@Mali:
hm, wahrscheinlich reden wir, was das Assimilations-/Integrationsdingens angeht, ein wenig aneinander vorbei .....
von mir aus kann ein Türke, der in Deutschland lebt, gern zu Hause regelmäßig Kebab essen und Raki trinken; von mir aus kann sich die Hagia Sophia, die Celsusbibliothek von Ephesus und die Kalksteinterrassen von Pamukkale in Form von mannshohen Fotografien an die Wände seiner Wohnung hängen; von mir aus kann er sogar beim Fußball oder bei Olympia die Türkei bejubeln ..... das sind alles keine Dinge, auf die es mir vorrangig ankommt; worauf es mir ankommt, sind andere Dinge, die wirklich eher etwas mit Gesellschaft und Mentalität zu tun haben, und diese Dinge hab ich schon im Eröffnungsbeitrag dieses Threads detailliert aufgezählt
aber dennoch (und hier meine ich, sofern ich dich richtig verstanden habe, dir tatsächlich widersprechen zu müssen) sollte das Ziel einer Integration von Einwanderern sein, dass die Familien (nicht unbedingt die Einwanderer als Personen) irgendwann völlig ins Volk des Einwanderungslandes integriert werden; selbstverständlich kann und darf sich ein Einwanderer in gewissen Maßen mit seinem Herkunftsland identifizieren, er soll es sogar (!), aber das soll doch kein Dauerzustand auch für seine Kinder und Enkel werden ..... oder wo kämen die USA hin, wenn sie nicht von Amerikanern bewohnt würden, sondern von lauter Holländern, Polen, Schweden, Italienern, Westafrikanern?
und ja, ich kenne leider wenige Ausländer persönlich (aber nein, du bist nicht die einzige 'Ausländerin', die ich kenne); aber auch das hab ich schon in meinem Eröffnungsbeitrag geschrieben ...... und ich sage ja auch nicht einmal zwangsläufig, dass ich der festen Überzeugung bin, dass alle Türken oder Libanesen oder Marokkaner in diesem Land gefährliche Parallelgesellschaften bilden; aber wenn nicht zumindest diese 'Gefahr' (egal wie groß oder klein sie nun ist) vorhanden wäre, würden ja Sarrazins Thesen, mag man sie nun befürworten oder ablehnen, nicht auf so fruchtbaren Boden fallen ..... und wenn man mal einschlägige Straßenzüge in Berlin oder München oder Hamburg durchquert, muss ich schon sagen, dass man sich auf den ersten Blick eher wie in irgendeinem beliebigen Land des Orients fühlt und nicht wie in Deutschland
zum Auswandern kann ich diesen beiden Beiträgen vorbehaltlos zustimmen:
auch wenn ich dazusagen muss, dass ich mit den 'diversen Auswanderersendungen im Fernsehen' vermutlich nicht sooo vertraut bin wie Juli
und noch was zum Thema Deutschkurse im Speziellen und Möglichkeiten der Integration im Allgemeinen: nichts anderes als du (Mali) meine ich dazu auch! und auch dazu hab ich (auch wenns zugegebenermaßen etwas untergegangen ist) schon in meinem allerersten Beitrag was geschrieben:
ich weiß, was ein Sprachkurs an der Volkshochschule kostet, und ich finde genauso wie du, dass da dringend was geändert werden sollte ..... es sollte billigere (oder vllt sogar kostenlose) Kurse geben; es sollte generell mehr Bildungs- und Kulturangebote geben (vllt auch Kurse, wo nicht nur die Sprache, sondern auch mehr zur deutschen Kultur, Geschichte etc vermittelt wird - ich habe aus naheliegenden Gründen bisher nie einen Deutschkurs für Ausländer besucht, daher weiß ich nicht, wie das so abläuft); es sollte möglicherweise auch für Migranten, die neu in Deutschland sind, vergünstigte Möglichkeiten geben, deutsche Theater, Kinos, Museen etc zu besuchen; ermäßigte Kindergartenplätze für Migrantenkinder ..... es gibt doch genug Deutschlehrer und Germanisten; ich verstehe nicht, warum sich nicht welche finden lassen sollten, die bereit wären, solche Kurse zur Not auch ehrenamtlich zu machen (unter Umständen könnt ich mir sogar vorstellen, das vllt eines Tages selbst zu machen, wenn ich nicht wüsste, dass ich so ziemlich der ungeeignetste Lehrer wäre, den man sich vorstellen kann )
naja, und es bleibt mir als Schlusswort nicht mehr viel übrig als die leichte Abwandlung eines Satzes, den ich ganz ähnlich auch schon im ersten Beitrag gebraucht habe: Bildung, Bildung, Bildung, egal wo und wie und in welcher Form, das ist das Schlüsselwort .... ich finde, das ist das Beste, was ihnen passieren kann
ach ja, eins noch: Kristins Aussagen zu Mesut Özil und zu allem anderen, zu dem sie vorhin keine Zeit mehr hatte, würden mich ja auch mal noch interessieren