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Thema: Der Haben-wir-denn-keine-anderen-Sorgen-Thread

  1. #21
    Mitglied im Juli-Fanclub Avatar von 23zwerge
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    Standard AW: Der Haben-wir-denn-keine-anderen-Sorgen-Thread

    Zitat Zitat von Sk8er_Girl Beitrag anzeigen
    Ja aber....das Buch ist faktisch nun mal ~ 50 Jahre alt. Ich verstehe echt nicht, wie man da hemmungslos drin Wörter verändern kann?
    Ich finde, es ist wichtig& gehört auch zur Allgemeinbildung dazu, dass Sprache früher nun mal anders war& Begriffe sich ändern und ich denke, dass man das Kindern nicht vorenthalten sollte. Im Gegenteil sollte man dann eher darüber sprechen, statt den Kindern einfach den heutigen political-correctness-Sprech aufzustülpen, der sie Sprach- und auch sonstige Reflexion vermeiden lässt.
    Dass Sprache sich verändert kann man auch an anderen Beispielen erkennen. Dafür braucht man nicht solche rassistischen Dreckswörter. So manche Begriffe dürfen gern aus der Sprache verschwinden - einfach weil sie überhaupt nicht mehr zu dem aktuellen Denken der Gesellschaft passen. Und Neger bzw. Niger ist eines dieser Worte - Kinder müssen nicht solchen Rassismus lernen - ich will nicht, das 5 Jährige solche Begriffe um sich werfen und nicht verstehen was es damit auf sich hat (denn den wenigsten wird das vermutlich vernünftig erklärt). Denn was passiert, wenn Kinder einen Begriff kennenlernen und nicht wissen was das für die "Betroffenen" bedeutet? Sie benutzen ihn.

    Ich finde es völlig okay, wenn Bücher aktuallisiert werden, damit rassistische Begriffe endlich verschwinden. Sie haben in einer gerechten und gleichberechtigten Gesellschaft nichts zu suchen und müssen dann auch nicht in Kinderbüchern stehen.


  2. #22
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    Standard AW: Der Haben-wir-denn-keine-anderen-Sorgen-Thread

    Davon, dass manche Begriffe aus Kinderbüchern verschwinden, verschwinden sie aber noch nicht ansonsten. Sie sind (leider) trotzdem noch vorhanden und die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder auf sie treffen, ist noch groß. Da finde ich es besser, wenn sie mit diesen konfrontiert werden u es ihnen erklärt wird.
    Du hast natürlich absolut Recht, dass solche Begriffe erklärt werden müssen, und das ist beispielsweise bei Fünfjährigen (und eben auch bei manchen Eltern/ andren Erzieherpersonen ) schwierig. Aber ihnen das vorenthalten, führt ja zu keinem aufgeklärten u reflektierten Umgang damit...
    Ich liebe dieses Leben.

  3. Für diesen hilfreichen Beitrag von Sk8er_Girl dankt:

    Juli (08.02.2013)

  4. #23
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    Standard AW: Der Haben-wir-denn-keine-anderen-Sorgen-Thread

    Natürlich verschwinden solche Begriff dann nicht automatisch, aber sie sind dann nicht mehr überall vorhanden. In einem Kinderbuch haben solche Begriffe nun wirklich nichts zu suchen. Später, wenn die Kinder älter sind, ist es etwas anderes. Wenn sie später in einem Text auf solche Begriffe stoßen (zum Beispiel in einer Quelle in Geschichte zum Thema Sklaverei) lernen die Kinder/Jugendlichen doch viel eher damit reflektierend umzugehen - dort haben sie auch die Möglichkeit die Situation erklärt zu bekommen, aber es muss eben auch klar werden, dass bestimmte Begriffe nicht mehr in die Gesellschaft gehören.
    In Kinderbüchern gibt es keine Erklärung - die Kinder schnappen den Begriff nur auf. Das ist für mich kein reflektierter Umgang mit solchen Begriffen.


  5. #24
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    Standard AW: Der Haben-wir-denn-keine-anderen-Sorgen-Thread

    dann ist das Problem also eher, dass nicht drüber gesprochen wird, sondern den Kindern einfach irgendwas hingeklatscht wird....

    zu der Sache mit Rösler: also ich hab das nur soweit gelesen bis zu der Aussage im Wortlaut, dann war mir eigentlich mal wieder alles klar...man könnte meinen, es bricht kein Wahlkampf an, sondern dass wir in einem Sommerloch gefangen sind....
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  6. #25
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    Standard AW: Der Haben-wir-denn-keine-anderen-Sorgen-Thread

    Zu dieser Kinderbuch-Debatte: Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie mein Vater mir damals Pippi Langstrumpf vorgelesen hat und an der Stelle mit der "Negerprinzessin" eine Pause machte, um mir zu erklären, dass man dieses Wort heute nicht mehr benutzt, da es eine Beleidigung ist. Außerdem hat er mir erklärt, dass das Buch eben zu einer anderen Zeit geschrieben wurde in der solche Ausdrücke benutzt wurden, was aus heutiger Sicht natürlich falsch ist. Und damit war für mich das Thema gegessen und das Wort 'Neger' ein Ausdruck, von dem kein Gebrauch gemacht wird
    Meiner Meinung nach ist es Aufgabe der Eltern, ihre Kinder in dieser Hinsicht aufzuklären. Durch Zensur klassischer Literatur wird sich da wenig ändern.
    ... questions of science, science and progress
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  7. Für diesen hilfreichen Beitrag von Evalein dankt:

    Juli (15.02.2013)

  8. #26
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    Standard AW: Der Haben-wir-denn-keine-anderen-Sorgen-Thread

    Zitat Zitat von Evalein Beitrag anzeigen
    Meiner Meinung nach ist es Aufgabe der Eltern, ihre Kinder in dieser Hinsicht aufzuklären. Durch Zensur klassischer Literatur wird sich da wenig ändern.
    Genauso seh ich das auch!

    Passen wir doch einfach sämtliche Literatur der heutigen Sprache an - und erleben dann, wie Faust und Gretchen voll krass miteinander gevögelt haben, Alda!


    And this life I lead it's a curious thing, but I can't deny the happiness it brings

  9. Für diesen hilfreichen Beitrag von Juli dankt:

    esiststeffen (15.02.2013)

  10. #27
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    Standard AW: Der Haben-wir-denn-keine-anderen-Sorgen-Thread

    Seit gestern (und selten hab ich mir so sehr gewünscht, dass es sich doch nur um einen Aprilscherz handeln möge) ist in unserem Lande eine neue Straßenverkehrsordnung in Kraft ..... und sie beglückt uns nicht nur mit einem neuen Bußgeldkatalog und ein paar neuen Verkehrszeichen, sondern auch mit der einen oder anderen sprachlichen Kostbarkeit: http://www.sueddeutsche.de/auto/neue...echt-1.1634273

    Zitat Zitat von sueddeutsche.de
    Der Neuerlass der Straßenverkehrsordnung sei zum Anlass genommen worden, die Vorschriften "an das Erfordernis der sprachlichen Gleichbehandlung von Frauen und Männern anzupassen", heißt es in der Begründung zu dem Verordnungsentwurf. Was das bedeutet, kann man an unzähligen Stellen nachlesen. Bislang stand beispielsweise in Paragraf 26 StVO, dass Autos an bestimmten Stellen Fußgängern und Rollstuhlfahrern die Fahrbahn überqueren lassen müssten. Künftig müssen sie dies "den zu Fuß Gehenden" sowie den "Fahrenden von Rollstühlen" ermöglichen.
    Eines Tages, wenn alles endet, sich letzten Endes zum Guten wendet ....


    Ich kann euch spüren!

  11. #28
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    Standard AW: Der Haben-wir-denn-keine-anderen-Sorgen-Thread

    Das finde ich sowas von schwachsinnig...
    JULI-Süchtig

  12. #29
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    Standard AW: Der Haben-wir-denn-keine-anderen-Sorgen-Thread

    Der Platz am Jüdischen Museum in Kreuzberg hat seit Mittwoch einen Namen: "Fromet und Moses Mendelssohn-Platz". Nach wochenlangem Streit stimmte die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg dem Namen zu. Der Beschluss war einstimmig, teilte ein Sprecher mit.

    Der Stiftungsrat des Museums hatte sich zunächst nur für den Philosophen und Aufklärer Moses Mendelssohn (1729-1786) als Namensgeber für den Vorplatz der Museumsakademie ausgesprochen.

    Die Einigung auf den Namen ist ein Kompromiss, denn ein Beschluss des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg sieht vor, Straßen und Plätze ausschließlich weiblich zu taufen - so lange, bis eine "Frauen-Quote" von 50 Prozent erreicht ist. Da der Platz nun auch die Ehefrau Moses Mendelssohns, Fromet, mit einschließt - nahm die Bezirksverordnetenversammlung den Kompromiss an.

    Die Akademie nach einem Entwurf des Architekten Daniel Libeskind widmet sich Fragen der Migration, Integration und interkulturellen Bildung. Deswegen müsse auch der Vorplatz nach einer international bekannten und geehrten Persönlichkeit benannt werden, hatte der Stiftungsrat argumentiert. Nach einem Beschluss des Bezirks Kreuzberg-Friedrichshain sollen Namen von neuen Straßen und Plätzen aber ausschließlich nach Frauen benannt werden, bis die Quote von 50 Prozent erreicht ist.

    Ein Vorschlag zur Wahrung der Quote war daher gewesen, den Platz gemeinsam nach Mendelssohn und seiner Frau Fromet zu benennen. Als Alternativen waren unter anderem die Rabbinerin Regina Jonas (1902-1944) und die Schriftstellerin Rahel Varnhagen (1771-1833) genannt.

    Mendelssohn war ein Wegbereiter der Aufklärung. Laut der Berliner Mendelssohn-Gesellschaft war er als Autor europaweit als "Jude von Berlin" ("Juif á Berlin") bekannt, ein Vorbild für den weisen Nathan des Dichters Gotthold Ephraim Lessing, mit dem er befreundet war. Er gehörte dem "Montagsclub" an, einem der ersten bürgerlichen Vereine in Berlin.

    Mit seiner Hamburger Frau Fromet Gugenheim (1737 - 1812) hatte Mendelssohn zehn Kinder, darunter Abraham (1776 - 1835), der Vater des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy.
    Quelle: http://www.rbb-online.de/nachrichten...hat_namen.html
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  13. #30
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