Konzert Nummer 2 für die Julis in Dresden in diesem Jahr und tatsächlich auch gar nicht so weit weg vom alten Schlachthaus.
Erst einmal wurde ich allerdings deutlich von der Größte des Dresdener Stadtfestes überrascht. Ich war schon auf mehreren Konzerten der Julis, die Teil eines Stadtfestes waren, aber das waren dann immer kleine Feste, in denen es eine Straße mit Ständen und Aktionen gibt und in der Mitte die Bühne steht. In Dresden allerdings ist das - ich habe sicherlich nicht alles gesehen - nicht nur eine große Straße entlang, sondern auch am Elbufer und auf dem Theaterplatz mit mehreren Bühnen für unterschiedlichste Zielgruppen, Ständen, Fahrgeschäften und sehr, sehr vielen Menschen. Nächste Woche beim Altstadtfest Haldensleben wird dann aber sicherlich mein gewohntes Bild von solchen Stadtfest aufrecht erhalten.
Die Bühne auf dem Theaterplatz stand natürlich in einer ganz besonderen Kulisse und als ich gegen 18 Uhr auf dem Platz ankam wurden gerade noch etliche Stühle verräumt, die offensichtlich für das Bühnenprogramm zuvor dem Publikum zur Verfügung gestellt wurden.
Auf der Bühne trommelte bereits Marcel vor sich hin und nach und nach füllte sich der Theaterplatz.
Als es dann los ging war der Platz gut gefüllt und die Stimmung sehr positiv. Ich hatte durchaus den Eindruck, dass doch viele Menschen ganz bewusst für die Band gekommen sind und nicht zufällt vor Ort waren.
In der Setlist variieren sie vor allem darin, Songs zu schieben oder darauf zu verzichten (Anders fehlte leider), ansonsten ist es aber die, die in diesem Jahr immer gespielt wurde.
Fette Wilde Jahre
Elektrisches Gefühl
Insel
Der Sommer ist vorbei
Fahrrad
November
Die besten Dinge
Geile Zeit
Zerrissen
Wolke
Dieses Leben
Gehen oder bleiben
Irgendwann
Perfekte Wellte
Wir Beide
Regen und Meer
Bei der Sommer ist vorbei prognostizierte Eva - die Temperaturmarke während des Auftritts überschritt die 30 locker - dass der Sommer in zwei Wochen vorbei sein wird.
Bei Fahrrad hatte sie die gewagte These dass es in Berlin (manchmal) besser sei mit dem Fahrrad anstelle des ÖPNV zu fahren, weil es manchmal Probleme gibt. Dem muss ich als tägliche ÖPNV Nutzerin in dieser Stadt jedoch deutlich widersprechen. Selbst wenn mal eine S Bahn ausfallen würde, die in der Regel im 5 Minuten Takt fahren - ist das noch immer entspannter als die Distanzen innerhalb Berlins mit dem Rad zu erledigen.
Jedenfalls berichtete Eva noch, dass Marcel weiterhin sehr gern Rad fährt und heute mit dem Fahrrad bis in die „Tschechei“ ((Ist das so ein Ostding, dass man den Begriff heute noch verwendet obwohl beide Länder seit Jahrzehnten getrennt sind?) gefahren sei. Dafür gab es dann reichlich Anerkennung vom Dresdener Publikum.
November stellte sie damit vor, dass das der Lieblingssong vom Fanclub war. Wir sollten doch wieder etablieren, dass „denn es ist Juli de“ gesungen wird.
Vor Zerrissen war eine Art taktvolles wummern zu hören, was auch die Band verwirrte, aber sie ignorierten es dann und gingen in den Song über.
Bei Wolke konnte man sehen, dass Jonas zeitgleich spielen und Bier trinken kann und die Backliner haben den Song unabstreitbar sehr gefühlt und mit gemacht. Der Herr, der sich um Simons Gitarren kümmerte wirkte sowieso die ganze Zeit über so, als ob auch er viel Spaß mit den Songs der Band hat.
Bei irgendwann lernten wir, dass Dedi früher der war, der sich vor jeder Pause immer noch ein Beot schmierte und Simons Frisur wurde von Eva während des Songs trotz „ordentlich was drin“ etwas zerstört, aber er nahm es sportlich „sind nicht mehr so viele“
Zugaben gab es keine, weil kurz danach Bruckner spielen wollten, aber alles in allem ein tolles Konzert bei heißen Temperaturen.
Perfekte Welle wurde übrigens dieses Mal nicht abgebrochen, aber trotz mehrfacher Ansagen bei verschiedenen Songs hatten doch immer wieder etliche Leute ihre Handys oben. Ich habe mich einige Male umgedreht und fand das schon viel. Von der Bühne aus sieht man vermutlich noch mehr Handys - quasi ein Meer aus Handys.