oh Danke Mali, das ist sehr sehr gut, auch wenn ich damit glaube ich irgendwie n bisschen vom thema abgekommen bin^^ Hab die formulierung mal fast so übernommen.
wen es interessiert - hier mein ergebnis:
Erörterung: "Überall daheim" von Hubert Kaltenbach (Gmünder Tagespost, 29.7.1999)
Hubert Kaltenbach kritisiert in dem Artikel "Überall daheim", erschienen am 29.7.1999 in der Gmünder Tagespost, die Gleichheit von Urlaubsort und Heimat, die Rücksichtslosigkeit und die Bequemlichkeit der Touristen, sowie die zunehmende Standardisierung der Urlaubsziele.
Es lässt sich aus diesem Text also die Frage herausleiten, ob Tourismus ein negatives Massenphänomen geworden ist.
Ich teile die Meinung des Autors teilweise, jedoch verbringt man heute seinen Urlaub auf so unterschiedliche Art und Weise, dass man die These von Hubert Kaltenbach nicht verallgemeinern kann. Es besteht doch ein großer Unterschied zwischen Campen, Kreuzfahrten, Wandern und Sonnenbaden an den Südküsten.
Als erstes Argument nennt Kaltenbach die Gleichheit von Urlaubsort und Heimat. So kann man seiner Ansicht nach auch im Ausland im Bayrischen Biergarten ein Wienerschnitzel bestellen; aber es ist doch nicht verwerflich, im Urlaub das zu essen, was man gerne mag, auch wenn es aus dem eigenen Land kommt, und die Wahl zwischen einheimischer und eingeführter Kost hat man trotzdem in jedem Urlaubsort. Einige Leute verreisen eben, um sich zu erholen und zu entspannen, was sie gerne mit deutschen Gewohnheit aber mit besserem Klima tun können, andere um ein neues Land und eine neue Kultur kennen zu lernen.
Hubert Kaltenbach wirft den Touristen außerdem vor, sich in fremden Ländern rücksichtslos zu verhalten. Auch diesem Aurgument kann man entgegenstellen, dass man ja inzwischen weiß, in welchen Gegenden besonders viel Tourismus betrieben wird und wo die ungeniertesten Urlauber hinreisen. In diese Gebiete sollten die Bewohner, beispielsweise Italiens, sich gar nicht erst niederlassen, es sei denn sie leben vom Tourismus, welcher auch viele Arbeitsplätze schafft.
Als nächstes behauptet der Autor, dass sich Urlauber faul und bequem verhalten. Dem ist aber hinzuzufügen, dass die meisten Leute in den Urlaub fahren, um sich vom Alltagsstress zu erholen und sich auch mal verwöhnen lassen zu können - man zahlt ja auch genug dafür.
Ebenso führt Hubert Kaltenbach das Argument auf, der Tourist würde sich von Werbeangeboten locken lassen und seine Wahl des Urlaubsziels nicht selbst treffen. Er hat mit seiner These sicherlich Recht, jedoch kann man es nicht als negativ bezeichnen, sich beeinflussen zu lassen. Warum soll man denn nicht auf Reisebüros zurückgreifen, wenn man selber noch keine oder wenige Reiseerfahrungen hat sammeln können? Die entgültige Entscheidung liegt letzten Endes bei dem, der die Reise antreten wird, also der Urlauber selbst.
Ich kann jedoch der Behauptung, die Urlaubsorte würden sich kaum noch voneinander unterscheiden, zustimmen, da tatsächlich sowohl das Programm als auch die Unterkunft in Orten Südeuropas fast identisch sind: Man ist im Hotel mit Pool untergebracht und verbringt seine Zeit am Strand. Aber auch das muss nicht negativ sein, da viele Leute dieses als perfekten und erfüllten Urlaub bezeichnen. Wer einen nicht so ordinären Urlaub haben möchte muss sich ein anderes Reiseziel setzen.
Als letztes betont Kaltenbach, dass Individualurlaub nicht mehr gewünscht sei und das Verreisen ein Massenerlebnis geworden ist. Man fliegt als geschlossene Gruppe los und kommt als geschlossene Gruppe wieder. Aber auch das muss nicht gleich negativ sein, da es niemandem schadet, neue Leute kennen zu lernen und häufig hat man mit mehren Leuten mehr Spaß, als alleine. Und wieder ist jedem freigestellt, ob er mit einer Gruppe verreist, oder seinen Urlaub alleine verbringt.
Letzen Endes bin ich jedoch der Meinung, dass der typische Tourist nur ein Bild der Gesellschaft ist. Jeder Mensch hat einen eigenen Charakter und eine andere, individuelle Erziehung genossen und hat dementsprechend verschiedene Interessen was den Urlaubsort und das dortige Verhalten betrifft. Dementsprechend ist das Verhalten im Ausland nicht auf eine Masse übertragbar, da es kurz gesagt den typischen Touristen an sich gar nicht gibt, genauso wenig wie den typischen Deutschen.