Also ich seh das so:
Nach einer gemeinsamen Nacht fällt ihr auf, dass die beiden gar nicht so gleich sind, wie sie es sich gedacht oder vielleicht sogar gewünscht hat. Sie geht, obwohl sie sich wohl in ihn verliebt hat. Sie will mehr, aber er nicht. Sie hat gedacht, dass sie das verhindern kann, aber es geht nicht. Vielleicht hat sie so viel von ihren Gefühlen gezeigt, zu viel, so viel, dass es ihn verschreckt hat. Hat versucht ihre Gefühle ins Gegenteil zu versetzen, aber es geht nicht.
Denn sie ist der Regen und er ist das Meer.
Beide aus Wasser, beide im Wesentlichen gleich. Aber doch verschieden. Der Regen kommt und geht, ist sanft, kommt immer wieder, er bzw. sie kann hart fallen oder weich. Er, das Meer, bleibt immer an der gleichen Stelle, ist aufbrausend, kann aber auch ganz ruhig da liegen.
Sie fragt sich, ob es bei dieser einen Nacht bleibt, ob sie weiterhin allein bleibt.
Sie hat ihn berührt, hat in seinem Wasser Kreise gezogen. Und doch geht es nicht. Sie kann ihn nicht lieben, wenn von ihm nicht das gleiche zurückkommt, denn der Regen fällt ins Meer und nicht anders.