Hallo Leute,
wie ihr euch vielleicht noch erinnern könnt,hatten wir damals eine ziemlich angeregte Diskussion mit einer Person Namens "dagegen". Ich hab eigentlich genau zu diesem Thema einen Zeitungsartikel gelesen, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Der Artikel dreht sich zwar um Coldplay, spricht mir aber aus dem Herzen:
Pech mit Coldplay
Passend zum kalten Spiel, welches der angebliche Sommer derzeit mit uns treibt, ist das dritte Album der britischen Popband Coldplay erschienen. Weltschmerzlich (als quasi im Duett mit den Klängen) kränke ich mich gerade über die bösen Kritiken ernst zu nehmender Experten.
Unter seriösen U-Musik-Kritikern gilt nämlich immer rigoroser: Wer Erfolg hat, kann kein Guter sein. (Außer er ist eine "Legende" oder er heißt Bob Dylan oder am besten beides). Im Sport ist es umgekehrt. Nie würde man Manchaster Unidted als kommerziell und einfallslos abqualifizieren, weil sie (einander ähnelnde) Tore schießen und auf ihr Erfolgsrezept vertrauen. Und bringen sie 100 000 Fans ins Stadion, heißt es dann: Pfui, Mainstream, Marktschweine, minderwertige Qualität?
Zugegeben, die Verkaufserfolgband Coldplay hat sich auf ihrer neuen, ohrwurmstichigen CD nicht darum bemüht, einen Fan zu verlieren. Muss sie von der elitären Musikpresse deswegen die künstlerische Bankrotterklärung erhalten?
Mein persönliches Problem: Im Sport halte ich meistens zu den Verlierern. - Die werden runtergemacht. In der Musik liebe ich oft die Erfolgreichen. - Die werden runtergemacht. Schon Pech.
Quelle: Der Standard. 11.06.2005
Es ist doch echt zum verzweiflen, nicht? Kaum hat eine Band Erfolg wird sie von zwiespältigen Experten zum Teufel verbannt. Das ist es was ich im Titel als zwanghaft Alternativ verstehe.