaftliche Ablehnung hervorrufen. Tut es aber nicht, sie werden nicht selten sogar positiv hervorgehoben.


    Worauf ich hinaus möchte: Dieses Diskussion wird immer absurder (siehe Rosinen). Wir sind uns denke ich seit Anfang an einig darüber, dass Menschen mit diesen sexuellen Präferenzen nicht diskriminiert, sondern akzeptiert und gleichwertig behandelt werden sollten, sofern sie diese einvernehmlich und ohne Schaden für andere ausüben. Das ist denke ich der allerwichtigste Punkt.

    Ich sehe wie gesagt kein Problem darin, etwas als Störung zu bezeichnen. Wenn jemand allein aus dieser Begrifflichkeit ableitet, dass diese Menschen schlechter zu behandeln sind, dann ist diese Einstellung das Problem, nicht die Bezeichnung. Meistens wird aber sowieso die abwertende Haltung schon feststehen, bevor jemand überhaupt erfährt, dass es sich laut irgendeiner medizinischen Klassifikation um eine Störung handelt. Auch da liegt das Problem offensichtlich nicht an der Bezeichnung, die abwertende Haltung würde ohne sie genauso existieren. Wenn also etwas zu tun ist, dann ist es die Vermeidung dieser abwertenden Haltung mancher Menschen. Und daran wird eine Nicht-Klassifizierung so gut wie nichts ändern.
    JULI-Süchtig

  4. Für diesen hilfreichen Beitrag von rovo dankt:

    Sk8er_Girl (07.06.2014)

  5. #44
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    Standard AW: Sexuelle Störungen – Krank oder nicht?

    Stimme Robert so ziemlich zu 100% zu
    Genau das war es, was ich auch mit dem normativ/ deskriptiv sagen wollte, also dass man etwas tolerieren kann, aber es trotzdem als "Störung", als "abweichend" einstufen kann.

    Sicherlich sind die Stufen sehr fließend, nehmen wir mal Fetische, die leicht erfüllt werden können. Da ist der Leidensdruck wohl eher gering und vermutlich wird so eine "Abweichung" auch nie diagnostiziert werden, wenn jemand nicht wegen was andrem in Behandlung ist.
    Aber es gibt doch zB auch Menschen, die Gegenstände lieben (hab grad mal gegoogelt, Objektophilie heißt das Ganze naheliegenderweise). Da war mal ne Frau im Fernsehen, die den Eiffelturm symbolisch geheiratet hat.
    Natürlich schadet sie mir damit nicht und meinem Nachbarn oder wem auch immer - aber für sie selber ist das ja wohl nicht grad erfüllend? Da ist es doch besser, sowas wird als Störung diagnostiziert, um den Weg zu ebnen, eine erfüllte Partnerschaft mit einem Menschen führen zu können (falls man sowas überhaupt therapieren kann, diese Objektophilie zB tritt ja bei den aufgelisteten psychischen Krankheiten nich mit auf). Und wenn sie das nicht wollen - ja, ok, dann ist das eben so. Aber trotzdem wird man das doch als abweichend bezeichnen können?
    Und was S/M angeht zB, wird man ja wohl schlecht behaupten können, dass es niemandem schadet? Also dass man Befriedigung und Erregung nur mit Schmerzen und Unterwürfigkeit verbindet, find ich schon gestört. Klar, mich stört's nicht, wenn jemand sowas macht, sollen sie halt. Aber "normal" ist es doch trotzdem nicht - auch wenn ihnen in dem Moment beim Sex die Schmerzen Befriedigung verschaffen, also ein angenehmes Gefühl.
    Wenn sich jemand ritzt, tut er das ja auch, um in dem Moment eine gewisse Erleichterung zu verspüren, ein angenehmes Gefühl - aber "normal" ist eben, dass man das tut, indem man mit Freunden lacht, wegfährt, Sport macht, ....es weicht also ab.
    Ich sehe keinen Grund, Schmerz und Angenehmes in einem Atemzug zu nennen, nur damit sich niemand diskriminiert fühlt.
    Ich liebe dieses Leben.

  6. #45
    Malibun
    Gast / Ehemaliges Mitglied

    Standard AW: Sexuelle Störungen – Krank oder nicht?

    Zitat Zitat von rovo Beitrag anzeigen
    Ich glaube, dass Homosexualität zumindest heutzutage in unserer Gesellschaft als normal bezeichnet wird, weil sie gar nicht mal so selten ist und immer präsenter im Alltag wird. Mag auch sein, dass es in 10 Jahren als halbwegs normal angesehen wird, seine Erregung durch Gummistiefel zu bekommen. Wie gesagt, ich halte es für kontextabhängig, was als Störung bezeichnet wird.
    Homosexualität ist aber immer noch so selten, dass es zumindest als Abweichung dessen was der überwiegende Teil der Menschheit als anregend empfindet, bezeichnet werden kann. Also warum ist diese Abweichung keine Störung und Fetischismus & Co aber schon? Das heißt, wenn man als Kriterium für eine Störung die Definition "abweichend von den Vorlieben der Mehrheit" nimmt.


    @Kristin
    Von Objektiophilie hab ich auch schon mal gehört. Auch das Beispiel mit der Frau mit dem Eifelturm ist mir bekannt. Der Unterschied zur Objektophilie ist allerdings, dass Fetischisten keine Objekte lieben. Für Fetischisten ist es anregend an bestimmten Gegenständen (oder Körperteilen) zu riechen oder sie zu sehen und sie in ihr Liebesspiel mit ein zu beziehen. Nehmen wir mal z.B. das harmlose, und recht weit verbreitete Phänomen, dass eine Frau auf Männer in Polizeiuniformen steht. In dem Fall ist es ja immer noch, der Mann der sie sexuell anregt, wobei die Uniform ihr dabei hilft. Es ist aber nicht so, dass sie nur auf den Gegenstand Uniform steht oder gar in das Kleidungsstück verliebt ist.
    Dass es schwer ist, sich in objektophile Menschen hinein zu versetzen und ihre Vorliebe als "normal" zu betrachten, kann ich nachvollziehen.

    Zitat Zitat von Sk8er_Girl Beitrag anzeigen
    Und was S/M angeht zB, wird man ja wohl schlecht behaupten können, dass es niemandem schadet? Also dass man Befriedigung und Erregung nur mit Schmerzen und Unterwürfigkeit verbindet, find ich schon gestört. Klar, mich stört's nicht, wenn jemand sowas macht, sollen sie halt. Aber "normal" ist es doch trotzdem nicht - auch wenn ihnen in dem Moment beim Sex die Schmerzen Befriedigung verschaffen, also ein angenehmes Gefühl.
    Wenn sich jemand ritzt, tut er das ja auch, um in dem Moment eine gewisse Erleichterung zu verspüren, ein angenehmes Gefühl - aber "normal" ist eben, dass man das tut, indem man mit Freunden lacht, wegfährt, Sport macht, ....es weicht also ab.
    Falsch. Einvernehmlicher SM schadet niemanden. Bei verantwortungsvollen, erfahrenen SMlern wird sogar noch mehr auf Einvernehmlichkeit und Wohlbefinden geachtet, als bei jeder anderen Sexualpraktik: Es werden Codewörter abgesprochen, bei denen, wenn sie erwähnt werden, das ganze Spiel sofort abgebrochen wird. Zudem wird vor der Sitzung (oder wie man das auch nennen mag) ganz genau und detailiert abgesprochen, was die Beteiligten mögen und was nicht. Körperlicher Schmerz kann sich in gewissen Situationen nicht als schmerzhaft im negativen Sinne, sondern als anregend anfühlen.
    Mit dem Ritzen kann man SM auf keinen Fall vergleichen. Jemand der sich ritzt, tut das aus einer großen psychischen Not heraus. Traumata, und starke seelische Belastungen führen dazu, dass man sich nicht anders zu helfen weiß, als sich selbst zu verletzen. Es geht einem "Ritzer" also immer schlecht, sonst würde er das nicht tun. Motive fürs ritzen können sein, dass man keine Gefühle mehr spürt und so wieder etwas spüren möchte, oder auch Selbsthass wegen dessen man sich bestrafen möchte. Sowohl Gefühlslosigkeit als auch Selbsthass verursachen einen Leidensdruck, und sind daher natürlich nicht gesund. Hinter SVV (selbstverletzendes Verhalten) steht (fast) immer eine psychische Erkrankung, wie z.B. Depressionen oder Borderline.
    Der Leidensdruck und die große psychische Verzweiflung, die hinterm ritzen stehen, sind absolut nicht mit dem Spaß beim SM zu vergleichen.

  7. Für diesen hilfreichen Beitrag von Malibun dankt:

    andrea81 (07.06.2014)

  8. #46
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    Standard AW: Sexuelle Störungen – Krank oder nicht?

    Ich weiß, was Fetischismus ist. Das mit der Objektophilie war nur noch ein anderes Beispiel, wo man eben im Gegensatz zu einigen Fetischen stärker sieht, wie jemand vielleicht unter seiner Neigung leidet.

    Was S/M angeht: ich tue mich eben sehr schwer damit, dass einfach als eine Neigung anzusehen. Für mich ist es nicht normal, Schmerzen (oder ein Gefühl von Macht bzw. Unterwerfung) mit Lust und Erregung zu verbinden.
    Das hat überhaupt nichts damit zu tun, wie das praktiziert wird, also dass es da genaue Regeln gibt.
    Es ist für mich nicht normal, erst diesen "Kick" zu brauchen.

    Autisten zB haben ja oft auch einen schwereren Zugang zu ihren Gefühlen (ich war mal in ner Förderschule und da ist ein Junge an einem Laternenpfahl oder so mit der Zunge festgeklebt, weil er so lang daran gelutscht hat, um es zu spüren bzw dabei etwas zu empfinden) und Autismus gilt als Behinderung.

    Dass bei Leuten, die sich ritzen, die Voraussetzungen ganz andere sind, ist mir klar. Aber geht eben auch in die Richtung "um überhaupt was zu spüren".
    Ich liebe dieses Leben.

  9. #47
    Malibun
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    Standard AW: Sexuelle Störungen – Krank oder nicht?

    Naja, das "es ist nicht normal"-Argument wird ja gerne bei allem möglichen benutzt, dass irgendwie von der Mehrheitsgesellschaft abweicht. Es ist ja auch ein beliebtes Argumenten bei Homophoben, wenn es ums Thema Homosexualität geht.
    Ich kann dazu natürlich nicht viel sagen, außer: Du brauchst es ja nicht nachvollziehen zu können oder gar selbst zu praktizieren, aber es ist einfach nun mal so, dass verschiedene Menschen von verschiedenen Dingen angetörnt werden. Der eine steht auf Männer in Uniformen und der nächste auf Peitschenhiebe. Ich kann mir z.B. auch nicht erklären, was manche Menschen an Füßen erotisch finde oder wie es jemandem Lust bringen kann angepinkelt zu werden. Andererseits kann ich aber auch nicht verstehen, wie es Menschen geben kann, die gerne und freiwillig Salami essen. Ist halt alles Geschmackssache. Im endeffekt ist es (also SM) eine Sache die niemandem schadet und zwei (oder mehr) Menschen Spaß und Lust bereitet - was soll daran falsch sein.

    Was hat Autismus denn jetzt mit SM zu tun?

    Was Autismus vs. ritzen betrifft: Naja bei Autismus kommt ja noch eine Reihe andere Symptome hinzu, nicht nur der schwere Zugang zu Gefühlen. Außerdem geht es nicht jedem, der sich ritzt darum "überhaupt etwas zu spüren" (bei manchen schon, aber halt nicht bei allen). Für Manche ist es auch eine Form der Selbstbestrafung oder eine Möglichkeit innere Anspannung abzubauen.

  10. Für diesen hilfreichen Beitrag von Malibun dankt:

    andrea81 (07.06.2014)

  11. #48
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    Standard AW: Sexuelle Störungen – Krank oder nicht?

    Stell dir vor, auch was Autismus ist, weiß ich. Ich glaube, es behindert eine Diskussion extrem, wenn ein Teilnehmer daran ständig meint, einen belehren zu müssen.
    Abgesehen davon - du hast ein Problem damit, wenn man beispielsweise S/M als "Störung" betitelt, ich nicht. Ich glaub, wir werden uns da eh nicht mehr einigen. Ich werde sicherlich nicht lautstark protestieren gehen, wenn diese ganzen Neigungen nicht mehr als Störung eingestuft werden, aber ebenso wenig erkenne ich darin eine ganz, ganz schlimme Ungerechtigkeit, die beseitigt werden muss.

    Ich habe S/M, Autismus und Ritzen angesprochen, weil es für mich eben gewissermaßen die Gemeinsamkeit gibt, dass die Wahrnehmung verzerrt ist bzw. 'extremer' sein muss als für gewöhnlich.
    Mir ist schon klar, dass die meisten, die S/M praktizieren, dabei keinen Leidensdruck haben, solang sie "Mitspieler" haben. Und dass es keine bösen, bösen Menschen sind, denen man nicht im Dunklen begegnen möchte. Und wie schon mehrmals gesagt, es geht nicht darum, ob es jemandem schadet, sondern es geht darum, dass die Wahrnehmung verzerrt ist, dass Dinge, die nicht zusammengehören (Lust und Schmerzen, Erniedrigung, ...) vermischt werden und eben evtl. ein Leidensdruck dazu kommt, wenn es mangels Gelegenheit nicht ausgelebt werden kann.
    Ich liebe dieses Leben.

  12. #49
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    Standard AW: Sexuelle Störungen – Krank oder nicht?

    Ich finde Zärtlichkeiten, Küsse zw. Mann und Frau eklig, krank, widerlich. Wenn sie miteinander korpulieren, kommt mir gleich die Galle hoch. Werd beim nächsten Mal meine Thera fragen, ob wir's therapieren.

  13. #50
    Malibun
    Gast / Ehemaliges Mitglied

    Standard AW: Sexuelle Störungen – Krank oder nicht?

    Kanns sein, dass du (Kristin) ein bisschen empfindlich bist? Sehe nicht, wo ich dich belehrt haben sollte.

    Ich seh nicht, wo bei SM die Wahrnehmung verzerrt sein sollte. Dass Lust und Schmerzen nicht zusammen gehören, ist dein Empfinden, aber keine allgemeingültige Defintion.
    Auch beim Ritzen ist die Wahrnehmung nicht wirklich gestört. Jemand der sich ritzt, kriegt durchaus noch mit was er da tut. Er spürt auch noch den Schmerz, nur dass der in dem Moment für ihn keine rein negative Wirkung hat.

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