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Thema: Fußball-EM 2012

  1. #91
    JuliWiki-Admin
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    Standard AW: Fußball-EM 2012

    Zitat Zitat von Juli Beitrag anzeigen
    Ich finde es einfach erschreckend (und zwar negativ erschreckend), dass plötzlich nur noch 50 Leute bereit sind, "uns" einen Empfang zu bereiten und damit zu zeigen, dass sie hinter der Mannschaft stehen, egal wie sie bei einem Turnier abschneiden. Du weißt ganz genau, was losgewesen wäre, wenn sie gewonnen hätten - zehntausende Menschen am Flughafen, Fahnen schwenkend, Vuvzuelas trötend, "schlaaaaaaaaaaaaaaaaaaaand"-brüllend. Wieso aber geht "niemand" hin, wenn die Mannschaft eben nicht gewonnen hat? Weil sie dann anscheinend nichts wert ist. Und das werde ich niemals verstehen.
    Und genauso erschreckend ist es, dass es in diesen Tagen einfach kein anderes Thema gibt und dass ein Ausscheiden der Nationalmannschaft aus einem vielleicht wichtigen Turnier schon nahezu einer Staatstrauer gleichkommt. Dass Autofahrer an ihrer Flagge das rot und gelb abschneiden und fortan mit Trauerflor durch die Gegend fahren. Dass Zeitungen nahezu den Weltuntergang betiteln und dass Menschen wie du und ich (in diesem Fall eigentlich nur du) davon sprechen, man könne "nicht zur Tagesordnung" übergehen nach diesem Ausscheiden. Tut mir Leid, Steffen, aber was bitte soll das denn?! Geht dir das wirklich so sehr nahe, dass du nach diesem Spiel nicht mehr essen, nicht mehr schlafen, nicht mehr studieren kannst, dass du mehrere Tage oder sogar Wochen brauchst, bis du wieder auf dem Damm bist und "zur Tagesordnung" übergehen kann?! Genau DAS ist es, was mich stört - dass einem SPIEL (!!!!) so viel Bedeutung beigemessen wird, dass man als "Außenstehender" (also als Nicht-Interessierter) den Eindruck gewinnen kann, dass das Ausscheiden der Nationalmannschaft aus dem Turnier dem Tod eines geliebten Menschen gleichkommt.
    Wenn jemand "Wochen" brauchen würde, um das deutsche Ausscheiden zu verarbeiten (also jemand, der nicht selber mitgespielt hat), dann fänd ich das schon etwas übertrieben ... aber 1-2 Tage zu knabbern hatte ich schon, ja
    Ich gebe auch zu, dass mich das Halbfinalaus 2006 weitaus mehr geschockt hat als 2010 oder 2012, wohl weil die Hoffnungen sich damals (da Gastgeber) sechs Jahre lang viel mehr angestaut hatten und das Aus auf die denkbar schockierendste Weise erfolgte, nämlich in der Nachspielzeit der Verlängerung .... 2010 ging man trotz zweier grandioser Siege meiner Ansicht nach schon als Außenseiter ins Halbfinale, und 2012 war a) natürlich immer noch die Erinnerung an den Italienschock 2006 wach und b) war ich zumindest von der Mannschaft schon das ganze Turnier hindurch nicht restlos überzeugt, wie auch hier im Thread zu lesen ist
    Trotzdem, Juli, es tut mir Leid, aber mir ist immer noch nicht klar, was du dir nun unterm Strich von den deutschen Fans wünschst: Auch noch euphorisch feiern, wenn das Team verloren hat (Zwischenfrage: Gehst du gerne auf Trauerfeiern?); oder aber, sobald die Mannschaft verliert, sagen "Und was kümmerts mich", und die Zeitungen sollten das dementsprechend mit einer kleinen Randnotiz abhaken?

    Zitat Zitat von Juli Beitrag anzeigen
    Ganz groß fand ich übrigens die irischen Fans - die im Übrigen, ich weiß nicht, ob ihr das mitbekommen habt, von der UEFA ausgezeichnet wurden für ihr sportliches Verhalten. Die haben friedlich gefeiert und sich ihres Lebens gefreut, obwohl sie schon lange ausgeschieden waren. Wieso können das die Deutschen nicht? Wieso können die nicht sagen "scheiß drauf, dass sie rausgeflogen sind, es war eine geile EM und wir sind stolz, dabeigewesen zu sein", wieso muss es immer ein "verdammte Kacke, jetzt sind die rausgeflogen, die Welt ist scheiße" sein?! Und bitte, Steffen, komm mir jetzt nicht wieder mit "für die Iren ist es etwas besonderes, überhaupt dabei zu sein, für uns dagegen... blablabla" - darum geht es gar nicht.
    Großartig fand ich die irischen Fans auch, und den Preis haben sie absolut zu Recht bekommen .... für mich eins der absoluten Highlights des Turniers (das ansonsten ja nicht soo reich mit Highlights gesegnet war ....)
    Die Antwort auf die Frage gibst du dir ja schon selber: Natürlich geht ein Land wir Irland mit absolut anderen Voraussetzungen in so ein Turnier. Ihre letzte und bisher einzige EM haben sie genau zu der Zeit bestritten, als du geboren wurdest. In derselben Zeit stand Deutschland 3x im EM- und 2x im WM-Finale und hat beide Titel je 1x gewonnen. Wenn du sagst "darum geht es gar nicht", frage ich ganz offenherzig: Worum denn dann?
    Stell dir zB mal die Bundesliga vor: Sollte Greuther Fürth in der nächsten Bundesligasaison, sagen wir, Fünfter werden, würden die Fürther tagelang durchfeiern, sollten die Bayern Fünfter werden, würden sie vermutlich erst mal ihren kompletten Trainerstab austauschen
    Oder ein Beispiel aus einem außersportlichen Bereich: Ein Schüler, der um seine Versetzung bangen muss, freut sich wahnsinnig über eine Drei, ein anderer ist entsetzt über sie, weil sie seinen 1,0-Schnitt gefährdet. Kannst du diesen beiden nicht zugestehen, dass sie komplett andere Ziele und andere Prämissen haben?

    Zitat Zitat von Juli Beitrag anzeigen
    Ja, ich finde es demotivierend, wenn ich sehe, dass die Leute um mich rum reihenweise Einser schreiben und ich auf meiner drei rumdümpel. Jedes Mal. Aber der Unterschied ist: In diesen Fällen habe ich mir einfach die vielen anderen angeschaut, die noch schlechter waren als ich, die sogar durchgefallen sind. Und ich habe mich gefragt, zu welchem Preis meine Freunde ihre Einser geschrieben haben. Und zack - war die Demotivation wieder weg und ich war zufrieden mit meiner Leistung.
    Außerdem kam mir sofort ein Beispiel, das vielleicht näher am Gewinnen eines Fußballturniers liegt: Nimm JULI, nimm einen wichtigen Musikpreis. Sie sind jedes Mal nominiert, gewinnen aber nie. Für dich wäre das traurig, enttäuschend, ein Weltuntergang - für mich ist das egal. Denn meiner Liebe zu dieser Band und ihrer Musik tut es keinerlei Abbruch, ob sie einen Preis gewinnen oder nicht. Deswegen gehe ich trotzdem noch auf Konzerte, kaufe ihre CDs, etc.
    Wie gesagt, jeder hat andere Ziele und Prämissen ... wie wärs zum Beispiel mit folgender Regel: Nur der jeweils Jahrgangsbeste eines Studiengangs bekommt ein Bachelor- oder Masterzeugnis, alle anderen (so sehr sie sich auch bemüht haben) bestenfalls eine Teilnahmeurkunde und den freundlich gemeinten Rat, es doch im nächsten Semester noch mal zu versuchen? Und dann stell dir dazu noch vor, dass du nun schon seit vier oder sechs Semestern dabei bist, doch endlich diese eine Prüfung als Jahrgangsbeste zu bestehen, doch so sehr du dich auch anstrengst, scheiterst du immer gaaanz knapp .... sagen wir, du bekommst auf jede deiner Prüfungen eine 1,6 oder 1,9 oder 1,7, aber es hat immer noch jemand eine 1,1 oder 1,4 oder 1,2 .... das wär doch auch nicht so toll, oder nicht!? und würdest du dann immer noch sagen "Dabeisein ist alles"?

    Was ich damit eben sagen will: Bei einem Turnier wie dieser EM gehts eben letzten Endes darum, dass einer am Ende gewinnt. In der Schule, an der Uni oder auch an der Musik geht es (wenn wir jetzt mal nicht an Bundesjugendspiele oder Mathematikolympiaden oder an den Bundesvision Song Contest denken) hingegen üblicherweise nur darum, sich selbst zu überwinden (ich kann, zumindest was die Uni angeht, übrigens durchaus selbst ein Lied davon singen). Wenn ein Team (wie ich es mir von den Iren zB gut vorstellen kann) in so ein Turnier geht mit der Devise "Scheißegal wie wir abschneiden, Hauptsache wir sind dabei und fühlen uns schon jetzt als Helden", dann ist das ja etwas sehr Schönes .... aber warum sollten die Deutschen und ihre Fans das deshalb ganz genauso übernehmen? Wenn doch alle Welt weiß, dass die Deutschen prinzipiell weitaus mehr drauf haben!?

    Zitat Zitat von Juli Beitrag anzeigen
    Das dürfte aber vor allem daran liegen, dass ich mir aus solchen Preisen (ob jetzt in der Musik, in der Filmbranche oder im Sport) noch nie etwas gemacht habe. Natürlich würde ich mich freuen, wenn meine favorisierte Band / Schauspielerin / Fußballmannschaft gewinnt - aber wenn nicht, ist das für mich kein Weltuntergang, sondern eine kleine Randnotiz und alles bleibt beim Alten. Die Frage ist, wieso das 95% der Deutschen nicht können. Wieso sie es eben nicht einfach hinnehme können, dass das Leben weitergeht, auch wenn irgendwer nicht gewinnt. Wieso es so wahnsinnig wichtig ist, zu gewinnen. Ich weiß, dass mein nächster Satz jetzt weit hergeholt und anmaßend ist, aber er brennt mir unter den Nägeln und deswegen will ich ihn auch schreiben dürfen, ohne dafür gesteinigt zu werden: Mir wurde als Kind immer das Gefühl gegeben, viel wert zu sein - und zwar immer, egal ob ich gute oder schlechte Noten schreibe, ob ich bei den Bundesjugendspielen eine Ehren- oder eine Teilnehmerurkunde bekomme oder ob ich im Schulturnier gewinne oder verliere und dass es vollkommen schnurz ist, ob jemand anders das alles gewinnt, weil derjenige trotzdem niemals mehr wert sein wird als ich. Vielleicht wurde das manch anderen nicht so gezeigt, weswegen es jetzt so schwer zu ertragen ist, dass diese Fußballmannschaft mal verloren hat - weswegen das Fantum jetzt schwindet, weil sie weniger wert ist.
    Wie gesagt, im Sport gehts nunmal weit mehr als in der Musik oder der Bildung ums Gewinnen, ums Besser-als-andere-sein .... Ich finde es wie gesagt einfach schade, wenn jemand weiß, man hätte (in was auch immer) besser sein können und es eben knapp verpasst hat. Ich weiß zB nicht, wie es bei dir ist (oder früher war), wenn deine Lieblingsband oder deine Lieblingssendung für einen bestimmten Preis nominiert sind, hast du dann jemals dir die Finger wund gevotet (oder wenn das nicht möglich war, so doch zumindest alle verfügbaren Daumen gedrückt) und sehnlichst darauf gehofft, dass sie eeendlich mal gewinnen? Und selbst wenn du persönlich das nicht getan hast, kannst du dann nicht verstehen, wenn jemand, der das getan und der wochen-, vielleicht monatelang mitgehofft und mitgezittert hat, dann enttäuscht ist? Und dass derjenige sich dann auch noch tagelang die Frage durch den Kopf gehen lässt, woran es nun letztendlich gefehlt hat?

    Zu der Sache mit dem Selbstwertgefühl könnte ich nun noch ein ganz anderes Fass aufmachen .... aber ich lass es in deinem eigenen Sinne lieber bleiben

    Zitat Zitat von Juli Beitrag anzeigen
    Natürlich hast du recht, dass wenn du größer bist als ich, ich automatisch kleiner bin als du. Aber das kann man nicht auf besser/schlechter beziehen. Vielleicht sehe das auch nur ich so, aber es ist auch nochmal ein himmelweiter Unterschied, ob ich sage "ich war schlecht", oder ob ich zugebe "der andere war besser". Zumal letzteres auch ein ganz anderes Eingeständnis ist - denn man selbst kann sich bessern um nicht mehr so schlecht zu sein, aber den anderen zu verschlechtern ist schwieriger. Finde ich, wie gesagt, und es ist auch schwer auszudrücken, was ich sagen will. Deswegen möchte ich da jetzt auch gar nicht mehr weiter drauf rumreiten.
    Hätte Deutschland genauso schlecht gespielt, wie sie tatsächlich gespielt haben, die Italiener aber noch schlechter, hätten die Deutschen vermutlich gewonnen. Hätte aber Italien genauso gut gespielt, wie sie tatsächlich gespielt haben, die Deutschen aber noch viel besser, hätten die Deutschen vermutlich auch gewonnen. Woran willst du also festmachen, ob das Ergebnis nun der Stärke der Italiener oder der Schwäche der Deutschen geschuldet war? Gestern hat Italien ja ziemlich eins aufn Deckel bekommen .... lag das nun daran, dass sie von vornherein viel schlechter als gegen Deutschland gespielt haben, oder daran, dass Spanien einfach 100x besser gespielt hat als Deutschland (und, sagen wir, 20x besser als Italien)? Oder war überhaupt niemand besser oder schlechter und die Italiener hatten einfach sehr viel mehr Pech als die Spanier? Wer weiß das schon so genau?

    Zitat Zitat von Juli Beitrag anzeigen
    1) Trotz meiner Abneigung bzw. meines Nicht-Interesses gegen Fußball und obwohl ich das Spiel gestern auch gar nicht gesehen habe, habe ich gestern Abend Stolz gegenüber Spanien empfunden. Das zeigt mir persönlich etwas ganz anderes, was nichts mit Fußball zu tun hat, aber dennoch lehne ich mich glaube ich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage: Spanien hat verdient gewonnen.
    2) Einen ganz dezenten Hinweis auf den Gewinner der imaginären Goldmedaille in unserer Tippgruppe kann ich mir auch nicht verkneifen ^^
    1) Warum bist du stolz auf Spanien? Zumal du das Spiel ja noch nicht mal gesehen hast? Was zeigt es dir, "was nichts mit Fußball zu tun hat"? Lese ich da etwa einen gaaanz kleinen Anflug von böööösem Nationalgefühl heraus?
    2) Glückwunsch ^^ .... aber dann gratulier mir bitte auch zu einem hochverdienten vierten Platz


    Was ich persönlich zum Finale zu sagen habe: Ich hatte ja schon in der Halbzeit geschrieben, dass es für mich ein erstaunlich sehenswertes Endspiel war, was sich dann auch in der zweiten Hälfte bewahrheitet hat, wenn auch anders als gedacht ^^
    Als es schon nach 57 (?) Minuten hieß, dass das italienische Wechselkontingent jetzt schon ausgeschöpft sei, hab ich mir auch gedacht "o-oh, ob das gut geht?" .... und es dauerte auch gar nicht lange, da hat sich die Befürchtung bewahrheitet, und wie Kristin es beschrieben hat, war es von da an endgültig ein ziemlich einseitiges Spiel, und ich habe mich nur noch gefragt, warum Spanien das dritte (und vierte) Tor nicht schon viel eher gemacht hat ^^


    Ansonsten gibt Kristins Gesamtfazit auch ziemlich genau meine Empfindungen wieder:
    Zitat Zitat von Sk8er_Girl Beitrag anzeigen
    Ansonsten...weiß ich momentan nicht, was so richtig von der EM hängen bleiben wird, ob es da irgendwas gab, was dem ganzen seinen Stempel aufdrücken wird.
    Für mich sieht's wie schon mal erwähnt so aus, dass es größtenteils eine EM ohne krasse Schiri-Fehlentscheidungen war, generell ein recht faires Turnier, ebenso eines, wo Frankreich mal wieder gewonnen hat (oha! wer weiß, wann das erst mal wieder soweit ist, nachdem Blanc die Segel gestrichen hat....) und am Ende ein verdienter und sympathischer Sieger rausgekommen ist. Also irgendwie unspektakulär, aber gut. ^^
    Bis zum gestrigen Tag hab ich mir nicht vorstellen können, dass es von dieser EM irgendein Spiel oder auch nur ein Einzelereignis geben würde, an das man sich auch in 20 Jahren noch erinnern würde .... also wenn (!), dann wird dieses Turnier wohl tatsächlich nur für sein Finale in Erinnerung bleiben
    Ansonsten hatte ich es wohl auch schon mal geschrieben, es war ein an Überraschungen äußerst armes Turnier (von den großen Teams sind ja nur die Holländer sang- und klanglos gescheitert, aber sogar das ist bei der EM schon alte Vizeweltmeistertradition ^^) und die Spiele waren mit wenigen Ausnahmen eher langweilig und schwerfällig anzusehen ..... ich hoffe mal, bei der WM 2014 wird wieder etwas mehr offensiv gezaubert

    Und noch ein Wort zum deutschen Team: Hat heute nacht noch irgendwer Markus Lanz gesehen? Gerade Rolf Töpperwiens Aussagen fand ich sehr zutreffend und klug
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


    Ich kann euch spüren!

  2. #92
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    Standard AW: Fußball-EM 2012

    Da wir sowieso nie auf einen Nenner kommern werden, die Ansichten des jeweils anderen niemals verstehen werden und wir exakt dieselbe Diskussion mit exakt denselben Argumenten in ziemlich exakt zwei Jahren wieder führen werden, würde ich sie für jetzt gerne für beendet erklären, Steffen und in knapp zwei Jahren weiterführen

    Nur kurz vier Dinge noch:
    1) Ich werde niemals verstehen können, wie man ein Spiel so verdammt ernst nehmen kann, dass das eigene Wohlbefinden davon abhängt. Genauso irgendwelche (Musik-/Film-/etc.-)Preise. Diesbezüglich war vielleicht auch von mir selbst das Uni-Beispiel ein wenig unglücklich gewählt, weil die Noten dort in gewisser Weise die eigene, persönliche Zukunft bestimmen - ganz im Gegensatz zu einem Fußballturnier, das man noch nichtmal selbst bestreitet.
    2) Das Beispiel mit der Trauerfeier von dir war absolut fehl am Platz, vollkommen schlecht gewählt, hat hier nichts zu suchen und ich finde es sehr, sehr erschreckend, dass man so etwas überhaupt im Zusammenhang mit Fußball erwähnen muss.
    3) Du verwendest meiner Meinung nach viel zu oft das Wort "hätte" (vor allem in der Analyse von Italien) - es nützt nichts, im Konjunktiv zu sprechen, weil es ohnehin vorbei ist. Da könnte man genauso anfangen mit "hätten sich deine Eltern einen Tag später getroffen - gäbe es dich dann?" Haben sie aber nicht, also gibt es dich (oder mich oder den Hund meiner Nachbarn oder unsere Bundeskanzlerin). Kein Grund, über ein "hätte" zu diskutieren.
    4) Herzlichen Glückwunsch zum vierten Platz unserer Tippgruppe!

    Und das mit dem Stolz-Gefühl für Spanien gehört hier absolut nicht rein und ist im Grunde auch nichts, was ich mit dir diskutieren möchte, weil es - wie gesagt - nichts mit Fußball zu tun hat.


    And this life I lead it's a curious thing, but I can't deny the happiness it brings

  3. #93
    JuliWiki-Admin
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    Standard AW: Fußball-EM 2012

    Zwar hab ich mir bewusst ein bisschen Zeit gelassen, aber so gaaanz verkneifen kann ich mir eine kleine Antwort dann doch nicht

    1./2.) Wie gesagt, ich persönlich finde Enthusiasmus und Begeisterungsfähigkeit sehr wichtig. Für mich ist es eine sehr anerkennungs- und in gewisser Weise auch beneidenswerte Eigenschaft, wenn jemand sich für eine "größere" Sache (ganz egal ob Sport, Musik, was auch immer) so sehr reinfinden und so sehr hingeben kann, dass er sowohl himmelhoch jauchzen (bei Erfolg) als auch am Boden zerstört sein kann (bei nicht ganz so großem Erfolg) und hinterher nicht nur sagt "was solls, soooo wichtig wars mir nun auch wieder nicht ....."
    Ansonsten find ich es sehr schade, dass wir diese Diskussion alle zwei Jahre aufs Neue haben und doch zu keinem Ergebnis kommen .... es gibt ja auch durchaus Punkte, in denen wir übereinstimmen. Zum Beispiel find ich es auch nicht gut, wenn jemand nur im Erfolgsfalle "sein" Team unterstützt und wenn zB deutsche Fans nach einer Niederlage plötzlich sagen "Die haben verloren" und nicht "Wir haben verloren". Mein Eindruck ist aber nicht, dass die Mehrzahl der deutschen Fans so denkt (auch wenn ich mich da selbstverständlich irren kann). Und ich freue mich auch ausdrücklich, wenn jemand (wie zB du oder Kristin) die EM begeistert verfolgt und dabei einem anderen Land als Deutschland die Daumen drückt. Was ich nicht mag, sind Leute, die meinen, alles schlechtreden zu müssen und den anderen ihre EM-/WM-Freude andauernd madig machen zu wollen. Leider gab es schon immer mal Momente, wo ich bei dir so ein bisschen diese Befürchtung hatte .....
    3.) Ich finde Was-wäre-wenn-Fragen grundsätzlich sehr spannend. Ich wüsste auch gerne, was aus meinen Eltern geworden wäre, wenn sie sich einen Tag später getroffen hätten (nach Aussage meines Vaters fand die erste Begegnung übrigens bei seiner Einschulung im Jahre 1964 statt), wenn Deutschland 2006/10/12 nicht im Halbfinale gescheitert wäre oder wenn es immer noch die DDR gäbe. Bitte vergib mir diese kleine Marotte
    4.) Oh, vielen Dank für die lieben Glückwunsche!

    Zu dem Patriotismusdings werde ich, wie schon angedroht, im Patriotismusthread etwas schreiben, aber nicht mehr diese oder nächste Woche.
    Mit Spanien machst du mich jetzt erst recht neugierig .....
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


    Ich kann euch spüren!

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