Olsberg. "Juli!" haben Jugendliche mit Fingern an die beschlagenen Scheiben in der Konzerthalle geschrieben und ein Herz drum herum gemalt. Auch die Band "Juli" selbst hatte am Samstag eine "geile Zeit". So (neudeutsch) geil, dass sie noch mal in den HSK kommen: Am 17. Mai treten die fünf Gießener in der Stadthalle Schmallenberg auf.
"Die Halle ist schön, die Kurpark Villa auch." Mehr hätten sie nicht gesehen, sagen die Juli-Leute. "Ich war schon mal hier rodeln, ich glaube sogar, den Winterberg runter." Wenigstens wissen sie, dass es hier manchmal Schnee gibt. "Ich kenne Fort Fun und den Panorama-Park. Gießen ist ja nicht so weit weg." Klar. "Und damals vor drei Jahren sind wir hier schon mal durchgefahren." Auf dem Weg zum Heimspiel-Festival nach Meschede, wo sie - noch ziemlich unbekannt - für "Die Sterne" eingesprungen waren.
Fazit: Wirklich viel haben die Juli-Leute nicht zu sagen zum Kneipp-Kurort Olsberg. Na ja, das Lampenfieber. Und sie wissen ja nicht, wie die neuen Songs ankommen. Dass sie den Tag (also Samstag), "extrem herbeigesehnt" hätten, verraten sie noch.
"Untertreibung!", kann man im Nachhinein antworten. Sie werden ihn sich immer wieder herbei wünschen. Denn dies alles passierte, bevor die Konzerthalle tobte. Bevor alle Olsberger, viele 14- bis 18-Jährige und wesentlich weniger, aber dennoch ein gutes Stück 20- bis 40-Jährige, die Band feierten und einfach alles mitsangen.?
Schon ab 17 Uhr bildet sich eine Schlange vor der Konzerthalle. Vornehmlich Jugendliche. 19 Uhr ist Einlass, um 21 Uhr beginnt - nach einem kurzen Intermezzo der Vorgruppe - endlich die Band. Die Zuschauer sind geduldig geblieben und legen einfach los: Sie alle lieben mit Juli dieses Leben. Sie sind dabei "Irgendwann im November", in "Regen und Meer". Das letztgenannte Lied mögen die zwei Andreas (erwachsen) sowie Luisa und Elisa (heranwachsend) aus Siedlinghausen besonders. Sie stehen oben auf der Empore der Konzerthalle. So, wie viele ganz junge Fans mit ihren Eltern. Ein schöner Anblick: Über dem Präsentations-Plakat der Jungen WP halten Fans ein Juli-Plakat hoch und sie zünden Wunderkerzen an. Wie muss das erst von der Bühne aus wirken.
Sängerin Eva strahlt. "Wir kommen auf jeden Fall wieder", verkündet sie spontan auf der Bühne. "Was is´n das hier", hatte sie im Backstage-Bereich begeistert Veranstalter Gisbert Kemmerling gefragt. Management, Agent, Band, alle sind aus dem Häuschen. Liegen sich in den Armen, feiern sich selbst und den Tour-Auftakt. "Damit hatten sie echt nicht gerechnet", sagt Kemmerling. Schnell wird ein Termin gesucht. Für den 17. Mai war vorsorglich die Schmallenberger Stadthalle reserviert. Passt. Gebucht. Dann müssen die Olsberger mal ein Stückchen fahren.
Inga und Julia sind am Samstag aus Meschede angereist: "Das ist viel besser als Pur", so die beiden 14-Jährigen. Wie, Pur? "Das hören unsere Eltern." Friederike (13) und Rosa Marie (11) aus Bigge hoffen nur eins: "Bei uns müssen die meisten Finger hochgezeigt haben." Denn alle Finger aus jeder Stadt landen auf der Juli-Homepage, sagen die beiden. "Dann kommen sie vielleicht noch mal wieder." Klappt auch so! Ein Wiedersehen bald in Schmallenberg.
Heute ist alles anders als damals vor drei Jahren in Meschede, so Juli vor dem Konzert. Ja, jetzt sind sie berühmt. Feiern wird das Sauerland sie genauso wie damals.
"Ich werde alles tun, damit ihr mich nicht vergesst", singt Eva Briegel zuletzt. Das können die 2000 Besucher in Olsberg nur zurücksingen.
Karten gibt´s ab dem 26. Januar in den WP-Geschäftsstellen. Bericht Zeitgeschehen