Zu den Piraten: Mich hat es damals (2013) schon gewundert, dass gerade der NSA-Skandal, der ja in gewisser Weise wie gemacht für diese Partei zu sein schien, ihr überhaupt nicht geholfen hat und vielmehr genau zu der Zeit ihr Stern zu sinken begann. Aber ich denke schon, zunächst mal hat sie sich doch eher selbst erledigt, als dass sie womöglich von den Etablierten an den Rand gedrängt worden ist ....
Zur AfD: Schwer zu sagen .... sie ist nun in dreizehn Landtagen vertreten; bei den Piraten waren es zu Spitzenzeiten glaub ich drei oder vier. Klar erlebt diese Partei momentan einen Hype (der ja vielleicht auch schon wieder ein bisschen am Abklingen sein mag); und ich denke, 20-Prozent-Ergebnisse wie z.B. in Sachsen-Anhalt wird sie zukünftig nicht mehr einfahren .... aber ich halte es schon für vorstellbar, dass sie sich auf Dauer zumindest auf FDP- oder Grünenniveau einpendeln wird, also um die 5-Prozent-Marke oder vielleicht auch mal noch zwei, drei Prozentpunkte drüber
Generell hab ich ja von der politischen Landschaft eher den Eindruck, als seien die Fronten (wieder) verhärteter geworden ..... ich meine, hätte man mich vor fünf oder acht Jahren gefragt, hätte ich sicher noch meinen Eindruck beschrieben, dass die Parteien sich einander annähern, die Grenzen zwischen den politischen Lagern verschwimmen und in ein paar Jahren vielleicht sogar eine Koalition zwischen CDU und Linken vorstellbar sein wird – und dass ich diese Entwicklung zunächst mal als etwas grundsätzlich Positives empfinde. Und international war es ja auch so; zu Obamas Zeiten hieß es ja noch, wer Präsident werden will, muss die Mitte erreichen, und nun hat da der vielleicht polarisierendste Kandidat überhaupt gewonnen. Und ganz konkret auf die NRW-Wahl bezogen gab es ja wohl, wie die Fernsehfritzen es beschrieben haben, im Vorfeld eine ausgeprägte "Ausschließeritis", wer alles auf gaaaaar keinen Fall mit wem koalieren wird ..... tjoa, also alles in allem, der gegenseitige Grundkonsens, den ich lange Zeit so wahrgenommen habe, scheint sich irgendwie ins Nirvana verflüchtigt zu haben